Sowohl Katholizismus als auch Islam sind sehr patriarchale Religionen: im Katholizismus können nur Männer Geistliche werden, im Islam gibt es zumindest eine extrem starke Dominanz der Männer in klerikalen Funktionen auch wenn Frauen (siehe Seyran Ates´s Goethe-Ibn-Rushd-Moschee) nicht explizit ausgeschlossen sind.
Betrachtet man die offiziellen Zahlen zu Frauenmorden, so sind katholische Länder führend, z.B. Mexiko oder andere lateinamerikanische Länder.
Allerdings kann man daran zweifeln, ob Frauenmorde in islamischen Ländern als solche gezählt werden. Vielfach werden diese dann als Hinrichtungen wegen Verstosses gegen islamische Regeln gewertet.
Ein wichtige Rolle bei den Frauenmorden könnten auch Scheidungsverbote spielen.
Zum Beispiel aus der jesuanischen Ablehnung des mosaischen Scheidebriefes wird im Katholizismus die "Unauflöslichkeit" der Ehe abgeleitet. Im Katholizismus gilt die Ehe auch als heilig, als Sakrament, im Unterschied zum Protestantismus. Der mosaische Scheidebrief gab den Männern das Recht, sich von den Frauen scheiden zu lassen, zum Beispiel, weil sie eine jüngere fanden, die ihnen attraktiver erschien. Allerdings bedeutet die Ablehnung des mosaischen Scheidebriefs durch Jesus keineswegs das, was die katholische Kirche daraus macht, nämlich ein wechselseitiges Scheidungsverbot. Wenn zum Beispiel ein Mann seine Frau schlägt oder die Kinder/Söhne (frei nach der alt-testamentarischen Erziehung a la alttestamentarischem Buch Jesus Sirach, das Protestanten-Vordenker Martin Luther als minderwertig einstufte), dann ist das ein ganz anderes Scheidungsmotiv als eine jüngere, attraktivere Frau gefunden zu haben. Und da Jesus Christus ein Frauenfreund war, siehe die Rettung der Ehebrecherin vor Steinigung durch Jesus mit dem Slogan "Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein", kann man annehmen, dass er mit der Ablehnung des mosaischen Scheidebriefs nicht die Ablehnung jeder Scheidung meinte. In diesem Zusammenhang verwendete Jesus Christus auch die Formulierung der "Herzenshärte der Männer"; also eine Frau per Scheidebrief in die Wüste zu schicken, weil man(n) eine jüngere, attraktivere gefunden hat. Auch ein Hinweis, dass Jesus nicht alle Formen der Scheidung (insbesondere der Scheidung der Frau vom Mann) als illegitim betrachtet haben dürfte.
Auf jeden Fall könnten Scheidungsverbote eine Art Anspruchdenken und Besitzdenken mit sich bringen, insbesondere des physisch stärkeren Teils (also in der Regel des Mannes) auf den physisch schwächeren (also im Durchschnitt die Frau). Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob ein katholisches Anspruchs- und Besitzdenken ein islamisches Anspruchs- und Besitzdenken legitimiert und rechtfertigt und verstärkt. Ob also z.B. ein katholisches Scheidungsverbot den islamischen sogenannten "Ehrenmord" rechtfertigt und verstärkt.
Auch den Heiratsbesiegelungsspruch "Bis dass der Tod Euch scheidet" kann man als Aufforderung zum Mord, insbesondere zum Frauenmord betrachten, so a la Sizilianische Scheidung.
Der islamische "Ehrenmord", der sich aus Interpretationen der Sure "Lasst die gläubigen Frauen nicht zu den Ungläubigen gehen" ableitet, setzt nicht nur bei der verheirateten Frau an, sondern prinzipiell bei jeder islamischen Frau, die eine Tendenz zeigt, sich nicht an die islamische asymmetrische Endogamie zu halten. Islamische asymmetrische Endogamie bedeutet, dass islamische Männer Beziehungen und Heiraten mit Nichtmusliminnen eingehen dürfen, hingegen umgekehrt Musliminnen keine Beziehungen oder Heiraten mit Nicht-Muslimen (Männern).
