Europäische Rechtsextremisten oder Linksextremisten berufen sich bei ihren Aussagen ja oft darauf, dass in den USA absolute Redefreiheit herrsche und sie fordern daher "dieselbe" absolute Redefreiheit inklusive der Freiheit zur Lüge, zur Verhetzung, zum Gewaltaufruf auch für sich.
Allerdings stimmt schon die Grundannahme nicht, wie nun ein Urteil aus den USA zeigt.
Ein rechter, verschwörungstheoretischer "Regierungskritiker", nämlich Alex Jones, wurde in den USA zu fast einer Milliarde US-Dollar Schadenersatz verurteilt, weil er fälschlicherweise behauptet hatte, ein Schulmassaker sei eine Regierungsverschwörung gewesen, um privaten Waffenbesitz zu erschweren.
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Dies hatte die Angehörigen der Getöteten in Gefahr gebracht, Probleme gemacht, weshalb sie Jones klagten.
Jones hatte fälschlicherweise behauptet, die Angehörigen der Getöteten seien alle bloß Schauspieler und heimlich von der Regierung bezahlt.
Christopher Mattei, der Anwalt der geschädigten Familien, betonte in seinem Schlussplädoyer, Jones habe mit Falschaussagen über den Schusswaffenbesitz die Leserzahlen seiner "Infowars"-Aussagen in die Höhe getrieben, auch um seine Produkte zu verkaufen.
Das Kuriose ist: Jones freut sich auch noch über dieses Urteil, vielleicht deswegen, weil es einen Einmaligkeitseffekt hat, einen Spektakeleffekt, und weil er glaubt, es würde ihm ermöglichen, sich in Zukunft als System-Opfer darzustellen.
Es gibt noch mehr zu Jones auf Wikipedia:
Er nannte seine Radio- und Wirtschaftsunternehmen auch "Free Speech System", als Methode, alles behaupten zu dürfen, und in Verbindung damit irgendwelche Produkte verkaufen zu können, darunter Medikamente, die vor der Feminisierung (Verweiblichung) beschützen, die Verschwörer in der US-Regierung angeblich forcieren, etc.
