Heute, am Freitag, wurde bekanntgegeben, dass das Norweger Nobelpreiskomitte den diesjährigen Friedensnobelpreis an das Welternährungsprogramm (WFP, World Food Program, eine Teilorganisation der UNO) vergibt.

Nun ist das Bemühen, hungernde Kinder bzw. Menschen zu ernähren, als solches kurzfristig betrachtet durchaus ein positives, nobles und lobenswertes.

Aber langfristig betrachtet besteht die Gefahr, dass ein derartiges Ernährungsprogramm ohne gleichzeitiges Geburtenkontrollprogramm nur die Probleme verschärft, die es zu verhindern behauptet: nämlich Kriege, Unterernährung, Flüchtlingswellen, etc.

Dieses Manko betrifft allerdings nicht nur das World-Food-Program alleine, sondern auch die UNO insgesamt, in deren Sustainability Goals (Nachhaltigkeitsziele) Geburtenkontrolle und Nachhaltigkeit der Weltbevölkerung nicht explizit erwähnt ist, sondern nur sehr indirekt hineininterpretierbar ist, z.B. über die Bildung und die damit verbundene Hoffnung, ein Bildungsanstieg würde auch zu einem Rückgang des weltweiten Bevölkerungswachstum führen. Es ist fraglich, ob eine Aufnahme der Weltbevölkerungsstabilität in die Nachhaltigkeitsziele der UNO überhaupt möglich gewesen wäre, weil 70 bis 80 islamische Länder und die von Abtreibungsgegner Trump geführten USA wahrscheinlich auch dagegen agiert und gestimmt hätten.

Weiters dubios ist der zunehmende Trend dazu, dass es gar nicht um die Bekämpfung der Welternährungsprobleme, sondern nur um die Imagepflege einiger weniger superreicher WFP-Spender gehe.

Bereits im Laufe des Jahres ersuchte der UNO-Sicherheitsrat für das WFP um Spenden der Reichen und Superreichen dieser Welt, die laut zahlreichen Statistiken sogar zu den Profiteuren der Corona-Krise gehören, weil z.B. durch Covid-19 der Internethandel und damit Amazon boomte, was das Vermögen des reichsten Mannes der Welt, Jeff Bezos, stark erhöhte.

Der problematische Effekt dieser Aktion ist, dass durch die Abhängigkeit des WFP von den Superreichen Vermögenssteuern erschwert werden, und die Marktbeherrschungsmißbrauchsmaßnahmen dieser Superreichen legitimiert und wohl auch intensiviert werden.

Nun kann man darin auch eine zeitweilige Anti-Trump-Maßnahme der UNO erblicken, weil der UNO nach Trumps Verringerung oder Einstellung der US-Zahlungen an die UNO irgendwie nichts anderes übrigblieb, als sich nach anderen Geldquellen umzuschauen.

Wenn der Werbewert und Imagepoliturwert des WFP für die durch Marktbeherrschungsmißbrauch stark in Mißkredit geratenen Superreichen im Vordergrund steht und nicht die langfristige Verhinderung der Welternährungsprobleme, dann besteht möglicherweise umsomehr die Gefahr der Kontraproduktivität, also dass die UNO, bzw. das WFP langfristig die Welternährungsprobleme verschärft und nicht verringert, frei nach der Devise von Johann Wolfgang von Goethe "Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut getan".

Andererseits wäre der Nobelpreis dann wieder dort, wo er mit seinem Gründer Alfred Nobel war: denn durch den Kriegseinsatz des Dynamit war der Ruf des Dynamit-Erfinders Nobel schwer beschädigt, und als Imagekorrektur stiftete er die Nobelpreisstiftung, die alljährlich die Nobelpreise verleiht.

https://www.derstandard.at/story/2000120615459/friedensnobelpreis-2020-geht-an-welternaehrungsprogramm

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Welternährungsprogramm WFP: viel Herz, wenig Hirn ? Insbesondere, wenn man die möglichen langfristigen Effekte des Bevölkerungswachstums bedenkt, die ein Ernährungsprogramm ohne Geburtenkontrollprogramm auslösen kann ?

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