Bei der islamischen asymmetrischen Endogamie (also dem Verbot für Musliminnen, sich mit Nicht-Muslimen einzulassen) stellt sich auch die Frage, ob sie mit der österreichischen Verfassung vereinbar ist, die "Vorrechte des Geschlechts" ausschliesst. Denn wenn nur islamische Männer in andere Religionen hineinheiraten dürfen, aber islamische Frauen nicht, dann ist das auch ein "Vorrecht des Geschlechts", in diesem Fall des männlichen Geschlechts.
Ebenso stellt sich die Frage, ob Katholizismus und Islam menschenrechtswidrig sind. Beginnend mit Artikel 1: "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren" (während im Islam die Frauen nur halbes Erbrecht und halbes Zeugengewicht gegenüber Männern haben).
Ich habe natürlich keine landesweit oder kontinentweit repräsentativen Daten, aber ich habe aus meinem Umfeld heraus den Eindruck, dass sich mit der asymmetrischen Flüchtlingswelle (es kamen weit überwiegend Männer, insbesondere ledige Männer) die Rivalität der Männer um das immer knapper werdende "Gut Frau" intensiviert und radikalisiert hat. Und dies kann auch zu mann-männlicher Gewalt führen und tut es auch - es ist also nicht nur ein Thema mit dem "Opferstatus der Frau".
Im Zusammenhang mit dem Femizid, also der Tötung von Frauen/Mädchen wird auch immer wieder die Abtreibung von weiblichen Föten/Embryonen abgehandelt, die zum Beispiel in China aufgrund der dortigen Ein-Kind-Politik und aufgrund des höheren Status männlicher Kinder in größerem Umfang vorkam und vorkommt. Allerdings hat sich China dadurch einen Männerüberschuss eingehandelt, der zahlreiche Probleme aufwirft, z.B. auch depressive Männer, die keine Frau finden können, die sogenannten "verdorrten Äste".
Die mutmassliche Menschenrechtswidrigkeit des Islam dürfte übrigens dazu beigetragen haben, dass die islamischen Staaten sich von der New Yorker Erklärung der Menschenrechte (1948) abgespalten haben und 1981 bzw. 1990 eine eigene, andersgeartete "Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam" beschlossen haben.
Dass das Recht, Kleriker werden zu dürfen, im Katholizismus nur Männern zusteht, nicht aber Frauen, kann man auch als Verstoss des Katholizismus gegen die Verfassung betrachten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Femizid_in_Lateinamerika
Als "Welt-Hauptstadt des Frauenmords" gilt Ciudad Juarez in Mexiko, einem katholischen Land. In Ciudad Juarez (mit 1.3 Millionen Einwohnern) wurden alleine im Jahr 2010 300 Frauen ermordet (also 231 Frauenmorde pro Million und Jahr). Österreich mit 9 Millionen Einwohnern und 10 bis 35 Frauenmorden pro Jahr sieht im Vergleich dazu direkt gut und friedlich aus (also 1 bis 4 Frauenmorde pro Million und Jahr).
Unter den 25 Ländern mit den höchsten Femizidraten befanden sich laut Statistik 2016 14 lateinamerikanische (also katholisch-geprägte) Länder.
Eine Kritik an dieser Statistik könnte sein, dass Morde an Frauen in islamischen Ländern nicht als Morde an Frauen gewertet werden, sondern als legitime korankonforme Hinrichtungen, z.B. wegen Ehebruchs.
So gesehen kann man mutmaßen, dass bei einheitlicher Erfassung und Wertung die islamischen Länder die katholischen, lateinamerikanischen hinsichtlich Frauenmorden noch übertreffen oder weit übertreffen würden.
Dennoch wäre es zu kurz gefasst, die Morde an Frauen isoliert zu sehen, ohne auf andere Aspekte des Geschlechterverhältnisses Rücksicht zu nehmen (wie z.B. das halbe Erbrecht oder Zeugengewicht von Frauen im Islam). Denn hier scheint ein Zusammenhang zu bestehen, und die Morde an Frauen sind so gesehen nur die Spitze des Eisbergs.
https://orf.at/stories/3129490/
Ausschnitt aus "Divorzio all´Italiana", in dem Marcello Mastroianni einen Ehemann spielt, der seine Frau ermordet, weil Scheidung im katholischen Italien damals verboten war. Ein Film aus Italien, also aus dem Kernland des Katholizismus mit Papstsitz Rom.