Die Offenlegung des Memos, das die US-Organisation "Right to know" über den US-Freedom of Information-Act bzgl. der Laborthese für Covid-19 einklagte, wird ja von manchen Medien thematisiert, und auch von manchen Bloggern darüber hinausgehend interpretiert.
Es geht dabei um ein Memo des US-Aussenministerium, in dem Indizien abgehandelt werden, die dafür sprechen, dass das Covid-19-Virus den Ursprung im Wuhan-Labor hat.
Dabei muss man präzisieren, dass der Begriff der "circumstantial evidence" keineswegs "harte Beweise" bedeutet, wie im Memo auch offen gesagt wird "no direct smoking-gun evidence", sondern eben Indizien, also Umstände, die einen Ablauf als eher wahrscheinlich erscheinen lassen. Daher wird "circumstantial evidence" auch oft mit "Anschein" oder "scheinbarer Beweis" übersetzt.
Dabei wird mangelnde Offenlegung der Abläufe im Wuhan-Labor bereits als Umstandsbeweis gedeutet, was fraglich ist, weil es ja auch eine Sicherheitsentscheidung der Behörden gewesen sein kann: "Wir wissen nicht, ob das Wuhan-Labor dafür verantwortlich ist, und in welcher Weise, daher erlauben wir sicherheitshalber keine Untersuchung". Gerade totalitäre Staaten haben - im Unterschied zu Demokratien - oft eine ganz andere Kultur und neigen bei solchen Sachen zu überzogenen Maßnahmen, auch aus Gründen der Angst vor Machtverlust, und dass sich einmal gewährte Transparenz sozusagen epidemisch ausbreiten könnte, und das ganze auf Vertuschung beruhende Regime hinwegfegen könnte. Wenn westliche Publizisten vom undemokratischen China daher die Transparenz verlangen, die in Demokratien üblich wäre, dann entweder vertuschen sie oder sind ahnungslos bezüglich des Umstands, wie gefährlich diese Transparenz für den gesamten undemokratischen Staat sein kann. Auf jeden Fall erscheint wahrscheinlich, dass Trump, der seinen "Wahlsieg" 2016 sehr wesentlich anti-chinesischem Ressentiment verdankte, eine etwaige Offenlegungsverweigerung durch China, wie medizinisch-harmlos der Hintergrund auch immer sein mochte, wie zum Beispiel die Sicherheitserwägung, skandalisiert hätte und zu einem massiven Konflikt aufgeblasen hätte, der dem Thema unangemessen gewesen wäre. Letztlich wurden auch verschiedene angebliche Mutationen, die Großbritannien-Mutante, die Südafrika-Mutante, etc. nicht darauf untersucht, ob sie aus Laboren stammen, vermutlich deswegen, weil es für den Trump-Wahlkampf unerheblich oder schädlich gewesen wäre, das zu thematisieren - schädlich insbesondere in Zusammenhang mit Großbritannien, einem engen Verbündeten der USA. Hier enormen Offenlegungsdruck auf China auszuüben, aber keinen Offenlegungsdruck auf Großbritannien, Südafrika, etc. hat auch den Anschein von Doppelmoral und Rassismus, und eben, dass es einzig und alleine darum ging, Trumps Trick im ersten Wahlkampf mit dem Anti-China-Ressentiment zu wiederholen. Letztlich bleibt auch offen, welches Interesse China gehabt hätte, absichtlich ein Virus in China zu entwickeln, das in erster Linie und anfangs ausschliesslich in China Schaden anrichtete, und das vielleicht auch innerhalb Chinas eingedämmt werden hätte können, ohne Schaden woanders anzurichten.
Letztlich ist auch fraglich, ob es sich um ein im Labor entwickeltes Virus handelte, oder um ein Virus, das an gefangenen Tieren im Labor untersucht wurde, und dabei aus dem Labor entwischte.
Prinzipiell ist fraglich, ob jedes Memo offengelegt werden muss, das keine eindeutigen Beweise, sondern nur Vermutungen und Abschätzungen enthält. Die Folge wäre ein heiloser Spam, der die LeserInnen mit Vermutungen überfordert, sodass dann für die wirklich beweisbaren Verbrechen die Aufmerksamt fehlt.
