Wer kennt ihn nicht, den unfreiwillig lustigen Führungsoffizier aus der Crew von Captain Jean Luc Picard ? Was, noch nie von ihm gehört ?
Für alle, die ihn nicht kennen: Lieutenant Commander Data ist ein Androide, ein künstlicher Mensch, mit hochentwickelter Technik („positronisches Gehirn“ – alles klar ?), selbst für das 24. Jahrhundert. Er dient bei Captain Picard an Bord der Enterpirse D (in „Star Trek – The Next Generation“, zu Deutsch: „Raumschiff Enterprise – das nächste Jahrhundert“) , als zweiter Offizier und Operations Manager. Sein Problem ist immer, dass er menschliche Gefühle nicht teilen kann, so gut ist seine Technik eben doch (noch) nicht. Auch menschlichen Humor kann er nicht verstehen, trotzdem oder gerade deshalb wirkt er oft unfreiwillig komisch.
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In der ersten Folge der fünften Staffel: „Der Kampf um das klingonische Reich“ („Redemption Part II“) müssen nach einer Entscheidung des Kommandos der Sternenflotte mehrere Führungsoffiziere der Enterprise das Kommando über andere Schiffe der Föderation übernehmen. So übernimmt Data zeitweilig das Kommando über die USS Sutherland. 1)
Der erste Offizier der Sutherland, Mr. Hobson, weigert sich, mit Data als Captain zusammen zu arbeiten. Er argumentiert, ein Androide sei als Kommandant eines Raumschiffes grundsätzliche ungeeignet. Dies komme für ihn nicht in Frage, daher beantragt er sogar sein Ausscheiden aus dem Dienst in der Sternenflotte.
Datas Antwort darauf ist: „I can understand Your concerns – request denied !“ Zu Deutsch etwa: „Ich verstehe Ihre Bedenken – ich lehne Ihre Bitte aber ab !“ Man hat den Eindruck, er wolle ihm Recht geben, aber genau das tut er eben nicht.
Als die Folge gesehen habe, fand ich das schon enorm souverän und einfach cool.
Aber heute als Vater muss ich immer wieder daran denken, wenn es darum geht, meine Tochter zu erziehen. Ich finde, ich sollte es immer so machen wie Data in dieser Szene: mir immer alles anhören, immer zuhören, alle Befindlichkeiten und Ideen meiner Tochter wahrnehmen. Mit viel Geduld das Gemeckere und Genöle anhören, dass sollte ich tun. Schließlich sollte ich sogar Verständnis aufbringen können.
Trotzdem: die Entscheidungen treffe ich, weil ich (gemeinsam mit meiner Frau natürlich) die Entscheidungsbefugnis habe und die Verantwortung trage. Auch wenn dabei Entscheidungen herauskommen, die das Kind zuerst nicht gut findet.
Übrigens: in der betreffenden Folge ist Data als Captain der Sutherland sehr erfolgreich: er entdeckt getarnte romulanische Schiffe, die aufständische Klingonen gegen die legitime Regierung unterstützen wollen. Die Romulaner ziehen sich daraufhin zurück und der Aufstand bricht in sich zusammen. Mr. Hobson ändert seine Meinung schlagartig und zollt Data als Captain Respekt.
Ich wünsche mir ähnlichen Erfolg als Vater.
1) Kleine Fußnote für Trekkies und Literaturinteressierte: Der Schiffname „Sutherland“ ist eine Reminiszenz an die literarische Person Horatio Hornblower. Hornblower ist eine Figur des Schriftstellers C.S. Forester. Hornblower ist Captain in der britischen Royal Navy Anfang des neunzehnten Jahrhunderts zur Zeit der napoleonischen Kriege. Eines der Schiffe, die Hornblower im Laufe seiner Karriere befehligt hat, hieß Sutherland . Seine Abenteuer auf der Sutherland beschreibt C.S. Forester im Roman „A Ship oft the Line“, oder zu Deutsch : „An Spaniens Küsten“. Die Figur des Hornblower war eine Quelle der Inspiration für Gene Rodenberry, als er für die klassische Serie „Raumschiff Enterprise“ die Figur des Captain Kirk entwickelt hat.
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