Die Zeit zwischen 1948 und 1989 in etwa waren die Jahre des Kalten Krieges, der Blöcke-Konfrontation zwischen Westblock, geführt von USA und Ostblock, geführt vom der Sowjetunion.
Um diesen Konflikt zu gewinnen, hat der Westen in vielen Fällen radikale Islamisten an die Macht gebracht, bzw. sich mit ihnen verbündet, wie zum Beispiel im Iran.
Die West-Politiker Jimmy Carter, Helmut Schmidt, Valerie Giscard-d´Estaing und James Callaghan (also die Spitzenpolitiker von USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien) waren sehr wesentlich daran beteiligt, in den späten 1970er Jahren den Schiitenführer Khomeini in den Iran zu bringen, wo er seine Machtübernahme startete. Das dortige Schah-Regime war durch den dekadenten Lebensstil des Schahs Mohammed Reza Pahlavi im Volk unpopulär geworden, und es bestand auch die Gefahr einer kommunistischen Machtübernahme im Iran.
Der Iran war als Rückzugsgebiet, Durchtransportstaat und Nachbarstaat sehr wichtig in Bezug auf das benachbarte Afghanistan, in dem sich in den 1980er Jahren ein brutaler Krieg zwischen den afghanischen Kommunisten, unterstützt von der Sowjetunion und den islamistischen Modjaheddin, unterstützt vom Westen, entwickelte.
Dieser Afghanistankrieg von ca. 1980 bis 1988 endete mit einer schweren Niederlage der Sowjetunion, und man kann annehmen, dass diese sich schon vorher ankündigende Niederlage auch in der Sowjetunion den Reformflügel rund um Gorbatschow stärkte.
https://www.laenderdaten.info/Asien/Afghanistan/bevoelkerungswachstum.php
Hier die Bevölkerung Afghanistan: in den 1980er-Jahren, den Jahren des Krieges zwischen Kommunisten/Sowjetunion einerseits und Modjaheddin/Westen andererseits kam es zu einem starken Rückgang der Bevölkerung, während die westliche, durch ein UN-Mandat gedeckte Intervention 2001 und folgende Jahre keinen Rückgang des Bevölkerungswachstum bewirkte, sondern mit einem starken Wachstum einherging.
Beteiligt war an diesem Krieg in Afghanistan der 1980er Jahre auch Osama Bin Laden, der später (2001) höchstwahrscheinlich der Führer bei dem Anschlag auf das World Trade Center war und deswegen der meistgesuchte Mann der Welt wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Osama_bin_Laden#/media/Datei:Osama_bin_Laden_portrait.jpg
Der Sieg der westlich-islamischen Allianz gegen den kommunistischen Block im Afghanistankrieg, der auch mit Hilfe von Osama Bin Laden erzielt wurde, hatte auf jeden Fall sehr positive Folgen. Es kam zu einer Abrüstungsphase, die in ihrer Größenordnung einzigartig ist in den letzten 70 Jahren, die Anzahl der Atomwaffen von USA und Sowjetunion/Russland wurde auf ca. ein Drittel reduziert. Mit der Reduzierung der Atomwaffen und mit dem Ende des auch mithilfe von Islmisten erzielten Kalten Kriegs wurde auch Europa erheblich sicherer, weil die Gefahr eines Atomkriegs praktisch gebannt wurde. Auch die Gefahr eines Unfall bei den extrem zahlreichen Atomwaffen der 1970er und 1980er Jahre wurde erheblich reduziert durch den Sieg der westlich-islamistischen Allianz gegen die Sowjetunion, bzw. den Ostblock.
Die dadurch entstehende Friedensdividende, weniger für die Rüstung ausgeben zu müssen und mehr für zivile Dinge ausgeben zu können, trug weltweit zur Erhöhung des Lebensstandards bei.
Warum und wie genau Osama Bin Laden vom Verbündeten des Westens zum Gegner des Westens (insbesondere den USA) wurde, ist ungeklärt.
Aber man kann vermuten: wenn Bündnisse sehr unterschiedlicher Alliierter ihr Ziel erreichen (oft die Besiegung eines gemeinsamen Feindes), dann zerfallen diese Bündnisse oft und gehen in einen Krieg gegeneinander über: die westlichen Demokratien und die Sowjetunion waren Verbündete im 2. Weltkrieg, im Krieg gegen die Achsenmächte (Nazi-Deutschland und faschistisches Italien), und nach dem Sieg zerfiel dieses Bündnis und ging in einen Krieg gegeneinander über, und mit Westen und Raidkalislamismus dürfte es dasselbe gewesen sein.
Welche geheimen Versprechen, Zusagen, Andeutungen, Nahelegungen, In-Aussicht-Stellungen damals zwischen Westen und Radikalislamismus erfolgten, ist unbekannt.
Aber es ist möglich, dass Osama Bin Laden einen Versprechensbruch durch den Westen, durch die USA empfand - ob zurecht oder zuunrecht.
Und deswegen zum Terroristen wurde.
Die Tötung von Osama Bin Laden, befohlen durch US-Präsident Barack Obama, könnte auch den Hintergrund gehabt haben, zu verhindern, dass Osama Bin Laden Aussagen macht über die Hintergründe, über heimliche Abmachungen, egal, ob richtige oder falsche Aussagen. Das ist möglicherweise, was der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt ansprach, als er von einem "möglicherweise völlig anderem Motiv" bei der Tötung von Osama bin Laden ansprach. Auch Scholl-Latour sprach von einer "Komplizenschaft" und den "Brüdern Osama und Obama".
Die frühere US-Aussenministerin Hillary Clinton, die auch Präsidentschaftskandidatin war, hat wahrheitsgemäß auf ähnliche Aspekte aufmerksam gemacht, und wurde vielleicht deswegen abgewählt, wobei natürlich auch andere Aspekte eine Rolle spielten.
Der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt hat die von US-Präsident Obama befohlene Erschiessung bzw. Verhaftung Bin Ladens, einmal als völkerrechtswidrig bezeichnet, weil die pakistanische Regierung zu dem US-Militäreinsatz in Pakistan (bei Abbottabad) keine Zustimmung gegeben hatte.
Bei dieser Gelegenheit hat Schmidt auch den Islam gelobt.
Helmut Schmidt und Peter Scholl-Latour in einem Beckmann-Interview zu den Themen Osama Bin Laden, Tötung desselben und den Islam. Helmut Schmidt schrieb auch ein Buch, in dem er auf die Notwendigkeit von Religionsreformen, insbesondere Islamreform hinwies: Religion in der Verantwortung, Propyläen-Verlag.
Nicht nur wir sollten den radikalen Islamisten und Terroristen in einem Aspekt dankbar sein, sondern auch die radikalen Islamisten und Terroristen sollten uns, dem Westen dankbar sein, denn sie erhielten Waffen, Unterstützung und Vieles Andere mehr von uns.
Hier eine Spiegel-Doku über die "Operation Neptune´s Spear" zur Inhaftierung oder Tötung von Osama Bin Laden, die völlig ohne die historischen Hintergründe auskommt.
CNN-Doku zu Osama Bin Laden, in englischer Sprache.