Und gerade die Passage mit "Science and Harmony" könnte einen Hinweis darauf liefern, warum das Memo nicht veröffentlicht wurde:
Trump mit seinem traditionellen, rassistischen und antichinesischen Ressentiment, mit dem er schon im Wahlkampf gepunktet hatte, hätte dieses Memo wahrscheinlich für Wahlkampfzwecke mißbraucht, völlig egal, welche Schäden für Wissenschaft und internationale Zusammenarbeit dadurch entstehen.
Nach einigen Jahren der Trump-Präsidentschaft hatten praktisch alle seiner Mitarbeiter und Regierungsmitglieder den Glauben verloren, dass Trump jemals ein verantwortungsvoller und kompetenter Präsident werden könnte, der seine Verfassungspflichten erfüllt.
Und bereits nach der Wahl 2016 hatte es die Debatte gegeben, ob die Wahlmänner/Elektoren, die traditionell ein potenzielles Mittel sein könnten, um Wahlen zu korrigieren und ungeeignete Wahlsieger aus dem Wahlprozess zu eliminieren, von diesem Recht Gebrauch machen sollen oder nicht. Die USA haben kein direktes Wahlrecht bei den Präsidentschaftswahlen, die Bürger wählen nicht direkt den Präsidenten, sondern die Bürger wählen die Wahlmänner (und Wahlfrauen) ihres Bundesstaates, und diese wiederum wählen den Präsidenten. Es hat in der Geschichte der USA zahlreiche Fälle gegeben, dass Wahlmänner (oder -frauen) nicht denjenigen Kandidaten wählten, den der betreffende Bundesstaat mehrheitlich wählte, auch in Nicht-proportional-representation-Staaten.
Vielleicht gab es damals eine Hintergrundvereinbarung, dass die Wahlmänner von dieser Möglichkeit, einen unfähigen Wahlsieger zu eliminieren, nicht Gebrauch machen sollen, aber dass der Staatsapparat dafür Trump auflaufen lässt, wenn er zuviele Fehler macht.
In dem betreffenden Artikel der Epoch-Times wird auch die Rolle von Aussenminister Mike Pompeo in Zweifel gezogen und mit dem Verdacht des Verfassungsbruchs eingedeckt.
Zu diesem Zeitpunkt schon hielt ich Pompeo für den geeigneteren und interessanteren und intelligenteren Mann als Trump, der auch einen interessanteren Hintergrund gehabt hatte: so war er zum Beispiel Pastor einer pazifistischen Religion gewesen, der Presbyterianer, er hatte zahlreiche Wahlen, zum Beispiel nach Hearings bi-partisan gewonnen, also mit Unterstützung einiger Demokraten. So gesehen war er potenziell ein Brückenbauer und Überwinder der Spaltung, die Trump verursacht hatte.
Letztlich wäre es auch schädlich, sowohl für die USA als auch für die Welt gewesen, wegen eines vagen Verdachts bzgl. Covid-19 bereits einen Konflikt mit China (der Volksrepublik China) einzugehen und Maßnahmen bzw. Rhetorik anzuwenden, der/die nur dann angebracht wäre(n), wenn VR China Taiwan überfällt - eine Möglichkeit, die in Zukunft durchaus besteht.
Man nennt das, was Trump in dieser Situation vermutlich gemacht hätte, in der Militärsprache das "voreilige Verschiessen des Pulvers" - die wirklichen harten Maßnahmen und die wirklich harte Rhetorik muss man sich für die wirklich wichtigen Sachen aufbewahren, und darf man nicht für Kleinigkeiten verschwenden.
Und dass Geheimdienste manchmal an Präsidenten, insbesondere an völlig unfähigen Präsidenten, wie Trump einer war, vorbeiagieren, darf nicht verwundern. Sondern das ist mehr oder weniger Routine.
Meine Fürsprache für Pompeo darf man nicht so verstehen, dass ich alle seiner Positionen in der Vergangenheit gutheissen würde, aber viele schienen von Kompetenz getragen zu sein.
Und ich hatte bei Pompeo schon des öfteren den "Verdacht" , er könnte einer von den zahlreichen Republikanern sein, für die Treue zu USA, Weltordnung und Rechtsstaat über der (bedingungslosen) Treue zu Trump steht. Also einer der Republikaner, die insgeheim so manches tun, um den in der Tat ungeeigneten Trump, den ich anfangs punktuell unterstützte, zum Scheitern zu bringen.
