Nur 16% Zustimmung für Höcke als Thüringen-Ministerpräsident !

In Thüringen erhielt die AFD 32.8%, also weniger als 33.33%, weniger als ein Drittel, weniger als die Sperrminderheit, die sie nur aufgrund eines verfälschenden und möglicherweise verfassungswidrigen Mandatszuordnungssystems erhielt..

Aber einige Umfragen weisen darauf hin, dass AFD-Thüringen-Vorsitzender Höcke in Thüringen sehr unbeliebt ist und dass nur 16% der Thüringer und Thüringerinnen Höcke als Ministerpräsident wollen.

Das kann man als Hinweis sehen, dass die AFD von zwei völlig unterschiedlichen WählerInnengruppen gewählt wird, von einerseits rechten/rechtsextremen Wählenden in Größenordnung von 16% der Thüringer Wählenden, und andererseits von 17% ProtestwählerInnen, die weder die AFD in der Regierung wollen noch Höcke als Ministerpräsidenten wollen, sondern die nur ihren Protest und Unmut ausdrücken wollten, beispielsweise gegen die Überheblichkeit der Wessis, gegen die Lohnunterschiede zwischen Ost und West, gegen den Frauenmangel und Männerüberschuss in weiten Teilen Ostdeutschlands.

Diese Umfragen, die die Unbeliebtheit von Höcke ausweisen, und die darauf hinweisen, dass es sich um eine Protestwahl handeln könnte, widerlegen auch die Behauptungen, die Thüringer seien stark rechtsextrem, oder hätten eine starke Tendenz in diese Richtung.

Laut österreichischer Verfassung ist Direktwahl des Bürgermeisters erlaubt, aber sie muss getrennt von der Gemeinderatswahl erfolgen.

Somit stellt sich die Frage, ob das im Falle von Höcke extrem auseinanderklaffende Ergebnis zwischen Parteiwahl und Zustimmungswerten von Höcke persönlich eine Systemänderung zwingend machen sollte.

Zum Beispiel in der Form eines Präferenzwahlrechts, eines Reihungswahlrechts.

D.h. die Frage des Thüringer Ministerpräsidenten müsste möglicherweise geregelt werden dadurch, dass die Thüringer und Thüringerinnen in der Personenfrage neu wählen, und die Spitzenkandidaten aller Parteien neu reihen.

Es scheint möglich, dass Höcke bei einer derartigen Wahl nach Reihungswahlrecht sehr schlecht abschneiden würde, vielleicht nur an fünfter Stelle der SpitzenkandidatInnen.

Genauso, wie der französische Rechte/Rechtsextremist Jean-Marie Le Pen bei der französischen Präsidentschaftswahl 2002 zwar mit 16.9% den Einzug in die Stichwahl schaffte, aber bei der Stichwahl kaum dazugewinnen konnte auf nur 17.8%, also nur ein Zugewinn von 0.9%.

Hingegen der konservative Kandidat Jacques Chirac hatte im ersten Wahlgang 19.9% erhalten, aber im zweiten Wahlgang 82.1%, womit er im zweiten Wahlgang 62.2% dazugewonnen hat, somit war der Zugewinn von Chirac in zweiten Wahlgang 69-mal so groß wie der von Jean-Marie Le Pen.

D.h. die Parlamentswahl bzw. der erste Wahlgang der Präsidentenwahl liefern einen völlig falschen Eindruck über die Beliebtheit der Spitzenkandidaten.

Und genau das kann oder muss man betrachten als Argument, dass immer eine weitere Wahl, eine Stichwahl, eine Reihungswahl erfolgen muss.

Fabienkhan / CC-BY-SA 2.0 https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4sidentschaftswahl_in_Frankreich_2002#/media/Datei:JM_le_Pen.jpg

Höcke als deutscher Jean-Marie Le Pen (Bild oben) ? Mit Scheinerfolg bei Erstwahl, aber krasser Niederlage bei Zweitwahl/Stichwahl/Reihungswahl ?

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berridraun

berridraun bewertete diesen Eintrag 08.09.2024 12:34:36

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