Früher einmal betrieben die damaligen Herrschergeschlechter wie beispielsweise die Habsburger Heiratspolitik: die Kinder der Königshäuser wurden sozusagen zwangsverheiratet, um politische Allianzen zwischen Ländern zu schmieden, um Kriegszustände zu verhindern, etc.

Allerdings waren diese "Zwangsverheiratungen" auf einem materiell hohen Niveau.

Und so hielten sich die Klagen in Grenzen. Man konnte zwar die Zwangsverheiratung vermeiden, indem man aus dem Königshaus ausschied und "Bürgerlich" wurde, aber das konnte auch ein Leben in Armut bedeuten, und da war Vielen die "Zwangsverheiratung" lieber.

Gerade die Liberalen tun ja so, als würden sie die Freiheit hochhalten, aber in Wirklichkeit ist bei den Liberalen vieles unfrei.

Um zum Beispiel manche der Baustellen und Trümmerhäufen und Fehlerquellen zu beheben, die ihr Vorgänger Matthias Strolz hinterlassen hatte, war Beate Meinl-Reisinger zu so mancher unkonventionellen Fehlerkorrektur gezwungen.

Matthias Strolz, der sich manchmal verhielt wie ein bekifftes Duracell-Häschen, hatte immer wieder im Brustton der Überzeugung behauptet: "Wir NEOS lieben Europa.", was praktisch ein aufgelegter Elfmeter war zu "Und Liebe macht blind. Daher sind alle NEOS-Poliker blind und übersehen die Nachteile und Probleme der europäischen Integration."

Wahrscheinlich, um von diesem unsäglichen "Wir NEOS lieben Europa"-Sager des EUphorie-Junkies Strolz abzulenken, war Beate Meinl-Reisinger praktisch gezwungen, ihr Kind "Europa" zu nennen.

Denn das Kindchenschema bedeutet, dass Erwachsene (Frauen stärker als Männer) gezwungen sind, Babies zu lieben. Und bei Babyliebe kann man auch den Vorwurf, die NEOS seien Europa-Liebes-blinde Integrationsfanatiker, unfähig, die Nachteile und Fehlentwicklungen zu erkennen, nicht mehr machen.

Allerdings ist das natürlich eine Zwangsnamensgebung: die Freiheit der Wahl hatte Meinl-Reisinger in diesem Fall nicht; das Kind musste Europa heissen, um Strolz´ Sager-Katastrophen geradezubiegen.

Und das ausgerechnet in einer Liberalen Partei, die eigentlich die Freiheit hochhalten sollte.

Man sieht also: bei Politikern und Politikerinnen herrscht sehr oft das Gegenteil des Propagierten.

Auch eine zweite Sache kann beim Wechsel von Strolz zu Meinl-Reisinger ausschlaggebend gewesen sein: mit seiner (gemeinsam mit Vilimsky von der FPÖ!) geäußerten Forderung, Peter Pilz dürfe nicht im Parlament bleiben, hatte Strolz mit einer der Grundregeln des Parlaments gebrochen: die Parteien entscheiden selbst, wen sie nominieren und auf die Liste setzen. Auch hier verfolgte Meinl-Reisinger einen anderen Kurs: sie sagte gar nichts zu dem Thema.

https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/5605272/Zweiter-Name-Europa_MeinlReisinger-freut-sich-ueber-Geburt-ihres

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