Wenn man die neue Bundesregierung rein optisch anschaut, dann fällt alleine schon eines auf:
es gibt keine eindeutige ältere und weniger attraktiv aussehende Frau als Ministerin, so wie das z.B. Beate Hartinger-Klein (FPÖ) in der vorvorigen Bundesregierung als Sozialministerin verkörperte (die vorige Regierung lasse ich mal aus der Betrachtung heraus, weil sie nicht aus Wahlen hervorgegangen ist, sondern eine Art präsidenzielle Übergangsregierung war).
Nun mag es dem Jugendkult, dem Schönheitswahn, dem Schlankheitswahn, etc. entsprechen, nur mehr Frauen wie die Ministerinnen im türkis-grünen Kabinett Kurz-2 zu Ministerinnen zu machen, aber ein gewisser Frauentyp (älter, unschlanker) ist nun überhaupt gar nicht mehr vertreten, wie ihn zum Beispiel Helene Partik-Pable (FPÖ), die ganz nebenbei die längstdienende Nationalrätin aller Zeiten und Parteien war mit ca. 26 Jahren, oder Anneliese Kitzmüller oder auch Kriemhild Trattnig vertraten.
Frauen mit einem Geburtsjahr früher als 1970 haben in dieser türkis-grünen Ära scheinbar keine Chance, Ministerin zu werden und Frauen mit einem Gewicht höher als 68 Kilogramm offensichtlich auch nicht, auch wenn die diesbezüglichen Daten nicht publiziert werden.
Bei den Männern ist das ganz anders:
Vizekanzler Kogler ist mit Geburtsjahr 1961 9 Jahre älter als die älteste Ministerin, Schallenberg ein Jahr, Anschober 10 Jahre, Fassmann 15 Jahre.
Auch was das Frauen-Gewichtslimit von 68 Kilogramm betrifft, so scheinen mehrere Männer es zu überschreiten, einige davon weit, z.B. Fassmann könnte mehr als 100 Kilogramm haben.
Aber hier könnte man einwenden, dass Männer generell größer und schwerer sind, was aber gerade für das Alter nicht gilt. Der Frauenaltersdurchschnitt in der Regierung dürfte 10 Jahre unter dem der Männer liegen, während es in der Gesamtbevölkerung genau umgekehrt ist: dort sind Frauen im Durchschnitt um ca. sechs Jahre älter als Männer.
So gesehen Frauenverbot für ältere und unschlankere Frauen in der neuen Regierung - das ist türkis-grüner Fortschritt!
Nur zur historischen Erinnerung: Hertha Firnberg (SPÖ, geboren 1909) war Ministerin (Wissenschaft und Forschung) von 1970 bis 1983, also im Alter von 61 bis 74. Bei Kinderkanzler Kurz und seinen blutjungen Gespielinnen offensichtlich unmöglich - dort ist 50 das absolute Maximalalter für eine Frau, und es muss noch zusätzlich das Maximalgewicht unterschritten werden.
"Wir wollen unsere traditionelle Schirche-Krampn-Quotenfrau zurück!" könnte man fast sagen.
Wobei der Begriff der "Schirchn Krampn" nicht von mir stammt, sondern von einer Publizistin geprägt wurde.
Und durchaus positiv gemeint sein kann. Frei nach dem Harry-Und-Sally-Motto "Ein Mann und eine Frau können nie bloß Freunde sein, es kommt ihnen immer der Sex dazwischen" (gemeint: ein junger Mann und eine junge Frau) können attraktive junge Frauen Männer mit ihren sexuellen Reizen verwirren und vom Sachlichen Ablenken, während hingegen die "Schirchn Krampn" eine Versachlichung der Politik bewirken können.
Jugend mag für sportliche Höchst-Leistungen ein wichtiger Faktor sein, für intellektuelle ist sie das nicht. AUch so gesehen ist es unverständlich, einen gewissen Frauentypus prinzipiell nicht unter den Ministerinnen vertreten zu haben.
Rein optisch fällt der Unterschied in Alter und Gewicht zur früheren Sozialministerin Hartinger-Klein (FPÖ) auf: sie war geschätzte mindestens 15 Kilogramm schwerer als die schwerste türkis-grüne Ministerin. Und sie wurde z.B. wegen ihrer Aussagen, von fünf Euro für Ernährung täglich könne man leben, extrem geshitstormt, obwohl sachlich einiges dafür spricht (ich habe es selbst unfreiwillig ausprobiert mit dem 5-Euro-Limit; es reicht für den Hofer, aber nicht für den Meinl am Graben; aber generell habe ich, je älter ich werde, umso weniger Lust, das mit dem 5-Euro-Limit noch einmal auszuprobieren.
(Hartinger-Klein hatte übrigens einen Abschluss in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz; sie war übrigens 59 Jahre alt gewesen beim Amtsantritt und somit um 9 Jahre älter als die älteste türkis-grüne Ministerin beim Amtsantritt; sie war Steirerin und als nicht mit Wiener Journalisten und -innen verhaberte angebliche "Provinzlerin" musste sie den in diesem Fall üblichen Wiener Medienshitstorm aushalten, die traditionelle Grausamkeit der Wiener Journaille den angeblichen "Provinz"-Politikern und -innen gegenüber ist übrigens ein Grund, warum es immer schwerer und schwerer wird, fähige Politiker und -innen dazu zu bewegen, nach Wien zu gehen und ein Ministeramt oder ein anderes Bundesamt zu bekleiden; der Begriff der "Journaille" stammt übrigens von Medienkritiker Karl Kraus und setzt sich aus "Journalist" und "Kanaille" zusammen; und weil die Wiener Ekel-Medien fähige Bundesländerpolitiker und -innen daran hindern, nach Wien zu gehen, kann natürlich der falsche Eindruck entstehen, nur Wienerinnen und Wiener könnten Ministerämter kompetent ausfüllen, aber Nicht-Wiener und Nicht-Wienerinnen nicht; eine ganz ähnliche eigenstandeskritische Einstufung des Journalismus wie Kraus brachte der inzwischen verstorbene Doyen des Journalismus, DDr. Günther Nenning mit seinem legendären "Journalisten sind G´fraster" )
Und das ist vielleicht ja der eigentliche Grund für den Sexismus und die sexuelle Diskriminierung im Kabinett Kurz-2: bei jungen, attraktiven Frauen als Ministerinnen haben männliche Journalisten Beiss- und Kritik-Hemmungen und shitstormen nicht bzw. weniger brutal.
So gesehen eine Notwendigkeit zur sexuellen Diskriminierung wegen Message Control und Medienselbstjustiz und Medienshitstorm.
https://www.oe24.at/oesterreich/politik/Hartinger-will-nicht-von-150-Euro-leben/343025722
Das Alte-Frauen-Verbot in der Regierung Kurz-2 hat natürlich auch eine besonders problematische Signalwirkung in einer Siutation, in der sich eine hohe Arbeitslosigkeit über-50-Jähriger abzeichnet.
Ein Trend Über-50-Jährige zu entlassen oder in Frühpension oder Sozialsystem abzuschieben, wird dadurch verstärkt und ein Jugendkult überbetont.
Ein Überdenken des Senioritätsprinzip scheint nicht zu erfolgen.
(Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass schweres Übergewicht, zumindest bei manchen Typen, mit einem hohen Risiko von Schäden im kardiovaskulären System, als Herz-Blutkreislauf einhergeht, was bis hin zum Schalganfall gehen kann)