Nach der Niederösterreichischen Landtagswahl 2013, in deren Folge der jetzige Vizekanzler (oder Witzekanzler?) H.C. Strache Barbara Rosenkranz stürzte, verkündete er vollmundig, nun komme eine "Verjüngung" der FPÖ, mit der auch neue Erfolge und viel bessere Wahlergebnisse der FPÖ-NÖ kommen würden.
Hier das Video von FPÖ-TV:
Die "Jungen Kräfte", von denen Strache schwärmte, waren auch Udo Landbauer und Walter Rosenkranz (nicht verwandt mit Barbara Rosenkranz), deren FPÖ-NÖ letzte Woche ein katastrophales Debakel einfuhr und von über 280.000 Wählenden bei der Nationalratswahl auf ca. 133.000 Wählende bei der Landtagswahl abstürzte.
Dieser Verlust von ca. 53% der Wählenden ist in der Größenordnung in etwa vergleichbar mit den Verlusten der FPÖ bei der Nationalratswahl 2002, als die FPÖ 10% (nach 27% bei der vorangegangen Wahl erreichte), was einem Verlust von 63% der eigenen Wählenden im Vergleich zur vorangegangenen NR-Wahl bedeutete. Genau dieses Wahlergebnis nahmen Strache und seine Macher zum Anlaß, Jörg Haider zu stürzen, womit sich auch die Frage stellt, ob nun Strache selbst an der Reihe ist, gestürzt zu werden. Das beste Wahlergebnis hatte die FPÖ-NÖ bei der Landtagswahl 1998 mit 16.1%; dass damals Jörg Haider FPÖ-Parteiobmann war, verschweigt Strache in Interviews und Videos.
Ihrem Spitznamen "faktenfreiheitliche Partei Österreichs" machten auch verschiedene Artikel der "Neue Freie Zeitung" alle "Ehre":
http://nfz.fpoe.at/verstarkter-kampf-gegen-korruption/59813720
Sehr situationselastisch reagiert die "Neue faktenfreie Zeitung", das Parteiorgan der FPÖ auch darauf, dass die Wahl NÖ viel schlechter lief als gedacht:
Hiess es kurz vor der Wahl noch "FPÖ sorgt für das Ende der letzten Absoluten", so hiess es nach der für die FPÖ enttäuschenden Wahl "Linke Anti-FPÖ-Kampagne rettet ÖVP-Absolute". Ob nun für die "Neue faktenfreie Zeitung" auch der ÖVP-nahe Historiker Stefan Karner, der kurz vor der Wahl die FPÖ, bzw. die Burschenschaften kritisiert hatte, als "linksextremer FPÖ-Hasser" oder so gilt, verschweigt die NFZ; schliesslich könnte das ja die Arbeitsbeziehungen zum Koalitionspartner ÖVP belasten.
Wieso Landbauer zurücktreten musste, hingegen Walter Rosenkranz nicht, dessen "Analysen" weit daneben lagen, bleibt ein Rätsel. So sprach Rosenkranz vor der Wahl davon, die Absolute der ÖVP werde nach der Wahl Geschichte sein.
Barbara Rosenkranz wurde 2013 von Strache gestürzt, weil sie das Ziel von 16% nicht erreichte, hingegen Walter Rosenkranz darf bleiben, obwohl er das Ziel von 16% nicht erreichte. Kann es sein, dass in der Männerpartei FPÖ für Männer andere Regeln gelten als für Frauen ? Aber nicht doch: das ist doch nur die "konsequente Absage der FPÖ an den Genderwahn", den Strache schon im oben verlinkten Video kritisierte.
Wenn schon Analysen und Prognosen, dann sollte man sich vielleicht meine alten Prognosen anschauen:
Am 18.10.2017 widersprach ich Andreas Mölzer und seiner Meinung, nur mit zwei von vier "Schlüsselministerien" könne ein Absturz der FPÖ wie 2002 verhindert werden:
Ebenso stellte ich am 28.10. die These in den Raum, die "Entzauberung durch Regierungsbeteiligung" könne unter Umständen die einzige Möglichkeit des Umgangs mit der FPÖ sein:
Wer hat denn nun "Politik analysiert", Herr Rosenkranz ???? Sie oder ich ?