"Es ist der Fluch der bösen Tat, dass sie Böses stets aufs Neue gebiert", sagte zumindest in etwa zumindest Friedrich Schiller vor ca. 200 Jahren.
Auch wenn er damit nicht die Liste-Pilz alias Liste-Jetzt alias Liste-Vorbei gemeint haben dürfte, so hat sein Zitat in bezug auf selbige doch eine gewisse Stimmigkeit.
Maria Stern, die den Verzicht auf ihr Nationalratsmandat noch zuletzt als große "feministische Tat" bezeichnet hatte, bekundete nun doch ein Interesse an einem Nationalratsmandat.
Der Positionswechsel kommt etwas plötzlich, aber als Ex-Pirat weiss ich sehr wohl, dass die Politik nirgendwo intransparenter ist, als in den Parteien, die der Transparenz besonders hohe Bedeutung beizumessen behaupten.
Stellt sich die Frage nach der rebus-sic-stantibus-clausel: gibt es irgendwelche geheimen Absprachen, die z.B. Pilz brach, die Stern zu diesem Positionswechsel veranlassten ?
Auf jeden Fall kann diese Sache gesehen werden als eine Bestätigung einer These, die ich schon vor Monaten hier auf FUF aufstellte, und zwar genau in bezug auf Liste-Pilz-Jetzt-Vorbei: nämlich dass Parteichef immer derjenige ist, der die größte Medienpräsenz hat.
In dem Fall erlaube ich mir auch, auf das Gendern zu scheissen, denn es war Pilz gemeint, der ein Mann ist.
Oder die Liste Pilz ist gar keine Partei, sondern nur eine Startrampe, um Peter Pilz in die verschiedensten Ausschüsse zu hieven, in denen er dann mit knallig-klingenden, aber oft falschen Thesen Furore (oder das, was Österreichs oft linke Journalisten dafür halten) machen kann.
Wenn die Liste-Pilz-Jetzt-Vorbei keine Partei ist, sondern nur eine Startrampe, um Peter Pilz in die verschiedensten Ausschüsse zu hieven, dann braucht sie aber auch keine Parteiobfrau, und das könnte der Grund sein, warum Maria Stern, nachdem sie draufgekommen ist, dass das so ist, ein unter falschen Voraussetzungen abgegebenes Nationalratsmandat zurückbekommen will.
Dann hätte die clausula rebus sic stantibus aus dem Vertragsrecht tatsächlich in diesem Fall eine gewisse Stimmigkeit.
Ein wirklicher Beweis, dass Peter Pilz das, was er als Liste oder Partei gründete, nie wirklich mit Leben füllen wollte, wäre günstig, oder ein Beweis, dass Pilz wegen dem für ihn voraussehbaren Bekanntwerden der Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen ihn ohnehin nie Chancen für die Partei sah.
Alles in Allem hat der große Möchtegern-Aufklärer Aufklärungsbedarf in eigener Sache, auch darüber, dass und warum er 35 Jahre lang nie eine Verlagerung der Waffenkäufe von den verschiedensten Ministerien (Innen, Verteidigung) ins Parlament forderte. Doch nicht etwa deswegen, weil er dann nichts mehr zum Skandalisieren gehabt hätte ? Doch nicht etwa deswegen, weil ihm dann sein einziges Thema abhanden gekommen wäre ? Doch nicht etwa deswegen, weil sich dann seine ganze politische Karriere als das entpuppt hätte, was sie ist: ein Haufen heisse Luft ?
https://derstandard.at/2000095336218/Liste-Jetzt-Chefin-Stern-will-nun-doch-Nationalratsmandat
Foto: APA / Georg Hochmuth https://derstandard.at/2000095336218/Liste-Jetzt-Chefin-Stern-will-nun-doch-Nationalratsmandat
Besser als Kabarett: Liste-Pilz-Jetzt-Vorbei mit chaotischer Selbstbeerdigung ?
https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/ich-finde-den-abgang-von-peter-pilz-gut-36303
https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/die-peter-pilz-medien-farce-37509
Der Fotograph des obigen Fotos heisst ironischerweise Hochmuth, was im Land der nestroysch-sprechenden Namen durchaus bedeuten kann:
"(Das Foto von) Hochmuth kommt vor dem Fall (der Liste-Pilz-Jetzt-Vorbei)".
https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/parteichef-ist-wer-die-mediendominanz-hat-49189
(vom 20.8.2018)
man kann fast sagen, ich hätte die jetzigen Turbulenzen geradezu seherisch vorhergesehen, wie man das als Fähigkeit auch Houellebecq nachsagt.
Der Hochmut ist überigens eine der sieben christlichen Todsünden, superbia auf Lateinisch.
Es gibt auch einen gut gemachten Hollywood-Film, der sich mit den sieben Todsünden beschäftigt: Seven