Zu Ostern feiern "wir" Christen oder zumindest die meisten davon die Auferstehung von Jesus Christus.
Der christlichen Theologie zufolge wurde Jesus, der Religionsgründer des Christentums von Vertretern der römischen Kolonialverwaltung sowie von Vertreter des jüdisch-orthodoxen Klerus gekreuzigt und anschliessend in einer Art Krypta beerdigt.
Danach soll er der christlichen Theologie zufolge auferstanden sein - der theologischen Überlieferung wurde der schwere Stein, der das Grab verschliessen sollte, durch göttliche Kraft wegbewegt, sodass die Seele von Jesus in den Himmel steigen konnte. Die Frage, wieso die Seele nicht durch das Gestein entweichen konnte, wie das in anderen Fällen der Fall gewesen sein müsste, was die Wegrückung des Steins bzw. der Grabplatte überflüssig gemacht hätte, wurde von der christlichen Theologie weitgehend totgeschwiegen.
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Im Christentum gab es immer schon eine skeptische, etwas säkularere Fraktion, die auch der angeblichen unbefleckten Empfängnis Mariä ("Mariä" ist der lateinische Genetiv von "Maria", bedeutet also "der Maria" oder "von Maria" ) skeptisch bis ungläubig gegenüberstand.
Womit wir auch schon beim "ungläubigen Thomas" wären. Dieser war einer der zwölf Apostel, allerdings der Überlieferung zufolge der einzige, der die Geschichte von der Auferstehung von Jesus nicht so recht glauben wollte oder konnte.
Womit alle vorsichtigen Christen, skeptischen Christen sich zugute rechnen können, immerhin in der Tradition eines Apostels zu stehen, nämlich dieses Thomas, nicht zu verwechseln mit Thomas von Aquin, einem Kirchenlehrer ca. 1200 Jahre später.
Und dieses skeptischen Christen hat die Theorie mit göttlicher Steinwegrückung und Seelenentweichung nicht allzuviele Anhänger.
Eine der Theorien ist diejenige, dass die Apostel selbst das Grab von Jesus Christus "plünderten" und Jesus in ihrem Versammlungshaus ein zweites Mal beerdigten, um mit Jesus vereint zu sein.
Das konnten sie natürlich nicht offen zugeben, weil die Römer dann ihr Versammlungshaus durchsucht und dessen Keller neuerlich aufgegraben hätten, was die Jesus-Schar nicht wollte, und so waren sie ähnlich der islamischen Taqiya zu einer Notlüge gezwungen, und die war die von der göttlichen Steinwegrückung etc.
Allerdings konnten die Jünger Jesu auch nicht zugeben, dass sie die Wahrheit nicht zugeben konnten, und so gab es unter den skeptischen Christen weitere weniger-theologische Theorien über das Grab Christi und dessen Entleerung. Und sie konnten es auch deswegen nicht zugeben, weil das bedeuten würde, dass die Apostel logen oder zumindest eine wichtige Wahrheit verschwiegen, dass sie im Widerspruch zum Gebot "Du sollst nicht lügen!" handelten.
Und eine davon verkörpert zumindest teilweise den christlichen Antisemitismus oder Antiitalianismus, denn sie besagt, dass Römer oder Juden (also orthodoxe, altgläubige Juden, bzw. zumindest Teile des jüdisch-orthodoxen Klerus) oder Beide das Grab von Jesu plünderten, aus Bosheit oder um zu verhindern, dass die Apostel es plündern bzw. "plündern", um wieder mit Jesus vereint zu sein.
Und diese Interpretation ist eine der Ursachen des christlichen Antisemitismus, allerdings eine, die üblicherweise verschwiegen wird, aus Unwissenheit oder aus Unverständnis der Realität des Christentums gegenüber. Auch und insbesondere von den ebenso selbsternannten wie ahnungslosen hauptberuflichen Antisemitismusbekämpfern.
Dabei, wenn man die Bibel liest, kommt man zur Erkenntnis, dass die Apostel durchaus fehlbar und menschlich waren, zum Beispiel, was die Verleugnung Christi betrifft. Die Verleugnung Jesu ist übrigens eine "Spezialität" der Männer, die Frauen im Umfeld Jesu (Maria Magdalena z.B.) verleugnen laut Bibel Jesus nicht.
Auf Thomas, bzw. die Art und Weise, wie er Christus sah, geht auch das sogenannte Thomasevangelium zurück, quasi das fünfte der Evangelien, das als apokryph (wichtig, heilig, aber nicht bibelwürdig) eingestuft wurde, und das Didymos Judas Thomas nach mündlicher Überlieferung, die auf den Apostel Thomas zurückgeht, niedergeschrieben haben soll.
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CC / Raffael / Copyright abgelaufen https://de.wikipedia.org/wiki/Auferstehung_Christi_(Raffael)#/media/Datei:Raffaello,_resurrezione_di_cristo,_1499-1502,_02.JPG
Eine durch wen auch immer verrückte Grabplatte, staunende Römer, heilige Frauen, keine männlichen Apostel weit und breit, ein schwebender Jesus nach der Auferstehung, so schildert die christliche Überlieferung (hier in einer Hochrenaissance-Darstellung durch Raffael, den Maler, nicht den Erzengel) die sogenannte Auferstehung, die vielleicht eine Grableerung durch die Jünger war, die dadurch mit Jesus wieder vereint sein wollten.
Zusammen mit der feministischen Interpretation der Adam-Und-Eva-Szene, in der nicht Eva Adam verführt und so gesehen die Hauptschuldige am Sündenfall ist, sondern der männliche Sexualtrieb, symbolisiert durch das Penis-Symbol Schlange erst Eva verführt, die dann wiederum Adam verführt, gehört die Treue der Frauen zu Jesus bis über seinen Tod hinaus als Gegenbild zu den Jesus verleugnenden Aposteln zu den Bibel-Aspekten, die man feministisch interpretieren kann.
Allerdings besteht die Problematik dieser Interpretation, so feminismuskompatibel sie auch sein mag, dass sie die Debatte über das skeptische Christentum und die teilweise antisemitischen Untertöne dabei in den Untergrund bzw. Hintergrund drängt.
Die Verleugnung Jesu durch die Apostel wiederum kann man andersrum sehen als ein schwaches Indiz für die Grableerung durch die Apostel, denn Apostel, die Jesu verleugnen, geraten weniger oder gar nicht in den Verdacht, das Grab selbst geleert zu haben, als Apostel, die Jesus nicht verleugnen.