"Dann geh ich eben woanders hin!" = "Macht euern Sch... alleine"

https://www.spiegel.de/ausland/migration-warum-das-abkommen-mit-kenia-fachkraefte-abschreckt-a-e81ca5bd-d0b2-4165-9e33-ea2d8e682118

Auszüge:

Das Migrationsabkommen mit Kenia sollte dringend benötigte Fachkräfte anlocken. Plötzlich hieß es fälschlicherweise, 250.000 Afrikaner würden nach Deutschland kommen. Es folgte eine hysterische Debatte. Nun sind viele abgeschreckt.

Es könnte eine Win-win-Situation sein, beide Länder profitieren. Wäre da nicht seit Neuestem dieses leidige Thema: der mutmaßliche Rassismus in Deutschland. Muss man sich Sorgen machen, wollen die jungen Kenianer wissen?

Da kursierte noch diese falsche Zahl: 250.000. So viele Kenianerinnen und Kenianer sollten angeblich nach Deutschland kommen, so vermeldete es die BBC. Der Artikel verbreitete sich wie ein Lauffeuer, geteilt unter anderem auch von Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen. Schnell sprangen rechte Kommentatoren auf die Falschmeldung auf, in ganz Europa. Sie warnten vor einem angeblichen Bevölkerungsaustausch, ein bekanntes rassistisches Narrativ.

In Kenia führte der deutsche Shitstorm zu Unsicherheit. Auch wenn der kenianische Arbeitsminister versucht zu beschwichtigen: »Ich mache mir keine Sorgen. Unsere Leute kommen ja nicht als Flüchtlinge mit dem Boot, sondern weil sie gebraucht werden.« Bei vielen jungen Menschen bleiben dennoch Zweifel.

Es geht um den Rassismus der Deutschen. »Oh mein Gott, das Thema ist überall«, sagt Leonie Ashiona. Sie will in Deutschland eine Ausbildung zur Krankenpflegerin machen, ist mit dem Deutschlernen weit fortgeschritten.

Doch derzeit verbringt sie viel Zeit auf Social Media, dort liest sie Kommentare wie: »Die Afrikaner haben einen niedrigeren IQ«, oder »die wollen uns ausrotten«. Das mache ihr Angst. »Das sind doch die Menschen, die ich mal pflegen soll«, sagt sie.

Der »Standard«, die zweitgrößte Tageszeitung des Landes, veröffentlichte am vergangenen Wochenende einen langen Artikel, der schnell die Runde machte. »Warum der Jobdeal ein doppelseitiges Schwert ist«, lautet die Überschrift. Der Autor war selbst in Berlin, als Ruto und Scholz das Papier unterzeichneten, offenbar eine prägende Erfahrung. Er schreibt über die Wahlgewinne der AfD im Osten, er zitiert rassistische Kommentare auf X, wo Kenianerinnen und Kenianer »Drecksäcke« genannt werden. Es kommen Menschen zu Wort, die in Deutschland Rassismus erlebt haben.

Viele junge Menschen in Afrika wissen, dass ihre Fähigkeiten im Ausland gebraucht werden. Mehrere Länder des Globalen Nordens ringen um die Talente des Kontinents. Deutschland kann es sich kaum leisten, sie dauerhaft zu verschrecken.

Eric Maina* liest jeden Tag die deutschen Nachrichten, er liebe Deutschland, sagt er. »Thüringen ist sowieso eine No-go-Area für mich. Aber wenn es in ganz Deutschland noch schlimmer wird, dann gehe ich eben woandershin«, sagt er.

Maina kann es sich aussuchen. Als Ingenieur ist sein Können gefragt, weltweit. Also schaut er sich derzeit nach Alternativen um. Er denkt über Australien nach, oder die USA. »Die Bundestagswahl ist für mich entscheidend: Wenn die AfD zu gut abschneidet, dann ist Deutschland keine Option mehr«, erklärt er.

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