Peter Pilz ist also zurückgetreten. Angeblich wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung. Als alter Medienfuchs und Meister der Nebelwerferei stilisiert sich Pilz zum Opfer von angeblichen Verschwörungen, der Medien, der grünen Frauen, der Wahlverlierer.
Das könnte aber Alles ein Ablenkungsmanöver sein.
Eine andere Erklärung, die von den Medien unerwähnt blieb, war:
Die "Liste Pilz" hatte ihr Wahlversprechen der Geschlechterparität bereits mit der Listeneinreichung gebrochen, als sie auf den ersten acht Listenplätzen fünf Männer und nur drei Frauen platzierte.
Einzig und alleine durch den Rücktritt von Peter Pilz und das Nachrücken einer Frau, nämlich Martha Bißmann, kann die Liste Pilz ihr Wahlversprechen erfüllen, genausoviele Frauen wie Männer ins Parlament zu entsenden.
Und Peter Pilz, der offensichtlich eher wegen des Wahlversprechensbruchs (Nichterfüllen der Geschlechterparität) zurücktrat, als wegen der Belästigungs-Vorwürfe, kann sich mit seinen Beziehungen zu Journalisten zum Opfer einer angeblich übertriebenen sexuellen Korrektheits-Kampagne erklären.
Dass mit dem angeblichen Anwalt Noll ein weiterer vom ORF protegierter Problemfall der "Liste Pilz" im Parlament verbleibt, der kuriose Theorien zur Bundespräsidentenwahlwiederholung von sich gab, in dubiose möglicherweise rechtsanwalttarifgesetzwidrige Fälle verwickelt ist, und der auch im Fall Pilz mit seltsamen NDAs (Non-Disclosure-Agreements, also Nicht-Veröffentlichungsvereinbarungen) arbeitete, die dem angeblichen Aufdeckerwesen der "Liste Pilz" widersprechen, bleibt natürlich auch unerwähnt.
Siehe auch:
https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/die-peter-pilz-medien-farce-37509
http://derstandard.at/2000064974697/Umstrittene-Deals-von-Pilz-Kandidat-Noll