Es ist leider so, dass die Wahlen 2016 eine in vielerlei Hinsicht irreguläre Wahl waren, die wegen der Flüchtlingswelle aus dem Syrienkrieg des Jahres 2015 stark getragen waren von undifferenziertem antimuslimischen Ressentiment.
Auch war Hillary Clinton keineswegs eine brilliante Kandidatin gewesen, sondern eine vielfach beschädigte, durch die Verwicklung ihrer Person, bzw. der ihres Mannes, Ex-Präsident Bill Clinton in die Finanzkrise 2008, durch die Verwicklung in der EMail-Vertuschung bzgl. Libyenintervention (die nur eine Flugverbotszone war, aber kein voller Krieg, wie Kritiker oft behaupten).
Und Trump hatte erstmals in der Geschichte der US-Präsidentschaftswahlen "gewonnen", obwohl er 2 Millionen Stimmen weniger gehabt hatte als Gegenkandidat/-in Hillary Clinton. Eine Größenordnung, die weit über ähnlichen Fällen lag, bei denen der Rückstand auf den Verlierer viel geringer gewesen war, z.B. wenige zehntausend Stimmen.
Leider ist die US-Verfassung unveränderlich, und orientiert sich deswegen noch an der 1790-Zeit vor der Telekommunikation, als Wahlmänner per Pferd nach Washington reiten mussten, um manipulationssicher das Wahlergebnis ihres Bundesstaates in Washington bekannt zu geben.
Es verwundert auch, dass oftmals diejenigen Extremisten, die das Covid-Virus für völlig harmlos wie eine Grippe erklären, auf der anderen Seite skandalisieren, dass das US-Aussenministerium angeblich vertuscht hätte, dass das Virus aus dem Wuhan-Labor geleakt, also durch ein Leck entwischt sei.
Der Sinn eines Staatsapparats ist keineswegs, einem umstrittenen Kandidaten oder Präsidenten zum Wahlsieg zu verhelfen, insbesondere, wenn dadurch höherrangige Ziele wie Verfassung, Rechtsstaat, US-Interessen, Weltfrieden, UNO-Charta, etc. gefährdet oder zerstört werden.
Die Auffassung der Trumpisten, der einzige Sinn eines gesamten Staatsapparat wäre es, Trump zur Wiederwahl zu verhelfen, durch Veröffentlichung der dafür passenden Memos und durch Vertuschung der unpassenden Memos, beweist ja eine Nibelungentreue zu einer Person und damit eine Untreue zu Prinzipien von Verfassung und Rechtsstaat, die ansonsten nur in totalitären Führerstaaten wie dem Hitlerismus und dem Stalinismus existierte.
Und letztlich ist es wohl auch "logisch", dass diejenigen Extremisten, die aus Skandalisierungszwecken nun diese Memo-Affäre hochspielen, Andersdenkende in ihren Blogs blocken, löschen und mundtot machen.
Eben, damit ihre fragwürdigen bzw. falschen Interpretationen und Sichtweisen nicht im Blog kritisiert werden können, was auch eine totalitäre Note hat, die an Zensur und Meinungsdiktatur in totalitären Staaten wie Hitlerismus und Stalinismus erinnert.
Auch die Behauptung extremistischer Journalisten und Blogger, aufgrund der US-Verfassung hätte einzig und allein der US-Präsident das Recht, über die Veröffentlichung von ministeriellen Memos zu entscheiden, nicht aber ein Minister, ist äußerst fraglich bis klar falsch.
Erstens einmal ist die US-Verfassung sehr kurz und regelt derartige Fragen überhaupt nicht explizit, weder in die eine noch in die Andere Richtung, weder gibt es eine explizite Verfassungsbestimmung, dass alleine der Präsident über Fragen der Ministeriums-Memo-Veröffentlichung entscheiden darf, noch gibt es eine explizite Verfassungsbestimmung, dass alleine der Minister über Fragen der Ministeriums-Memo-Veröffentlichung entscheiden darf.
