Heute nacht bzw. früh gab es zahlreiche Verbrechen gegenüber Obdachlosen am Wiener Rathausplatz, z.B. Diebstahl und Sachbeschädigung.

Normalerweise kann man als Dieb Schuhe ja nur dann nutzen, wenn man sie im Paar stiehlt, aber diesmal gab es den kuriosen Fall, dass einzelne Schuhe gestohlen wurden, also nur ein Schuh des während des Schlafes abgestellten Schuhpaares.

Somit liegt scheinbar keine klassische Vermögenskriminalität mit Bereicherungsabsicht vor, sondern eher eine sogenannten Mobbingkriminalität, bei der es einzig und alleine um den Schaden für die Opfer, nicht um den materiellen Nutzen für den Täter geht.

Obdachlose sind mit großer Häufigkeit Ausländer, in diesem Fall waren zum Beispiel ungarische Obdachlose von der Diebstahlaktion betroffen.

Und in diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die Medien insbesondere die Boulevardmedien Österreich und Krone eine Mitschuld an den Verbrechen an obdachlosen Ausländern tragen, indem sie wenige Stunden zuvor Ausgaben mit ausländerfeindlichen Artikeln aushängten.

Aber die Einzelschuhdiebstähle waren nicht die einzigen Verbrechen an Obdachlosen.

Auch Wasserschüttaktionen über Rucksäcke von Obdachlosen, die elektrische Geräte (Rasiergerät, Handy, Laptop,etc.) beschädigen können, sind Sachbeschädigung oder in der Nähe davon. Diese Wasserschüttaktionen könnten auch durch Stromschläge diejenigen verletzen oder töten, die versuchen, die nassen Geräte in Betrieb zu nehmen. So gesehen kann man von Mordversuch sprechen oder zumindest von billigender Inkaufnahme von Tötung.

(Copyright der letzten beiden Fotos: Dieter Knoflach)

Medienberichte in Österreich und Krone, denen Verbrechen an ausländischen (und einigen wenigen österreichischen) Obdachlosen folgten: Einzelschuhdiebstahl und zumindest potenziell sachbeschädigende Wasserschüttaktionen.

Interessanterweise ist Österreich ein SPÖ-nahes Medium, dem der frühere Medienstaatssekretär Drozda (SPÖ) staatliche Presseförderung zukommen lassen wollte, bevor die SPÖ die Regierungsbeteiligung verlor.

Die Verbrechensopfer machten in diesem Fall meiner Wahrnehmung nach keinerlei Anstalten, polizeiliche Anzeige zu erstatten, was wohl auch wenig gebracht hätte, weil es sich wertmäßig um Bagatelldelikte handelt, in die die Polizei auch wegen der schlechten Aufklärungschancen wenig Aktivität steckt.

Auf jeden Fall muss man sagen, dass diejenigen Obdachlosen, die auf einer Rathausplatzbank oder einer Rathausbank schlafen, insofern die guten Obdachlosen sind, als sie dem Sozialsystem keine Kosten verursachen, während der Aufenthalt in Obdachlosenheimen eine für den Staat und die Steuerzahler sehr kostenintensive Sache sein kann.

Ich habe schon in einem früheren Blog zum Thema die Möglichkeit von Überwachungsinstrumenten, als zum Beispiel Überwachungskameras, die Obdachlosenschlafstätten die die Rathausarkaden überwachen, angesprochen. Dadurch könnten solche Verbrechen an Obdachlosen oder auch durch Obdachlose besser festgestellt, verfolgt und bekämpft werden.

Es stellt sich auch die Frage, ob Studien, die beispielswiese im Standard publiziert wurden, zum Beispiel die, die behauptete, der durchschnittliche Obdachlose würde den Staat insbesondere wegen juristischer Verfahren 15.000 Euro pro Jahr kosten und nichts bringen, nicht auch zum Mobbing, Einzelschuhdiebstahl und Wsserschüttattentaten auf Obdachlose beitragen. Ich fand diesen Wert immer schon viel zu hoch gegriffen, und er dient vielleicht nur dazu, die teils hohen Kosten von Obdachlosenheimen zu rechtfertigen. Dass eine derartige Ordungstrategie beruhend auf vermutlch falschen Statistiken auch Ausländerfeindlichkeit und ausländerfeindliche Attentate verursachen könnte, wurde von den Gut- und Naivmenschen nicht bedacht.

P.S.: Sie werden darüber wahrscheinlich keine Artikel in irgendeinem österreichischen Medium lesen, bzw. lesen können.

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Markus Andel

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Margaretha G

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