Sind West-Moralisiererei und Facebook-Sperren mitschuld an Militärputsch in Myanmar ?

Gestern gab es im fernostasiatischen Staat Myanmar, dem früheren Burma, einen Militärputsch.

Die Präsidentin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, deren Partei bei den letzten Wahlen 70% der Stimmen bekommen haben soll, wurde inhaftiert.

Das Militär hat die Macht übernommen, eine Ausgangssperre verhängt. US-Präsident Biden hat Sanktionen angedroht, in Fortsetzung der schon bisher fragwürdigen bis falschen Politik des gesamten Westens.

Die Myanmar-Provinz Rakhaing ist so etwas wie der fernostasiatische Kosovo. Ein Provinz mit stark steigender islamischer Bevölkerung, die vielleicht großteils aus dem benachbarten und überbevölkerten Bangla Desh illegal einwanderte, ebenso wie es Anzeichen dafür gab, dass die zwischen 1970 und 1990 stark gestiegene islamische Bevölkerung des Kosovo möglicherweise großteils auf illegale Einwanderung aus Albanien zurückging. Fragen des Bevölkerungswachstums erfordern insbesondere in einer Welt, in der immer stärker die Gefahr der Überbevölkerung zutage tritt, möglicherweise neue Maßnahmen wie Geburtenkontrollvereinbarungen unterschiedlicher Volksgruppen und Religionenreformen bzw. Religionswiederherstellungen, insbesondere die Abkehr vom Geburtendschihad, sei er nun islamisch oder katholisch (und sich als der Genesis-Formulierung "Seid fruchtbar und mehret Euch", ableitend, und die Schlusspassage "bis die Erde voll ist" vertuschend). Gerade der Balkan und der Kosovo (oder auch Bosnien-Herzegowina) ist ein Beispiel, dass regionale Islamisierung zu Abspaltungstendenzen und Bürger- und Religionskriegen führen kann.

Auch die Wahlen in Myanmar sind sehr fragwürdig, weil 70%-Stimmen-Mehrheiten eine absolut ungewöhnliche Sache sind, und eher an die 90%-Mehrheiten in Diktaturen und kommunistischen "Volksdemokratien" erinnern, als an freie und faire Wahlen, in denen die stärkste Partei normalerweise maximal 30-40% der Stimmen erhält, so wie beispielsweise ÖVP und CDU/CSU bei der jeweils letzten Wahl.

Bei Putin betrachtet der Westen dessen angebliche 70%-Mehrheiten als Beweis für den angeblichen Demokratiemangel, bei Aung San Suu Kyi betrachtet der Westen dieselben 70%-Mehrheiten als Beweis für angebliche Demokratie. Mit so einer Doppelmoral läuft der Westen Gefahr, sich selbst unglaubwürdig und lächerlich zu machen.

Aung San Suu Kyi ist als Präsidentin in der Rakhaing-Frage auf Tauchstation gegangen und hat gar keine Position bezogen, weder das Militär von Myanmar in Bezug auf das Vorgehen in Rakhaing verurteilt, noch es verteidigt, noch auch nur die Position des Myanmar-Militärs auf internationaler Ebene dargestellt, was das Militär natürlich als "feindlichen Akt" interpretieren musste, insbesondere in Anbetracht der Sperren und Redeverbote, die beispielsweise das Social Network oder Asocial Network Facebook über Myanmar-Generäle verhängte.

US-Präsident Biden von der Demokratischen Partei in den USA, die dort quasi die Moslempartei ist, im Unterschied zu den Republikanern, die quasi die moslemlose Partei sind, ist vielleicht die völlig falsche Person, um in dieser Frage als neutrale Instanz gelten zu können. Biden hätte eher den (Medien-)Machtmissbrauch durch Facebook kritisieren sollen wie sein Parteikollege Robert Reich.

Generell sollten wir Westler aufhören, mit Moralkeule und erhobenen Zeigefinger ohne Wissen und ohne differenzierte Analyse andere Länder und Gruppen zu skandalisieren, nur um von innenpolitischen Problemen abzulenken, und sich als pseudo-moralische Instanz zu profilieren.

Dabei eine besonders üble Rolle spielt Marc Zuckerberg´s fast-monopolistisches Netzwerk Facebook, das rechtsstaatliche Prinzipien wie "et audiatur et altera pars" ("Es soll auch die andere Seite gehört werden" ) verletzte, indem es Myanmar-Militär sperrte (siehe mein alter Blog unten).

Medien gelten ja zu recht als "vierte Gewalt", und gewalttätig sind Medien in der Tat, und ihr einseitiges und extremistisches Vorgehen wie einseitige Sperren in Konflikten trägt zur Verschärfung und zu Militärputschen wie dem in Myanmar wahrscheinlich bei.

Facebook mit seinen willkürlichen beschlossenen Sperren von wichtigen politischen Machtzentren und seiner Verletzung von rechtsstaatlichen Prinzipien ist längst schon eine massive Gefahr für den Weltfrieden und hätte daher vom UNO-Sicherheitsrat längst schon verboten oder zerschlagen werden müssen, was wohl nur deswegen nicht passierte, weil die ständigen Fünf UNO-Sicherheitsratsmitglieder mit Vetorecht (USA, GB, F, Ch, R) in vielerlei Hinsicht zerstritten sind (Ukraine, Krim, Syrien, etc.) und "Spass" dran haben, sich gegenseitig zu blockieren.

Die Zerschlagung der quasi-monopolistischen IT-Giganten forderte auch schon Robert Reich, ehemaliger Arbeits- und Sozialminister der USA (Bill-Clinton-Administration).

Es gibt auch die Theorie einer Absprache zwischen China und dem Militär von Myanmar in dieser Putsch-Sache. Mit Sinkiang hat China eine Region, die Rakhaing und Kosovo vergleichbar ist, in dem Sinne, dass es auch dort Konflikte zwischen regionalen, islamischen Minderheiten und Zentralmacht gibt.

Siehe auch:

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/zwei-journalisten-in-myanmar-zu-unrecht-verurteilt-49617

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/myanmar-krieg-gegen-rohingya-kein-voelkermord-und-facebook-islamistisch-49579

https://www.welt.de/politik/ausland/article225433765/Putsch-in-Myanmar-Biden-droht-mit-Sanktionen.html

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/facebook-mitgruender-fordert-facebook-zerschlagung-56269

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/reich-guardian-zur-zerschlagung-von-it-konzernen-51646

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