Wie Kanzler Kurz den "Hassverbreiter" Zuckerberg hofierte und aufwertete

Laut Behauptungen der früheren Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen züchte die Internetplattform Facebook des Haupteigentümers und Gründers Marc Zuckerberg aus Profitgründen absichtlich Hass, Zorn und Rassismus und schade aus Profitinteressen der Allgemeinheit.

https://edition.cnn.com/2021/10/03/tech/facebook-whistleblower-60-minutes/index.html

Die Insideraussage von Haugen steht im krassen Gegensatz zu dem Weisswaschen und Hofieren, das der österreichische Bundeskanzler Kurz in Bezug auf Facebook und Mark Zuckerberg betrieb.

So bezeichnete Kurz ein Treffen mit Zuckerberg als "großartig" ("Great" ) und bedankte sich möglicherweise dafür, von Zuckerberg belogen worden zu sein, wie sich das aus heutiger Sicht darstellt ("Thank you for an insightful exchange!" ).

https://twitter.com/sebastiankurz/status/1228685829360553984?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1228685829360553984%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.krone.at%2F2098679

Der Originaltext des Kurz-Tweets zum Zuckerberg-Meeting ist: "Great to meet Mark Zuckerberg for a discussion on a broad range of topics – from combating hate speech online, to finding fair taxation mechanisms for large digital corporations, as well as latest trends & developments in the digital economy. Thank you for an insightful exchange!"

Einen wirklichen "Einblick" ("insight" ) in verheimlichte Facebook-Geschäftspraktiken und Facebook-Algorithmen, die laut Aussage hasserzeugende und polarisierende Inhalte bevorzugen, scheint eher die Whistleblowerin Haugen zu vermitteln.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Zuckerberg

Alles in Allem scheint der österreichische Kanzler Kurz mit seiner Tendenz, Reiche und Superreichen vorbehaltslos zu hofieren (bzw. "ihnen in den Arsch zu kriechen", wie es Empörtere formulieren), im Falle von Mark Zuckerberg gründlich auf die Nase gefallen zu sein.

Wäre Kanzler Kurz auch nur halbwegs kompetent, hätte ihn schon vor vielen Jahren, nämlich z.B. beim extremismusfördernden Dislike-Verbot durch Facebook, auffallen können, dass bei Facebook/Zuckerberg irgendwas faul ist, bzw. faul sein könnte.

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/dislike-button-verbot-extremismusursache-im-internet-50384

https://twitter.com/sebastiankurz/status/1228685829360553984/photo/1

Lügner, Ganoven und Hasserzeuger unter sich ? Kurz traf Zuckerberg, über den Whistleblowerinnen und Facebook-Insider Belastendes behaupten bzw. nahelegen ....

Es stellt sich ja die Frage, was Kurz und Zuckerberg zum Thema "Bekämpfung des Internet-Hasses" (so Kurz: "discussion on topic combating hate-speech online" ) besprochen haben: wie man die Internet-Hass-Bekämpfung bekämpft, oder wie ? Oder ob Bekämpfung des Internet-Hasses ihrer beider Interessen nicht schaden würde, oder wie ?

Im Übrigen scheint Facebook seinen Erfolg auch Lügen und Verfälschungen zu verdanken: möglicherweise wurden ich und viele andere Facebook-Kaum-Nutzer in veröffentlichen Statistiken als "Monthly Facebook-Users" geführt, obwohl sie in vielen Monaten Facebook nicht nutzten, trotz vorhandenen Profils. Und die Überladung von Facebook mit Werbung führt eben oft zu Systemabstürzen, insbesondere bei schlechteren Computern mit weniger RAM, sodass einem Facebook vielfach schnell verleidet wird.

Kurz und Zuckerberg scheinen übrigens beide mit einer Art "Welpeneffekt" zu punkten: viele Leute lassen ihnen Fehler, dubiose Aspekte oder Verdachtsmomente durchgehen, weil sie so jung sind, mit dem Argument, sie würden ja noch üben und lernen und man müsse ihnen daher Fehler zugestehen. Älteren würde man sowas wahrscheinlich nie durchgehen lassen.

Eine der Problematiken in Zusammenhang mit Facebook ist auch der Verdacht des Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung: Facebook hat bei den "Social Media" (im Falle von Facebook müsste man wohl eher von "Asocial Media" sprechen) einen Marktanteil von 80%, was auch durch die Schnittstellenverweigerung verursacht ist: damit verhinderte Facebook, dass Leute oder Institutionen, die einen möglichst breitenwirksamen Internetauftritt brauchen, zu einem anderen Social Medium wechseln, bzw. wechseln können.

Bereits der frühere Arbeitsminister Bob Reich aus der Clinton-Administration der 1990er Jahre forderte, z.B. in Artikeln im britischen Guardian, eine Zerschlagung der IT-Giganten, insbesondere Facebooks. Dasselbe tat Facebook-Mitgründer Chris Hughes.

Siehe auch:

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/facebook-mitgruender-fordert-facebook-zerschlagung-56269

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/zum-eugh-schrotturteil-in-sachen-glawischnig-und-facebook-61990

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/reich-guardian-zur-zerschlagung-von-it-konzernen-51646

https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/nov/20/facebook-google-antitrust-laws-gilded-age

https://www.zeit.de/digital/internet/2019-05/chris-hughes-facebook-zerschlagung-mark-zuckerberg

https://www.nytimes.com/2019/05/09/opinion/sunday/chris-hughes-facebook-zuckerberg.html

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Aron Sperber

Aron Sperber bewertete diesen Eintrag 06.10.2021 20:28:41

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