Die SPÖ-nahe Lehrerin und Lehrergewerkschafterin Susanne Wiesinger versuchte lange Jahre die Schulprobleme im Zusammenhang mit der Zuwanderung (insbesondere der islamischen Zuwanderung) schulintern, bzw. systemintern zu lösen und stiess dabei auf Grenzen.

Im Anschluss daran ging sie unter die Buchautoren und schrieb das Buch "Kulturkampf im Klassenzimmer".

Sie gab außerdem Servus-TV Interviews, das im Besitz von Red-Bull-Eigner Didi Mateschitz steht.

Und nun wurde sie auf Einladung des (türkis-blauen) Bildungsministers Fassmann "Ombudsfrau für Wertefragen und Kulturkonflikte".

Schon während ihrer Buchpräsentationstour gab es Kritik an ihr, weil sie angeblich laut zahlreichen Postern oder Journalisten und Journalistinnen "die SPÖ verraten habe" (aus der sie kam), oder so.

Mit dieser Ombudsfrau-Funktion wiederholten sich diese und ähnliche Vorwürfe. (Die Rhetorik des früheren Wiener Bürgermeisters Häupl bzgl. schwarz-blauer "Ausbeuterregierung" könnte hier noch nachwirken und zu diesen Shitstroms beitragen).

Dahinter steht möglicherweise so eine Art Parteiapparatschik-Denkweise, die in Österreich sehr verbreitet ist: wer einmal SPÖ-Mitglied ist (insbesondere Beamter und Gewerkschaftsmitglied), müsse eben die ganze SPÖ-Politik mittragen, und dürfe keine Kritik in Teilbereichen üben, auch keine berechtigte, oder so.

Aber an und für sich kann man durchaus für mehr Umverteilung von Oben nach Unten und gleichzeitig islamkritisch und/oder religionskritisch bzw. religionenkritisch sein, auch wenn die SPÖ prominente Muslime in ihren Reihen hat (wie z.B. Omar Al-Rawi und Muna Duzdar) bzw. hatte.

Aber in Österreich (vielleicht insbesondere in Wien) ist das offensichtlich für Viele ein Problem: sie tragen noch ein Zwei-Lager-Denken aus der Zeit der ersten Republik, aus der Zeit vor der Globalisierung und vor den diversen Flüchtlingswellen mit sich herum, das in der heutigen Zeit immer schwieriger aufrechtzuerhalten ist.

Generell wurde unter Politikwissenschaftern (und -innen) schon vielfach die These vertreten, dass die Islamfrage das Parteiensystem sprengen könnte, bzw., zu großen Verwerfungen und Verschiebungen im Parteiensystem führen könnte.

Der große türkis-blaue Wahlsieg bei der letzten Nationalratswahl und der Verlust der rot-grünen Verfassungssperrminderheit (für die ein Drittel der Nationalratsmandate nötig gewesen wäre) können als Indizien dafür gesehen werden, dass Zwei-Lager-Denkweisen aus der Vergangenheit (u.U. aus der tiefen Vergangenheit wie der ersten Republik, die auch z.B. Rathaus-Tafeln offensichtlich permanentisieren wollen), nicht oder schwer länger haltbar sind. (Der frühere SPÖ-Kanzler Sinowatz sagte einmal bzw. soll einmal gesagt haben: "Ohne Partei bin ich nichts." )

https://derstandard.at/2000094422040/Lehrerin-Wiesinger-wird-Ombudsfrau-im-Bildungsministerium

Link zum Buch

https://www.heute.at/politik/news/story/Susanne-Wiesinger-Ruecktritt-Einfluss-Islam-an-Wiener-Schulen-Migration-44175971

Im Zusammenhang mit den Kulturkonflikten (bei denen üblicherweise nur die Pascha-Mentalität der Buben und Männer thematisiert wird) stellt sich in einem ähnlichen Zusammenhang (ich wurde mehr oder weniger ohne sichtbaren Anlass von einer Muslima überfallen und verletzt) auch folgende Frage: werden Musliminnen durch das koranbasierte Verbot (für Frauen, nicht für Männer), Beziehungen oder Ehen mit Nicht-Muslimen einzugehen, gewalttätiger gegenüber diesen, weil sie eben keine potenziellen Beziehungs- oder Ehepartner sein können aufgrund dieses asymmetrischen Ehe- und Beziehungsverbots im Islam ?

Es kann auch sein, dass austrozentristische oder eurozentristische Schulbücher manchmal dazu beitragen, dass Afrikaner (beiderlei Geschlechts) oder speziell Afrikaner, die gleichzeitig Muslime sind (wie Salih Khater und meine Attentäterin), gewalttätiger zu machen.

https://www.journalistenwatch.com/2018/03/25/islamkritische-lehrerin-wirft-hin-halte-geiselhaft-mit-der-parteipolitik-nicht-aus/

Im österreichischen Rahmen kann es man vielleicht als positiv sehen, dass Wiesinger noch keine Fatwa und kein Todesurteil und keinen Polizeischutz bekam, wie das Seyran Ates und Hamed Abdel-Samad in Deutschland passierte, oder schon viel früher Salman Rushdie, ebenfalls für sein Buch, nämlich "Die satanischen Verse".

CC / z.g. Shankbone https://de.wikipedia.org/wiki/Die_satanischen_Verse#/media/File:Salman_Rushdie_2012_Shankbone-2.jpg

Salman Rushdie: in seinem Fall führte das Schreiben eines Buches (nämlich "Die Satanischen Verse" ) zu einer Fatwa, einem islamischen Todesurteil durch den damaligen Führer des Iran, Ayatollah Khomeini.

(Bzgl. Wiesinger konnte ich auf die Schnelle kein sicher gemeinfreies Copyright-loses Bild finden, daher gibt´s Rushdie).

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