Die weltweite Fruchtbarkeitsrate hat meiner Meinung nach gute Chancen, die wichtigste Statistik der Welt zu sein, auch in Hinblick auf kommende Kriege, Bürgerkriege, Hungersnöte und Flüchtlingswellen.
Nachdem der Wirtschaftswissenschafter Gunnar Heinsohn, der sich mit Fragen des Zusammenhangs zwischen Bevölkerungswachstum, Krieg und Flüchtlingswellen beschäftigte, bedauerlicherweise im Februar 2023 gestorben ist, ist es umso wichtiger, sein Werk fortzusetzen.
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Die (zukünftigen) Probleme, die mit diesem Bevölkerungswachstum zusammenhängen, werden von Politik und Medien weitgehend verschwiegen.
Die Lösung zahlreicher "Rechter" für diese Probleme besteht in Völkermord und Festungsbau. Wobei Festungsbau auch als eine Form des Völkermords und Massenmords gesehen werden kann, weil diejenigen, die vor dem Krieg flüchten wollen, bei geschlossenem Festungstor ja zum Tode verurteilt sind.
Ein Lösungsansatz vieler "Linker" und vieler "Zentristen" für diese Probleme ist kooperativer: z.B. Zusammenarbeit bei der Bildung der Frauen (auch in Hinsicht auf Empfängnisverhütung), um die Geburtenrate herunterzubekommen (was in vielen Fällen funktioniert hat, allerdings vielleicht nicht in dem Ausmaß, in dem es wünschenswert gewesen wäre; die Gründe dafür sind vielfältig).
Auch wenn derzeit der Ukrainekrieg und Gaza-Krieg stark in den Medien dominieren, muss gesagt werden, dass Putin-Russland in Hinsicht auf Bevölkerungsexplosion kein besonderes Problem ist: Russland hatte lange Perioden von Bevölkerungsschrumpfung, Sibirien ist dünn besiedelt, aufnahmefähig und einer der wenigen Profiteure der Klimaerwärmung; es gab kaum Flüchtlingswellen aus Russland, und die, die es gab, zum Beispiel nach Putins kriegsankündigender Rede "Über die Einheit der Russen und Ukrainer" (vom Sommer 2021), waren scheinbar nicht durch eine strukturelle Bevölkerungsexplosion bedingt.
Und Konflikte innerhalb afrikanischer Staaten wie z.B. zwischen Muslimen und Christen in Nigeria (ein Bosnien-ähnlicher Konflikt) kommen in unserer Medienlandschaft traditionell praktisch nicht vor, was man auch als Anzeichen für Rassismus betrachten kann: was zählt, ist der Ukrainekonflikt und der Nahostkonflikt; ein inner-nigerainischer Konflikt ist nicht newsworthy, nicht berichtenswert, scheinbar, weil die Afrikaner und Afrikanerinnen vielfach nicht als Menschen gewertet werden.
Man kann annehmen, dass Putin vielleicht ein Verbündeter sein könnte, in den Anstrengungen, die Geburtenrate in afrikanischen oder islamischen Ländern herunterzubringen. Allerdings ist er darin selbst sehr unglaubwürdig, weil er alles getan hat, um die russische Geburtenrate raufzubekommen, in klassisch quasi-islamistischer Manier.
Abschliessend muss gesagt werden, dass der verstorbene Heinsohn wesentlich differenzierter argumentierte, als die "Rechten", die ihn verkürzend-verfälschend zitieren.
Heinsohn sagte immer wieder (was die Rechten verschweigen, wenn sie ihn zitieren), dass das derzeitige afrikanische Bevölkerungswachstum so eine Art Nachholeffekt des europäischen Bevölkerungswachstums war bzw. ist.
Und er sagte immer wieder (was die Rechten verschweigen, wenn sie ihn zitieren), dass Europa seine Bevölkerungsexplosion mit Expansion und Kolonialismus "kompensierte", und mit Ausrottung zahlreicher Kolonialvölker. Der deutsche Völkermord an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika/Namibia (um 1904) hatte auch den Aspekt, Platz zu schaffen für überzählige oder als überzählig empfundene deutsche Söhne und um die zumindest gefühlte Überbevölkerung in Deutschland zu exportieren nach Namibia/Deutsch-Südwestafrika.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3c/Gunnar_Heinsohn_2013.jpg
Der im Februar verstorbene Wirtschaftswissenschafter Gunnar Heinsohn
Grob vereinfacht könnte man sagen, die Fruchtbarkeitsrate (Fertility Rate) ist die Anzahl der Kinder pro Frau.
Für die genaue Definition:
https://en.wikipedia.org/wiki/Total_fertility_rate
"The Total Fertility Rate (TFR) of a population is the average number of children that are born to a woman over her lifetime if:
they were to experience the exact current age-specific fertility rates (ASFRs) through their lifetime
and they were to live from birth until the end of their reproductive life."