Und zweitens erscheint die US-Verfassung konzipiert für den Fall, dass ein Präsident gut mit seinen Ministern zusammenarbeiten kann. Was bei Trump auf eine extreme Art und Weise nicht der Fall war. In der Ära Trump gab es einen Krieg zwischen Präsidenten und Ministern, wie noch niemals zuvor in der Geschichte der USA. Trump hat in Serie Minister und -innen und andere Mitarbeiter und -innen gefeuert, und wegen der Größe der Republikanischen Partei fanden sich immer neue, die fälschlicherweise glaubten, dass sie schaffen könnten, woran alle anderen scheiterten, nämlich mit Trump eine Arbeitsbasis zu finden, aber dieser Glaube währte jedesmal nur kurz.
So gesehen war die Präsidentschaft Trump ein Verstoss gegen die US-Verfassung, weil es nie die konstruktive und kompetente Zusammenarbeit des Präsidenten mit seinen Ministern gab, wie das in der US-Verfassung vorgesehen ist.
Wenn man die "Federalist Papers" als erweitere Interpretationsgrundlage für die Verfassung betrachtet, dann scheint sich auch ein Gewaltenteilungsprinzip und Arbeitsteilungprinzip als US-Verfassungsbestandteil herauszukristallisieren. Die US-Verfassung in Ablehnung des britisch-monarchistischen Absolutismus der damaligen Zeit will so gesehen Allmacht einer einzigen Person verhindern, und Machtverteilung auf viele verschiedene Personen gewährleisten. So gesehen scheint der Aussenminister für die Frage der Veröffentlichung dieser Memos zuständig zu sein, und nicht der Präsident, der zahlreiche explizite Kompetenzen hat und ein undemokratischer Diktator werden könnte, wenn er noch die Kompetenz erhält, über die Frage der Veröffentlichung jedes einzelnen Staatsdokuments zu entscheiden.
Damit sich jeder selbst ein Bild machen kann, verlinke ich die US-Verfassung, deren Text die rechtsextremistischen Trump-Fans vertuschen:
https://constitution.congress.gov/constitution/
Generell ist zu sagen, dass die US-Verfassung ganz und gar keine präsidenzielle Verfassung ist.
An erster Stelle steht in der Präambel "We, the People", also das amerikanische Volk.
Das Kapitel 1 (Article 1) dreht sich um das Parlament, den Kongress, den Senat und das Repräsentantenhaus.
Der US-Präsident wird definiert als wichtige Figur der Exekutive.
Die US-Verfassung wurde in einer Zeit kurz nach dem Unabhängigkeitskrieg beschlossen, als Teams, die aus dem Unabhängigkeitskrieg heraus sich entwickelt hatten, und darin gut zusammengearbeitet hatten, die einzigen waren, die chancenreiche Präsidentschaftskandidaten aufstellen konnten, und für diese Konstellation der teamfähigen Präsidentschaftskandidaten war die US-Verfassung gedacht. Dass irgendwann einmal in mehr als 200 Jahren ein ausgeflippter Typ wie Trump ohne Teamfähigkeit und im permanenten Konflikt mit seiner eigenen Partei und mit seinen eigenen Ministern die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen würde und könnte, war ein Fall, der in den Gedanken der Verfassungsväter als Möglichkeit nicht vorkam, sodass man die Präsidentschaft Trump auch als verfassungswidrig betrachten kann oder muss, obwohl das nicht explizit in der Verfassung sthet, aber sehr wohl implizit.
Ein wichtiger Aspekt der US-Verfassung ist auch, dass das Parlament an erster Stelle steht (Article 1), und der Präsident erst an zweiter (Article 2), was auch als Betonung der Wichtigkeit gesehen werden kann: Parlament ist wichtiger als Präsident.
Dem Präsidenten wird eine wichtige Funktion zugesprochen, nämlich der als Oberbefehlshaber des Heeres.
Aber ein Memo mit Verdachtsmomenten bzgl. Wuhan-Labor, das Trump nur aus Wahlkampfgründen ausschlachten hätte wollen, hat so gesehen keinen Bezug zur militärischen Landesverteidigung, weil es viel zu medizinisch ist. Und es ist wie gesagt zu bedenken, dass die im Raum stehende Frage einer militärischen Invasion der VR China in Taiwan viel eher die wichtige militärische Frage ist, um die Trump als Oberbefehlhaber des Militärs sich thematisch hätte kümmern müssen, was er aber nicht tat, während hingegen er das "China-Virus", also eine medizinische Frage, immer wieder hochspielte.
