Ich würde sowas ja auf Seite 12 in einem Chronik-Dreizeiler geben, und nicht als Hauptnachricht auf die Titelseite, aber bitteschön, es kann gesehen werden als Bestätigung der Arik-Brauer-These, dass der Wohlstand uns wehleidig gemacht hat.
Diese Probleme (mit dem erweiterten Namen) möchten Milliarden Menschen haben, wenn sie so leben könnten wie wir.
In der Online-Ausgabe ist dasselbe Thema nur auf Platz 3 der Wien-Infos.
Eine ganz andere der Deutung der Dinge wäre: Nudging also Schubsen durch einen verantwortungsbewußten Finanzamtsbeamten, der einen Ehemuffel dazu drängt, die längst überfällige Heirat oder Ähnliches mit seiner Langzeit-Lebensgefährtin einzugehen.
Dann müsste die Schlagzeile lauten: "Vorbildlicher Beamter drängt Eheverweigerer, seiner Langzeitlebensgefährtin, die für seine Karriere Hausfrau wurde, endlich zu heiraten".
Ich kenne die genauen Hintergründe dieses Falles überhaupt nicht, aber vielleicht ist alles völlig anders, als die Krone in ihrer Überschrift nahelegt.
Unter "Nudging" ("Schubsen" ) versteht man eine leicht autoritäre Handlungsweise von Regierungen und Beamten, nämlich Bürger oder Bürgerinnen ein bisserl zu schubsen. Wikipedia verwendet dafür den Begriff des "libertären Paternalismus".
Der Begriff des "Nudging" ("Schubsens" ) kommt aus der Verhaltensökonomie und wurde von den Ökonomen Thaler und Sunstein in ihrem Buch in ihrem Buch "Nudge: Improving Decisions About Health, Wealth, and Happiness (deutsch Nudge: Wie man kluge Entscheidungen anstößt) von 2008" vorgestellt.
In Östererich hatte es eigentlich noch praktisch keine Debatten über Nudging gegeben, nur in Großbritannien und Deutschland.
Budging ist aus meiner Sicht eine zweispältige Sache, die sowohl positive als auch negative Aspekte haben kann.