Die US-Notenbank Federal Reserve hat dem Druck des neuen Präsidenten Donald Trump standgehalten und den Leitzins unverändert im Korridor von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Diese Entscheidung markiert einen klaren Sieg der Zentralbank-Unabhängigkeit über die politischen Wünsche des Weißen Hauses.
Trump, der sich eine Zinssenkung erhofft hatte, muss nun eine bittere Pille schlucken. Seine Vorstellung von einer gefügigen Fed, die nach seiner Pfeife tanzt, ist krachend gescheitert. Stattdessen zeigt Fed-Chef Jerome Powell Rückgrat und hält an der vorsichtigen Geldpolitik fest, die er bereits im Dezember angekündigt hatte[1].
Die Gründe für die Zinspause liegen auf der Hand: Die Inflation ist im Dezember auf 2,9 Prozent gestiegen, was die Fed in ihrer Zurückhaltung bestärkt. Trumps Wunsch nach niedrigeren Zinsen kollidiert frontal mit der wirtschaftlichen Realität und der Verantwortung der Notenbank, die Preisstabilität zu wahren.
Ironischerweise könnte Trumps eigene Politik das Inflationsrisiko noch verschärfen. Seine angedrohten Strafzölle gegen Handelspartner wie Kanada, Mexiko, China und die EU könnten die Importpreise in die Höhe treiben und den Preisdruck weiter erhöhen.
Die Fed demonstriert mit dieser Entscheidung eindrucksvoll ihre Unabhängigkeit. Trump, der gerne das Narrativ des durchsetzungsstarken Dealmakers pflegt, muss nun zusehen, wie die Zentralbank seinen Wünschen trotzt und ihren eigenen Kurs steuert. Es ist eine deutliche Botschaft: Die Federal Reserve lässt sich nicht von politischem Druck beeinflussen, auch nicht vom mächtigsten Mann der Welt.