Ich habe schon in meinen früheren Blogs davor gewarnt, dass Österreich durch die viele Faktoren seiner egoistischen Politik (Flüchtlingspolitik, Verteidigungspolitik, Reisewarnungspolitik, etc.) sich haufenweise Feinde in Europa machen könnte und langfristig isoliert dastehen könnte.
Und die jetzt verhängten Reisewarnungen zahlreicher EU-Staaten (z.B. Deutschland, Holland, ...), die einen massiven Schaden für Österreichs Tourismus bedeuten, könnten ein erster Vorbote der neuen Isolation in Europa sein, den uns der populistische und nationalistische Kurs von Kanzler Kurz scheinbar eingebracht hat.
Allerdings ist er daran nicht alleine schuld. Vorgelebt hat diesen egoistischen Kurs, mit dem sich Österreich auf europäischer Ebene zahlreiche Feinde geschaffen hat, die FPÖ, die mit diesem antieuropäischen Egoismus bei der Bundespräsidentenwahl einen Riesenerfolg landete.
Und dadurch war die ÖVP praktisch gezwungen, die FPÖ in vielerlei Hinsicht zu kopieren, sich als schwarze Partei zur türkisen zu verbläuen.
Wer selbst so wie Österreich als Tourismusland auf kooperatives Verhalten der Anderen angewiesen ist, der sollte sich selbst auch kooperativ verhalten.
"Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füge keinem Andern zu"
Eigentlich ganz einfach, aber für Viele unter Österreichs Wählerinnen und Wähler, für Viele unter Österreichs Politikern scheinbar zu kompliziert.
P.S.: an die Reisewarnungen als konkrete Form der europäischen Vergeltung hatte ich natürlich nicht gedacht, sondern eher daran, dass niemand mehr österreichische Vorschläge auf EU-Ebene unterstützt. Aber alles in Allem bin ich scheinbar nicht so schlecht gelegen mit meiner Prognose.
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Kooperatives Verhalten, auch in Europa, ist keine Einbahnstrasse: wer von den Anderen Kooperation und Zusammenarbeit erwartet, aber selbst nicht bereit ist, zu kooperieren und zusammenzuarbeiten, der muss damit rechnen, irgendwann einmal brutale Rache für seinen Solidaritätsmangel zurückzubekommen.
Die mathematische Spieltheorie nennt das Reziprozität und hat das mit zahlreichen Computersimulationen untersucht, siehe Axelrod und seine Publikationen zu "Tit for Tat".