Nun wissen wir die Entscheidung: der Friedensnobelpreis wurde an den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos vergeben, der sich angeblich sehr um den Friedenprozess in Kolumbien bemüht hatte. Allerdings wurde seine Lösungsvorschlag in einer Volksabstimmung mit ganz knapper Mehrheit abgelehnt.

Die Frage, was die Motive der Wähler und Wählerinnen waren, den Vorschlag mit ganz knapper Mehrheit abzulehnen, scheinen noch nicht zuverlässig ermittelt zu sein; dennoch oder gerade deswegen entschied sich das Friedensnobelpreiskomitee, den Nobelpreis an Santos zu vergeben.

Die Möglichkeit, dass das Votum in Kolumbien ein Anti-Personen-Votum war, kann nicht ausgeschlossen werden. D.h., die Möglichkeit, dass die Wähler trotz prinzipieller Zustimmung zu einem Friedensprozess gegen den von Santos vorgelegten Vorschlag stimmten, eben weil sie Santos ablehnen.

Ein wesentlicher Punkt bei so einer Nobelpreisentscheidung an noch lebende Empfänger, die gleichzeitig parteipolitisch tätig sind, ist, dass sie ein massiver Eingriff in die Innenpolitik sind.

D.h. durch den Friedensnobelpreis an Santos steigen die Chancen für Santos und seine Partei bei der nächsten Parlamentsawahl, während die seines grünen Herausforderers Antanas Mockas von den Grünen massiv sinken.

http://derstandard.at/2000045521916/Friedensnobelpreis-geht-an-Kolumbien

https://de.wikipedia.org/wiki/Juan_Manuel_Santos

https://de.wikipedia.org/wiki/Antanas_Mockus

https://de.wikipedia.org/wiki/FARC-EP

https://de.wikipedia.org/wiki/Kolumbien

http://news.harvard.edu/gazette/story/2004/03/academic-turns-city-into-a-social-experiment/

https://www.theguardian.com/public-leaders-network/2013/oct/28/antanas-mockus-bogota-mayor

http://www.nytimes.com/2015/07/17/opinion/the-art-of-changing-a-city.html?_r=0

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
0 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Noch keine Kommentare

Mehr von Dieter Knoflach