Mir, als jemandem, der sowohl Tirol- als auch Steiermark-Bezug hat, tut es in der Seele weh, wie die Westregion in Österreich benachteiligt wird und die Ostregion mit der Hauptstadt bzw. dem "Wasserkopf" Wien bevorzugt wird.

Das jüngste Beispiel ist das Treffen der Landeshauptleute von Niederösterreich, Wien und Burgenland, also Mikl-Leitner, Ludwig und Niessl mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, bei gleichzeitigem Ausschluss aller anderen Landeshauptleute.

Die hier nicht vertretenen sechs Bundesländer des sogenannten Bundes, der gar kein wirklicher Bund ist, sondern eine Art Wiener Diktatur, bzw. Ostregionsdiktatur haben ja sowieso zahlreiche Nachteile in Wien:

ihre Vertreter und -innen werden wegen der Dialekte oft geshitstormed oder nicht verstanden, sie müssen oft, um ihre Bundesländer zu vertreten, ihre Familien verlassen und/oder weite Wege zurücklegen.

ES REICHT !

Eine Unabhängigkeitserklärung der sechs Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark und Oberösterreich könnte dieser Diskriminierung, dieser Benachteiligung des Westens, die schon seit vielen Jahrzehnten und Jahrhunderten läuft, endlich ein Ende setzen.

Als politische Hauptstadt der neuen Nation West-Österreich käme Salzburg gut in Frage, weil erstens Salzburg so zentral liegt und die Distanz von Salzburg nach Lustenau, Linz und Graz ungefähr gleich groß ist, weil Salzburg zweitens neben Wien einzige Erzdiözese Österreichs ist, und weil Salzburg als kleine Stadt (halb so viele Einwohner wie Graz und Linz) viel bescheidener wäre als das übergroße, machtkorrumpierte Wien. Andere Hauptstadtfunktionen wie Finanzhauptstadt oder Medienhauptstadt oder Justizhauptstadt könnten ja so wie in Deutschland oder der Schweiz ganz im Sinne des echten Föderalismus von den anderen Landeshauptstädten wahrgenommen werden. In Deutschland ist Frankfurt Finanzhauptstadt, Hamburg Medienhauptstadt und Karlsruhe mit dem Bundesverfassungsgerichtshof Justizhauptstadt. Diese Trennung der einzelnen Hauptstadtfunktionen bedeutet auch eine wirkliche Gewaltentrennung in Legislative, Exekutive, Judikative und Medikative, ganz ohne Wiener Verhaberung Aller mit Allen. (Für Bundesdeutsche und Ähnliche: unter "Verhaberung" bezeichnet man im Wienerischen/Ostösterreichischen Dialekt eine zu Korruption neigende Freundschaft; synonyme Begriffe sind ungefähr "Freunderlwirtschaft", "Crony capitalism" )

Auch Bonn, Washington, Bern, Canberra, Brasilia sind (waren) Hauptstädte, die viel kleiner und bescheidener sind als die größten Städte der jeweiligen Länder. "Macht tendiert dazu, zu korrumpieren, und absolute Macht tendiert dazu, absolut zu korrumpieren", sagte der britische Historiker Lord John Acton, und da der Größen- und Machtvorsprung von Wien (sechsmal soviele Einwohner wie die nächstgrößten Städte Graz und Linz) so groß ist, ist auch der Korruptionsvorsprung so groß.

Der Abzug der in Wien beherbergten Behörden und ihre Übersiedlung nach Westösterreich würde im überbevölkerten Wien zahlreiche Häuser freigeben und damit die explodierten Mietpreise senken.

Die Unabhängigkeit Westösterreich von der macht- und gelegenheitsmißbrauchenden Ostregion läge auch im internationalen Trend:

Katalonien schickt sich an, sich von Spanien abzuspalten; Schottland, Wales und Nordirland haben weitgehende Autonomie erreicht, die sie wegen des englischen Brexit damit krönen könnten, dass sie endgültig die volle Unabhängigkeit von London und von England erklären, um wieder der EU beitreten zu können.

Die Krim spaltete sich von der Ukraine ab, und auch Belgien und Italien zeigen zahlreiche Anzeichen von Zerfall und Neuordnung; dass die ehemalige Lega Nord zur Regierungspartei Italiens aufgestiegen ist, könnte ein Menetekel dafür sein.

Der Südsudan trennte sich von Sudan; Äthiopien und Eritrea, die vor 10 Jahren ein gemeinsamer Staat waren, trennten sich. Auch die Tschechoslowakei spaltete sich in Tschechien und Slowakei, auch Jugoslawien spaltete sich in die sechs konstituierenden Republiken.

Frei nach dem früheren Berliner Bürgermeister und späteren Kanzler Willy Brandt, der die Vereinigung mit den Worten "Es wächst zusammen, was zusammen gehört !" begrüßte, muss man im Falle Österreichs wohl umgekehrt argumentieren: "Es wächst auseinander, was auseinander gehört !"

Schluss mit Wien-Diktat ! Schluss mit "Wasserkopf Wien" !

Siehe auch:

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/rote-inzucht-rendi-wagners-wiener-familienbande-50209

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
0 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Noch keine Kommentare

Mehr von Dieter Knoflach