Dass Trump dem "China-Virus", wie er es nannte, soviel Augenmerk schenkte, und der drohenden militärischen Invasion Putins in der Ukraine oder Chinas in Taiwan zuwenig oder gar keine, kann man sehen als Verfassungsbruch durch Trump, da er als Oberbefehlshaber des Militärs für genau diese militärischen Fragen zuständig war oder gewesen wäre.
Vielmehr verharmloste Trump sogar Putin und seine Aufrüstungspolitik für den Ukrainekrieg (seit der Krim- und Ostukraine-Annexion 2014 zeichnete sich ein solcher ja ab) und vielleicht weitergehende Kriege, die eine Gefahr für den Weltfrieden und für die Sicherheit der USA und der Verbündeten in Europa war, während er als Oberbefehlshaber des Militärs auf eben diese Gefahren hätte hinweisen müssen.
Auch das kann man als Verfassungsbruch durch Trump betrachten.
Die US-Verfassung spricht im Gegensatz zu militärischen Fragen dem US-Präsidenten keine Kompetenzen in medizinischen Fragen zu, diese medizinischen Fragen scheinen eher in die Kompetenz des Gesundheitsministers zu fallen, solange es das Innere betrifft, und des Aussenministers, also in diesem Fall Pompeo, solange es das Äußere betrifft.
Auch dass Trump die NATO abschaffen wollte, und damit möglicherweise die US-Verbündeten in Europa, insbesondere das Baltikum, einer Aggression durch Putin ausliefern wollte, was auch die Möglichkeiten der USA stark eingeschränkt hätte, kann man auch als krasse Verletzung seiner verfassungsmäßigen Pflichten als Oberbefehlshaber der US-Armee und US-Kriegsflotte betrachten.
Der NATO-Austritt der USA, den Trump vorschlug, hätte auch die NATO in eine tiefe Institutionenkrise geworfen, weil in vielerlei administrativer Hinsicht die USA zentrales Mitglied der NATO sind. Laut Statuten müssen zahlreiche Anträge in Washington bei dem NATO-Mitglied USA eingereicht werden, auch Beitrittsanträge, und ohne die USA und ohne Statutenreform hätte die NATO sich gar nicht erweitern können, womit also Trump den Wunsch von Putin auf Stopp der NATO-Erweiterung durch US-Austritt erfüllt hätte, weil eine Statutenreform wegen der Unterschiedlichkeit der momentanen Regierungen innerhalb der NATO derzeit unmöglich erscheint.
Ein weiterer Verdachtsmoment, dass Trump ein Putin-Sklave war, ist seine sehr umstrittene Entscheidung zum Abzug aus dem nordsyrischen Streifen zwischen türkischen und kurdischen Einheiten.
Die Vorgängerregierung von Trump hatte es verstanden, die Kurden in Nordsyrien zu einem US-Verbündeten zu machen. Und die US-Truppen zwischen türkischen und kurdischen Einheiten bildeten eine dünne Pufferzone, die ein Aufeinanderprallen dieser beiden Armeen verhinderte, so wie eben das österreichische Bundesheer im Rahmen der UNO an zahlreichen friedenserhaltenden Missionen teilgenommen hatten, um neutrale Pufferzonen zwischen zwei Konfliktparteien zu bilden, wie zum Beispiel am Golan, oder in Zypern.
Eine ähnliche Pufferzone im etwa türkisch-kurdischen Konflikt bildete die österreichische Polizei beim Erdogan-Besuch im Jahr 2014 (oder so) mit der Rede in der Dusika-Eishalle. Damals drohten türkische (oft muslimische) Veranstaltungsteilnehmer und -innen einerseits und kurdisch-österreichisch-linksextremistisch "Gegendemonstranten und -innen" gewalttätig aufeinanderzuprallen, und die österreichische Polizei bildete, so gut es ging, eine neutrale Puffertruppe zwischen beiden. Ich wurde als Gewaltdemobeobachter damals unabsichtlich leicht verletzt sozusagen als Kollateralschaden, wie es halt zum ganz normalen Berufsrisiko von Gewaltdemobeobachtern, Polizisten (und -innen) und Soldaten (und -innen) gehört. Apropos: ich glaube, es gibt einen Film mit Arnold Schwarzenegger namens "Collateral damage", was soviel bedeutet wie "benachbarter Schaden", wenn zum Beispiel ein militärisches Ziel anvisiert wird und nebenbei unabsichtlich benachbarte oder in der Nähe befindliche Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen werden.
