Die Gender-Debatten sind ja immer wieder kurios. Von Radikalfeministinnen wird immer gefordert, dass man bei positiven Begriffen immer gendern müsse, z.B. "ÄrztInnen" schreiben und sagen statt "Ärzte".

Aber noch niemals hat eine dieser Radikalfeministinnen gefordert, den "Täter"-Begriff im Strafgesetzbuch zu einem "TäterIn" zu gendern, zu verändern, weil - Opfer-Abo-Der-Frau - Täter einfach immer Männer sein müssen und nie Frauen sein dürfen bzw. können aus der Ideologie mancher Feministinnen heraus.

In Zusammenhang damit steht auch die Frage, wie man "die Führungskraft" gendert, was ja zweifellos ein weiblicher Begriff ist und nach Frau klingt und oftmals auch ist.

"Der Führungskrafter"? "der Führungskräftige" ? "Der/die FührungskraftEr" ?

Es ist nun mal so, dass männliche Formen oftmals kürzer und sprachökonomisch sinnvoller sind.

Bei einer 150-Zeichen-Begrenzung wie bei Tweets (Twitter-Kurznachrichten) oder bei SMS (Short Message Systems) bleibt oft gar nicht genug Platz zum Gendern und man ist zur Verwendung der rein-männlichen Form wegen der Kürze praktisch gezwungen.

Alles in Allem sollte man das Gendern wohl keinesfalls zum Dogma machen und flexibles Gendern akzeptieren, als Gendern nur dann, wenn Platz genug ist.

(Der Begriff des "Opfer-Abos der Frau" stammt von Jörg Kachelmann, der wegen falscher Vergewaltigungsvorwürfe seinen Arbeitsplatz bei einem TV-Sender verlor und in einem für ihn teuren Strafrechtsprozess nur einen Freispruch im Zweifel erreichte. Dieser Begriff des "Opfer-Abos der Frau" wurde von einer "politisch-korrekten" Jury zum "Unwort des Jahres" erklärt, was praktisch einem fast-totalitären Begriffsverwendungsverbot gleichkommt.)

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