Die Entdemokratisierung unserer Staaten im Zuge der Corona-Krise zeigt sich auch an den Meinungsäußerungen: Kritik an Regierungsmaßnahmen kommt praktisch nur von der Wissenschaft, aber nicht mehr von den politischen Parteien.
Politische Parteien können es offensichtlich nicht aussprechen, dass Todesfälle manchmal unvermeidbar sein können, sondern müssen vielleicht aus populistischen Gründen suggerieren/nahelegen, dass alles möglich ist: die Rettung aller Menschen und die Rettung aller Wirtschaftsunternehmen.
Diese Entdemokratisierung ist paradoxerweise oder logischerweise in vielen Staaten eine freiwillige, zum Beispiel deswegen, weil die Oppositionsparteien die Parteien sind, die überwiegend von Älteren, also einer Covid-19-Risikogruppe, gewählt werden (trifft auf die SPÖ zu), oder weil die Oppositionschefs Ärzte oder Ärztinnen sind, die wegen dem hippokratischen Eid alles tun müssen, um zu versuchen, Menschenleben zu retten und die gar nicht zugeben dürfen, dass Tote manchmal unvermeidlich sind (trifft auch auf die SPÖ zu).
Generell fehlt vielleicht gerade in der EU, die sich als Friedensprojekt versteht, eine Art militärisches Denken, dass Todesfälle manchmal unvermeidlich sind.
So gesehen ist es eine Entdemokratisierung als Folge der Entmilitarisierung und als Folge des europäischen Pazifismus, insbesondere im deutschsprachigen Raum, der den Krieg tendenziell immer mit dem Nationalsozialismus assoziiert, viel stärker als im Rest der Welt.
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Sind unsere sogenannten Demokratien unfähig, den Tod thematisch zu behandeln ? Oder sind wir Wähler und Wählerinnen zu schwach, der Wahrheit, die manchmal eine tödliche sein kann, ins Auge zu sehen ?