Aber weil Trump den Befehl zum Abzug der US-Puffertruppen gab, entstand ein türkisch-kurdischer Krieg, der die Kurden dazu trieb, das Bündnis mit den USA zu verlassen und ein Bündnis mit Russland und mit Putin einzugehen. Auch hier hatte Trump als Putin-Sklave wieder genau das getan, was letztlich Putin wollte und was Putin nutzte, und was den USA und dem westlichen Bündnis schadete.
Das Motiv von Trump, den USA und dem westlichen Bündnis zu schaden und Putin und Russland zu nutzen, war vermutlich wieder einzig und alleine die Hoffnung, dass Putin und seine Troll-Armeen Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen unterstützen würden. Es stellt sich die Frage, ob man Trumps Verhalten hier und in anderen Fällen nicht als Hochverrat einstufen müsste.
Es gibt Hinweise darauf, dass Trump glaubte, Putin und seine Troll-Armeen seien entscheidend gewesen für Trumps knappen Wahlsieg, und dass Trump deswegen den Weltfrieden, US-Interessen und US-Verbündete in Europa gegenüber Putins Aggressionskriegen geopfert hätte, um sich die Unterstützung Putins bei der nächsten US-Wahl zu sichern. In so einer Situation, in der der Präsident die verfassungsrechtlichen Pflichten gröblich verletzt, und wichtige Welt- und Staatsinteressen der eigenen Wiederwahl opfert, kann man es als Pflicht des gesamten Staatsapparats betrachten, einen derart unfähigen und verfassungsbrecherischen Präsidenten zu stürzen oder seine Möglichkeiten zu begrenzen.
Und die Trump-Politik der Unterwerfung unter Putins Interessen hätte darauf hinauslaufen können, die USA zu einer russischen Kolonie zu machen, was dem Unabhängigkeitsgedanken, der mit der US-Verfassung verbunden ist, widersprochen hätte. Der der Verfassungsgebung vorangegangene Unabhängigkeitskrieg richtete sich zwar nicht gegen Russland, sondern gegen ein anderes europäisches Land, nämlich Großbritannien. Aber im Prinzip ist die Unabhängigkeit von europäischen Mächten wie zum Beispiel Russland ein wichtiger mit der US-Verfassung verbundener Wert, der durch Trump und seine Unterwerfungspolitik Putin gegenüber in Gefahr kam.
Und wenn es Putin und seine Troll-Armeen sind, die den Ausgang der US-Wahlen entscheiden, aber nicht das US-amerikanische Volk, so wie Trump das scheinbar beabsichtigte, dann ist sehr zweifelhaft, ob eine derartige USA noch als Demokratie gelten könnten, oder nur als diktatorischer Satellitenstaat und Kolonie Russlands.
Ein weiterer Witz an der Sache ist ja, dass Trump genauso wie die Organisation "Right to know" auf dem Klagsweg eine Offenlegung der Memos hätte erreichen können, dass er diese Möglichkeit aber unterliess. Anscheinend vielleicht deswegen, weil er zu blöd oder zu ahnungslos war, und den Freedom-of-Information-Act nicht kannte und weil er es aus seinem Unternehmen gewohnt war, dass er weitgehend alleine entscheiden kann, was an Unternehmensdaten veröffentlicht wird und was nicht, und diese Gewöhnung fälschlicherweise auf den Staat übertrug. Vielleicht hat Trump den Klagsweg, der im Falle von "Right to know" so erfolgreich war, nur deswegen ausgelassen, um hinterher seinem eigenen Aussenminister Mike Pompeo die falschen Vorwürfe machen zu können, Pompeo sei verantwortlich für die angebliche Vertuschung der Memos.
Weitere Links:
https://usrtk.org/biohazards-blog/lab-accident-is-most-likely-but-least-probed/
https://de.wikipedia.org/wiki/Mike_Pompeo
CC / US Department of State (Aussenministerium) https://de.wikipedia.org/wiki/Mike_Pompeo#/media/Datei:Mike_Pompeo_official_photo.jpg
Trumps Aussenminister Mike Pompeo, ein Held des republikaner-internen Widerstands gegen einen verfassungbrecherischen "Präsidenten" Trump, so wie Vizepräsident Pence oder Sicherheitsberater Bolton oder viele Andere mehr ?