Der Jahreswechsel steht bevor und selten war der Drang, mein Leben zu ordnen so groß wie jetzt.
Man sagt, die eigene Wohnung gleicht der Seele und wenn man sich meine Wohnung ansieht erkennt man recht schnell, welches Chaos auch in meiner Seele herrscht.
Das Ganze kam natürlich nicht von heute auf morgen. Es ist eine Ansammlung von über Jahren angehäuftem Kleinkram und Anhängsel, die man bei genauerer Betrachtung eigentlich nicht braucht – die einen vielleicht sogar belasten oder bremsen, und doch fällt es so schwer sich zu lösen weil schöne Erinnerungen dran hängen.
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Erinnerungen – genau das ist der Punkt – es sind Erinnerungen. Es ist vorbei. Es ist nicht mehr, wie es einmal war. Es ist Vergangenheit.
Ich will nicht länger an der Vergangenheit hängen, an Momenten haften, die nie wieder kommen werden. Ich will neue schöne Momente auf mich zukommen lassen. Doch in meiner Wohnung ist derzeit kein Platz dafür. Alles ist mit dem alten Zeug vollgestellt und nimmt Platz weg. Ich bin blockiert, nahezu erdrückt von Dingen, die mir all meine Ressourcen rauben. Der Speicherplatz ist ausgeschöpft und dadurch läuft der ganze Rechner langsamer. Ich will nicht mehr länger langsamer laufen. Ich will mit Vollgas durchs Leben brettern, so schnell dass ich beginne zu fliegen.
Es ist Zeit für eine Bestandsaufnahme. Was brauch ich noch? Was tut mich noch gut? Was darf weichen und was muss endgültig verschwinden?
Die meisten dieser Erinnerungsstücke verbinde ich mit ganz bestimmten Menschen und mir wird klar, dass sie eigentlich nur ein Synonym dafür sind, von welchen Menschen ich mich nun endlich verabschieden muss. Von manchen, weil wir uns zu weit auseinander entwickelt haben, von manchen weil sie mir meine Energie rauben, mich auf sehr subtile Weise immer wieder verletzen und von manchen, weil ich deren wahren Charakter plötzlich erkennen kann und diese einfach nicht mehr in meinem Leben haben will.
Ich bin dankbar für alle diese Erinnerungen – rückblickend würde ich heute nichts anders mache und es wird mir schwer fallen loszulassen, ja, es wird mir in gewisser Weise das Herz brechen, aber es ist notwendig und was am wichtigsten ist: es wird heilen!