Trägt SAT 1 durch No-Body-Sendung bei zum Sterben und zu schädlichem Übergewicht ?

SAT1 brachte also gestern erstmals seine Sendung "No Body is perfect", die beitragen soll dazu, das Selbstwertgefühl von schwergewichtigen Menschen zu heben.

Dabei fiel eines auf: alle vier Vertreter waren jung und drei davon waren Frauen.

Wenn ich das medizinisch richtig verstanden habe, dann ist besonders gesundheitsschädlich das eher männliche Bauchfett / Viszeralfett, während das eher weibliche Hüftfett weniger gefährlich ist.

Zu den Folgeerscheinungen bzw. Folgerisken des Viszeralfetts gehören Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Arteriosklerose, Diabetes, Metabolisches Syndrom, erhöhtes Alzheimer-Risiko, erhöhtes Krebs-Risiko.

Ich schätze jetzt einmal, alle diese Risken treten verstärkt in höherem Alter auf, nach jahre- und jahrzehntelangem Übergewicht.

Ich habe übrigens einen Freund, der ca. 50 jahre alt ist, gravierendes Übergewicht hat und eben deswegen kürzlich einen Schlaganfall hatte, und in der Folge dieses übergewichtsbedingten Schlaganfalls einen Haufen Zeit im Krankenhaus verbrachte.

Für ihn stellt sich die Frage, ob er das Selbstvertrauen hat, sich nackt und übergewichtig am Strand von Ibiza zu zeigen, was die Hauptfrage dieser SAT-1-Sendung war, gar nicht, weil er aus dem Krankenhaus ohnehin kaum mehr raus kommt, und weil er ausserdem wegen des übergewichtsbedingten Schlaganfalls die Sonne sowieso meiden soll.

Es stellt sich die Frage, ob Fernsehsender wie SAT 1 hier völlig populistisch auf eine sogenannte Body-Positivity-Welle aufspringen und in verantwortungsloser Weise die Risken des Übergewichts, insbesondere des Bauchübergewichts vertuschen, und die in Wirklichkeitsverfälschung nur junge Leute präsentieren, bei denen die Folgen von jahrzehntelangem Übergewicht natürlich noch nicht aufgetreten sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Viszeralfett

https://de.wikipedia.org/wiki/Body_positivity

Dafür, dass erhebliches, jahrzehntelanges Übergewicht auch bei Frauen zu Gesundheitsrisken und zu weit verfrühtem Tod führen kann, ist Rounder Girl Lynne Kieran möglicherweise ein Beispiel.

Sie verstarb im Alter von nur 53 Jahren, was für mitteleuropäische Verhältnisse sehr niedrig ist, ohne dass ein Unfall oder etwas Ähnliches dafür verantwortlich wären, sodass sich die Frage stellt, ob hier vertuschte Folgen der Fettleibigkeit mitverantwortlich oder verantwortlich waren, weil der frühe Tod in einem krassen Widerspruch zum Geschäftsmodell der "Rounder Girls", die Österreich beim Song Contest vertraten, stand.

Auf die Songzeile "Why don´t you take me ?", die in einem Song der Rounder Girls vorkommt, kann man daher nur antworten: "Wenn Du wegen Deiner Fettleibigkeit vorzeitig stirbst, dann kann ich Dich gar nicht nehmen!"

https://de.wikipedia.org/wiki/Lynne_Kieran

Singt "I will always be on your side" und stirbt danach.

Man muss das einmal ganz klar sagen: der Mensch ist genetisch und entstehungsgeschichtlich darauf programmiert, eine Fressmaschine zu sein und sich bei jeder der knappen Möglichkeiten des Jagdglücks den Bauch maximal vollzuschlagen.

Auf ständig gefüllte Supermärkte, in denen man, genügend Geld vorausgesetzt, anstrengungslos beliebig viel mitnehmen kann, ist der Mensch genetisch eigentlich nicht eingestellt.

Daher auch die extreme Zunahme der menschlichen Fettleibigkeit in den letzten 50 Jahren, insbesondere in den Industrieländern.

De facto gibt es schon so eine Art Anti-Body-Positivity-Movement, und das sind oft die Arbeitskollegen von Fettleibigen/Adipösen; denn auch diese betrachten die Fettleibigkeit als Problem und lassen die Fettleibigen oft übermäßig viel Dienst, bzw. übermäßig anstrengenden Dienst machen.

Dieser Quasi-"Abnehmezwang" durch Arbeitskollegen wird manchmal explizit begründet, manchmal nicht.

Vielleicht wegen dem hohen Verletzungsrisiko: wenn ein Fettleibiger einem Arbeitskollegen aus Versehen auf die Füsse steigt, dann können schwere Verletzungen die Folge sein. Unter langjährigen Arbeitskollegen gibt es aber einen Ausgleich dafür, den es unter kurzfristig miteinander Reisenden in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gibt.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153908/umfrage/fettleibigkeit-unter-erwachsenen-in-oecd-laendern/

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-06/uebergewicht-studie-fettleibigkeit-gesundheit-folgen

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-01/fettsucht-kinder-who-behandlung

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-08/gesundheit-china-herz-kreislauf-erkrankungen-anstieg

https://www.oe24.at/video/welt/So-sieht-das-dickste-Kind-der-Welt-heute-aus/412936581

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