Im Standard-Interview
http://derstandard.at/2000043416254/Der-Lehrer-hat-gemeint-er-hat-lauter-Deppen
mit Bildungsministerin Hammerschmid und Investor Hansmann meinte Hansmann:
"Das Managementtool der Bewertung könnte man einsetzen. Online gibt es das überall, jeden Kauf auf Amazon und jeden Arztbesuch kann man bewerten. Ich gehe zu dem Zahnarzt, der fünf und nicht zwei Sterne hat. Das wird den schlechter bewerteten Zahnarzt irgendwann dazu bewegen, ein besseres Service anzubieten. Ähnliches kann ich mir bei Lehrern vorstellen. Die Bewertung könnte dazu führen, dass sie mehr oder weniger Gehalt bekommen. Wenn das zu weit geht, reicht es auch, wenn transparent gemacht wird, dass ein Lehrer schlechter bewertet wird als der Durchschnitt. Das ist unangenem, da bemüht man sich mehr."
Zur Schlechterbezahlung eingeschränkt fähiger - um es politisch korrekt zu sagen - Lehrer (bzw. Lehrerinnen) gibt es zahlreiche Alternativen, die im Artikel unerwähnt blieben:
Die Versetzung des Lehrers in eine andere Schule, die Versetzung in einen anderen Schultyp bzw. in den Kindergarten, die Nachschulung (die allerdings auch bisher schon nicht allzu erfolgreich gewesen zu sein scheint), und zahlreiche andere Möglichkeiten mehr.
Die Schüler bewerten zu lassen, bzw. den Schülern einen zu hohen Einfluss bei der Bewertung einzuräumen, könnte aber auch zu Populismusphänomenen in der Schule führen. Werden Schüler den Lehrer wählen, der ihnen am meisten beibringt oder den, der ihnen die besten Noten gibt, auch wenn sie wenig Leistung bringen ? Wissen Schüler, was sie langfristig brauchen oder wissen das Bildungsexperten besser ? Das kann natürlich von Individuum zu Individuum verschieden sein.
Eine zusätzlich Frage: sollten neben Schülern und Lehrern noch Andere einbezogen werden ? Universitätsprofessoren ? Bildungsexperten ? Nachhilfelehrer ?
Der grüne Vorschlag
http://www.heute.at/news/politik/Gruene-Foerderstunden-auch-in-Mittelschulen;art23660,1333188
würde freiberufliche oder privatwirtschaftlich-angestellte Nachhilfelehrer verdrängen und kann als eine Art Verstaatlichungstrend im Bildungssektor betrachtet werden.
Der relative Erfolg des Regelschulsystems könnte zumindest zum Teil darauf beruht haben, dass im Nachhilfesektor mehr ostasiatisch-autoritär anmutendene Unterrichtsmethoden angewandt wurden, die die Schüler und -innen dazu brachten, im nächsten Jahr in der Regelschule in mehreren bzw. allen Fächern besser aufzupassen und abzuschneiden, aus Angst vor einem mehr oder weniger drakonischen Nachhilfelehrer bzw. einer mehr oder weniger drakonischen Nachhilfelehrerin Marke Amy Chua.