Übertreibt Italien seine Covid-19-Krise, um seine Schulden loszuwerden ?

Seit sich Griechenland mit Hilfe von internationalen Finanzfirmen mit gefälschten Budgetzahlen in die EU hineingeschwindelt hatte und dieser Schwindel aufflog, spielt die Frage der Datenvalidität, also der Zuverlässigkeit der zwischen den Nationen übermittelten Daten eine große Rolle.

Auch in Zusammenhang mit Italien und seiner Covid-19-Krise kann man die Möglichkeit von mehr oder weniger absichtlichen Falschmeldungen über die Covid-19-Folgen nicht ausschliessen.

Dass die Todesrate bei Covid-19 in Italien mit Abstand höher sei als im Rest der Welt, scheint a priori unwahrscheinlich oder zumindest erklärungsbedürftig. Eine mögliche Erklrung wäre, dass die Tests, die in Italien durchgeführt wurden, nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung sind.

Dies könnte auch die sogenannten Corona-Hauptstadt Europas, Bergamo betreffen: Bergamo befindet sich am Alpenrand in einer Halbkesselhalle und in der Nähe der Industriemetropole Mailand, und in Kessellagen und Halbkessellagen ist die Luftqualität oft besonders schlecht.

Italienische Regierungen der Gegenwart und Vergangenheit haben natürlich ein Motiv dafür, zu vertuschen, dass sie in der Vergangenheit der italienischen Industrie nur geringfügige Auflagen in Sachen Luftqualität machte. Daher sind in Norditalien die Luftqualitätswerte vielfach die schlechtesten Europa, und gerade mangelhafte Luftqualität kann in Kombination mit dem Covid-19-Virus eine Todesursache sein.

Neben der Absicht, Fehler der Vergangenheit zu vertuschen, könnte auch die Frage der italienischen Schulden, der beabsichtigten Eurobonds, die neuerdings Corona-Bonds heissen und der Entschuldung eine Rolle spielen: welchen besseren Vorwand für eine Entschuldung des hoch verschuldeten Italien könnte es geben außer der angeblich gerade in Italien besonders schlimmen Corona-Krise ?

Zudem hat Italien die älteste Bevölkerung der EU, mit 46.3 Jahren um 2.3 Jahre älter als der Eurozonen-Durchschnitt.

Was möglicherweise auch eine Erklärung sein könnte, dass Italien im geringen Umfang höhere Covid-19-Todesraten auftreten als im Rest der EU.

Aber Panikmache, die darauf beruht, dass die ganze EU die Todesraten haben müsse, die Italien derzeit meldet, ist fragwürdig.

Es geht hier nicht darum, von einer Pseudo-Krise zu sprechen, sondern darum, eine mögliche Übertreibung der Covid-19-Krise, hinter der völlig andere Absichten stehen könnten, zu thematisieren.

Umgekehrt könnte man - zynisch, aber faktisch nicht falsch - argumentieren, dass Italien aufgrund der hohen Todesrate bei Älteren Chancen hat, sein Pensionssystem zu sanieren und bessere Budgetperspektiven zu haben und daher keine Unterstützung aus dem Norden brauche.

P.S.: ich habe übrigens selbst norditalienische Vorfahren und stehe daher Italien vielfach mit Verständnis und Sympathie gegenüber, aber eben nicht immer.

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