In der Pressestunde von letzter Woche sagte Aussenministerin Kneissl einigermassen deutlich, dass sie an Demos gegen den NATO-Nachrüstungsbeschluss teilgenommen habe.

https://tvthek.orf.at/profile/Pressestunde/1273/Pressestunde-mit-Aussenministerin-Karin-Kneissl-FPOe/14009782

Die Stelle zu Demos ist bei Minute 48:00.

Die feste Treue zur NATO und auch zur NATO-Nachrüstung war in Deutschland zwischen den Kanzlern der verschiedenen Parteien (Helmut Schmidt und Helmut Kohl) unumstritten.

Und die NATO-Nachrüstung war auch ein Zeichen der Stärke des Westens, das in der Sowjetunion die Hoffnung zerstreute, durch Drohgebärden mit den SS-20-Atomraketen und durch Unterwanderung der sogenannten Friedenbewegung den Westen zu unterwandern, zu erobern oder ihn zur Kapitulation zu zwingen, nach dem Motto "Lieber Rot als Tot".

In Deutschland waren der linke Flügel der SPD und die KPD gegen die NATO-Nachrüstung.

Es ist zwar schon ca. 30 Jahre her und kann daher als Jugendsünde der Aussenministerin gesehen werden.

Aber: ohne NATO-Nachrüstung wäre der Westen vielleicht Beute von militärisch-politischem Druck der Warschauer Pakt-Staaten geworden.

Das stark linke Engagement der jugendlichen heutigen Aussenministerin widerspricht auch dem Bild, das Medien von ihr zeichnen, die sie sogar als "FPÖ-Ministerin" bezeichnen, obwohl sie eine parteilose Ministerin ist, die von der FPÖ nominiert wurde.

Auch erstaunlich ist, dass meiner Beobachtung nach kein Medium diese Passage zur NATO-Nachrüstung thematisierte. Sind Österreichs Medien hoffnungslos geschichtsunfähig und nur tagespolitikfähig, aber unfähig, über die Tagespolitik hinauszudenken ?

Obwohl die Parallele zu den "Fridays for future"-Demos Thema der Debatte war, hat keiner der Journalisten gefragt oder erwähnt, dass die Demos gegen die Nachrüstung nichts bewirkt haben, sondern dass Schmidt und Kohl die Demos ignorierten, was vielleicht das absolut richtige war, weil möglicherweise die Kapitulation die einzige Alternative war.

Der ORF ist ja laut dem früheren "Presse"-Chefredakteur Thomas Chrorherr ein "rot-grünes Biotop"; und diesem rot-grünen Biotop würde es auch entsprechen, Themen, die Greta Thunberg und die "Fridays for future" schlecht aussehen lassen, auszusparen und zu verschweigen, gerade in der heissen Phase des EU-Wahlkampfs, wie ja auch generell das Zusammenfallen der Greta-Thunberg-Show und der "Fridays for future"-Demobewegung vom Standpunkt des Zeitmanagements her ideal für den EU-Wahlkampf ist.

Apropos "Lieber rot als tot": ein Interview bzw. ein Buch einer Geliebten des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy aus dem Jahr 2012 wirft möglicherweise ein neues Licht auf seine Ermordung in Dallas im Jahr 1963:

Laut Mimi Alford soll Kennedy in der Kuba-Krise gesagt haben, er wrde seine Kinder lieber rot als tot sehen.

Was ihn - zumindest aus Sicht der Kalten Krieger - als US-Präsidenten absolut disqualifiziert.

Die Unzuverlässigkeit Kennedys als US-Präsident und auch seine sehr zwiespältige Haltung in der Frage der Schweinebucht-Invasion (weder eine volle Invasion erlauben, noch jede Invasion verbieten, sondern nur eine zum Shceitern verurteilte Invasion zu erlauben) machen durchaus den Eindruck, er sei ein Spion des Ostens, was durchaus sein Todesurteil gewesen sein konnte.

Doku über die Ermordung Kennedys

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