Im Sudan kam es zu den von mir schon vor Wochen vorhergesagten Blutbädern. Zahlreiche Demonstranten und Vertreter der sogenannten "Zivilgesellschaft" wurden von den sogenannten "Sicherheitskräften" getötet.
Es stellt sich damit auch die Frage, ob die Politik der EU, insbesondere der EU-Aussenbeauftragten Mogherini, die (militärische) Übergangsregierung nicht anzuerkennen, mitschuld ist am massiven Blutvergiessen.
Mit einer Politik der Äquidistanz und Neutralität zwischen Militär und Zivilgesellschaft, mit der Forderung nach einer Versöhnungs- und Wahrheitskommission, wie in Chile und Südafrika erfolgreich praktiziert, hätte der Übergang im Sudan wahrscheinlich friedlich oder friedlicher erfolgen können. Zumindest wäre die EU dann die EU nicht so in der Kritik wegen etwaiger Mitschuld an der Eskalation im Sudan gestanden.
Dass die EU bzw. Mogherini der Übergangsregierung die Anerkennung verweigerte, auch als Übergangsregierung, kann als Aufruf zum Revolutionsversuch und zu Anti-Regierungsgewalt und den vorhersehbaren Gegenmaßnahmen des Militärs gesehen werden.
Hier wieder einmal betrieb die EU bzw. Mogherini offensichtlich hypermoralisierende Zeigefingerpolitik ohne Verantwortungsethik.
Dazu gekommen dürfte sein, dass die Sudan-Frage überlagert ist von einem starken Geschlechterkonflikt: während Frauen wie EU-Aussenbeauftragte Mogherini fast hundertprozentig mit der (überwiegend weiblichen) Zivilgesellschaft sympathisieren und das Militär als kriegsverbrecherisch einstufen wegen Darfur-Konflikt, etc., ist das Bild bei den Männern weniger einheitlich: viele Männer haben für das Militär zumindest teilweise Verständnis.
https://www.welt-sichten.org/artikel/36036/sudans-ex-praesident-al-baschir-hochsicherheitsgefaengnis
https://derstandard.at/2000104280064/Armee-im-Sudan-richtet-ein-Blutbad-an
Sudan brennt mit vielen Dutzenden Toten nach einseitiger Positionierung der EU / Mogherinis. (Ich hätte eigentlich hier ein Foto bringen wollen, das von AP ist, aber dessen Rechte ich nicht besitze. Dass Blogs, die Null Einkommen generieren, Urheberrechtezahlungen leisten müssen oder mit geringen Erfolgschancen um Veröffentlichungserlaubnis betteln müssen, wobei diese meistens zu spät - falls überhaupt - erfolgt, ist irgendwie ein Witz in Sachen Urheberrecht)
CC / Union Europea En Perù https://de.wikipedia.org/wiki/Federica_Mogherini#/media/Datei:Federica_Mogherini_Official.jpg
EU-Aussenbeauftragte Mogherini: mitschuld an Massakern im Sudan durch einseitige und unneutrale Positionierung, die vorhersehbar zu Konflikteskalation beitragen musste ?
Hier mein Prognose-Blog vom 15.4.:
https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/steht-der-sudan-knapp-vor-einem-blutbad-55634
Die Sudan-Politik der Afrikanischen Union war insofern anders und besser als die EU-Politik, als sie der Übergangsregierung prinzipiell eine Chance gab, aber nach den Massakern dem Sudan die Mitgliedschaft in der AU aussetzte.
Die interessante Frage, die sich stellt, ist, ob die Massaker hätten verhindert werden können, wenn auch die EU anfangs eine Politik a la AU oder eine ähnliche betrieben hätte.