Fußball, Technik, Politik: Der Tunnel, der alles verändert

Der geplante Tunnel zwischen Spanien und Marokko unter der Straße von Gibraltar ist ein ehrgeiziges Infrastrukturprojekt, das die beiden Kontinente Europa und Afrika verbinden soll. Dieses Vorhaben gewinnt im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 an Bedeutung, die von Spanien, Marokko, Portugal, Uruguay, Argentinien und Paraguay gemeinsam ausgerichtet wird[1][6].

## Neue Pläne und technische Herausforderungen

Die aktuellen Pläne sehen einen etwa 38,5 km langen Tunnel vor, der Tanger in Marokko mit Tarifa in Spanien verbinden würde[1]. Das Projekt umfasst zwei Eisenbahntunnel mit einem Innendurchmesser von 7,9 Metern, die bis zu 500 Meter in die Tiefe führen sollen[1]. Die technischen Herausforderungen sind beträchtlich, insbesondere aufgrund der felsigen Beschaffenheit des Untergrundes und der beiden Kontinentalplatten, die immer noch nicht zur Ruhe gekommen sind, die den Bau erschwert[1].

Eine Machbarkeitsstudie wurde in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse 2024 veröffentlicht wurden. Diese Studie soll die Kosten des Projekts, die Bauzeit und die ökologischen sowie geologischen Risiken ermitteln[1].

## Frühere Ideen und Alternativen

Das Konzept einer Verbindung zwischen Spanien und Marokko ist nicht neu. Bereits 1979 wurde die Idee eines Unterwassertunnels vom verstorbenen marokkanischen König Hassan II. und seinem spanischen Amtskollegen Juan Carlos I. ins Leben gerufen[1]. In den 1990er Jahren wurde das Projekt aufgrund der hohen Kosten vorübergehend aufgegeben[1].

Neben der Tunnelidee gab es auch Überlegungen für eine Brücke über die Straße von Gibraltar. Jedoch erwies sich die Tunnellösung aufgrund der geringeren Anfälligkeit für Wetterbedingungen und der geringeren Beeinträchtigung des Schiffsverkehrs als vorteilhafter[7].

## Zeitplan und Ambitionen für die WM 2030

Die Hoffnung besteht, den Tunnel bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2030 fertigzustellen[6]. Dies wäre ein enormer Gewinn für das Turnier, da es die verschiedenen Austragungsorte bequem miteinander verbinden und zahlreichen Fans ermöglichen würde, in weniger als einer Stunde zwischen den beiden Kontinenten zu reisen[1].

Allerdings gibt es Zweifel an der Realisierbarkeit dieses ambitionierten Zeitplans. Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Planungsphase und der Baubeginn ist liegt noch in der Zukunft.

## Marokkos EU-Ambitionen

Der Tunnelbau passt zu Marokkos Bestrebungen, seine Beziehungen zur Europäischen Union zu vertiefen. Obwohl ein EU-Beitritt Marokkos derzeit nicht auf der Tagesordnung steht, hat das Land in den letzten Jahren seine Zusammenarbeit mit der EU in verschiedenen Bereichen intensiviert[9].

Marokko war das erste Land, das den "fortgeschrittenen Status" in den Beziehungen zur EU erhielt[9]. Die "Grüne Partnerschaft" zwischen Marokko und der EU, die 2021 ins Leben gerufen wurde, ist ein weiteres Beispiel für die enge Zusammenarbeit. Sie zielt darauf ab, gemeinsam die Herausforderungen des ökologischen Wandels und des Klimawandels zu bewältigen[4].

Der geplante Tunnel könnte Marokkos Position als Brücke zwischen Europa und Afrika weiter stärken und seine wirtschaftliche Integration mit der EU fördern. Er würde nicht nur den Handel und Warentransport erleichtern, sondern auch die Mobilität der Menschen fördern[3].

Insgesamt stellt das Tunnelprojekt zwischen Spanien und Marokko eine einzigartige Chance dar, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern und Kontinenten zu vertiefen. Es symbolisiert die Annäherung und wirtschaftliche Entwicklung beider Nationen und könnte, wenn es rechtzeitig fertiggestellt wird, ein Highlight der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 werden.

Quellenverweise:

[1] https://www.africa-live.de/tunnel-zwischen-marokko-und-spanien-ehrgeiziges-projekt-im-hinblick-auf-die-fussball-wm-2030/

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gibraltartunnel

[3] https://www.marokko.com/aktuelles/infos/marokko-und-spanien-auf-dem-weg-zu-einem-historischen-tunnel

[4] https://www.ghorfa.de/de/die-eu-unterstuetzt-marokko-mit-50-millionen-euro-fuer-saubere-energien-und-dekarbonisierung/

[5] https://bibliothek.alpenverein.de/webOPAC/02_AV-Sektionsschriften/Sektion_Berlin/Mitteilungen/SektionBerlin_Mitteilungen_DerBergbote_ab1949/SektionBerlinMitteilungenDerBergbote1986.pdf

[6] https://euroweeklynews.com/2025/01/12/tunnel-between-spain-and-morocco-by-2030/

[7] https://www.derstandard.de/story/3000000203815/koennte-ein-eisenbahntunnel-europa-mit-afrika-verbinden

[8] https://unterirdisch.de/index.php

[9] https://www.euractiv.de/section/eu-aussenpolitik/interview/marokko-es-geht-nicht-um-privilegien-sondern-um-gute-partnerschaft/

[10] https://www.atalayar.com/en/articulo/economy-and-business/2030-world-cup-boosts-gibraltar-tunnel-project/20240628061000201988.html

[11] https://www.urlaubspiraten.de/reise-journal/de-zugfahrten-von-spanien-nach-marokko-bald-realitaet

[12] https://www.lok-report.de/news/europa/item/39132-marokko-spanien-das-projekt-fuer-einen-tunnel-unter-der-strasse-von-gibraltar-ist-wieder-im-gespraech.html

[13] https://www.lademeureduparc.fr/de/39267-aktuelles-zum-tunnelprojekt-das-spanien-und-marokko-verbindet/

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