Es ist eine Katastrophe mit Ansage. In Texas und New Mexico breitet sich eine längst vermeidbare Krankheit rasant aus, Kinder sterben, die Notaufnahmen füllen sich – doch aus Washington kommt nichts als Verharmlosung, Ignoranz und gefährlicher Populismus.
Robert F. Kennedy Jr., seit Jahrzehnten als Impfgegner bekannt, ist inzwischen Gesundheitsminister der Vereinigten Staaten – dank Donald Trump. Der Präsident, der schon in seiner ersten Amtszeit mit Wissenschaftsverachtung und absurden Verschwörungstheorien auffiel, hat mit Kennedy einen Mann an die Spitze des Gesundheitsministeriums gesetzt, der medizinische Desinformation zur Staatsräson erhebt.
Die Fakten sind klar: Über 200 bestätigte Masernfälle allein in Texas, zwei Todesopfer, davon ein Kind. Krankenhäuser schlagen Alarm, Experten warnen, doch Kennedy bleibt bei seinem Kurs der Verantwortungslosigkeit. In einem Interview mit Fox News ließ er verlauten, er empfehle „in dieser speziellen Gemeinschaft“ zwar Impfungen, gleichzeitig sprach er aber von „impfgeschädigten Kindern“, für die es keinerlei medizinische Beweise gibt. Er sät Zweifel, wo es keine geben sollte – eine gefährliche Strategie, die bereits tödliche Konsequenzen hat.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Anstatt Impfprogramme zu stärken, empfiehlt Kennedy Lebertran gegen Masern. Während weltweit Fachleute seit Jahrzehnten an der Eliminierung des Virus arbeiten, fabuliert der US-Gesundheitsminister über eine angebliche Schutzwirkung von Mangelernährung gegen Infektionskrankheiten. Sein Rezept gegen Masern? Vitamine, „gute Ernährung“ und alternative Behandlungen, die längst als wirkungslos entlarvt wurden. Dass Masern in ungeimpften Bevölkerungen eine Sterblichkeitsrate von bis zu drei von tausend Fällen haben und zu schwerwiegenden Komplikationen wie Hirnentzündungen und langfristigen Immunschwächen führen, ignoriert er bewusst.
Der Masernausbruch in den USA ist nicht einfach ein gesundheitliches Problem – er ist politisches Versagen auf höchster Ebene. Trump und Kennedy spielen mit dem Leben von Millionen Menschen, um ihre ideologischen Kämpfe gegen wissenschaftlichen Konsens und medizinische Fortschritte auszutragen. Statt die Bevölkerung zu schützen, wird die Verantwortung auf den Einzelnen abgewälzt, Impfungen als „persönliche Entscheidung“ verkauft und die längst widerlegte Panikmache über angebliche Impfschäden weiter befeuert.
In kaum einem anderen entwickelten Land der Welt ist eine derartige wissenschaftsfeindliche Politik denkbar. Während selbst in konservativen Staaten wie Polen oder Ungarn Masernimpfungen gesetzlich vorgeschrieben sind, sorgen die USA unter Trump und Kennedy dafür, dass eine längst besiegte Krankheit zurückkehrt – mit tödlichen Folgen.
Und es wird nicht bei Texas bleiben. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) warnen bereits vor einer weiteren Ausbreitung durch den beginnenden Reiseverkehr im Frühling und Sommer. Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass die Infektionszahlen weiter steigen werden. Doch anstatt ein bundesweites Impfprogramm anzukurbeln, spielt Trump seine alte Leier: Fake News, die Wissenschaft ist gegen uns, persönliche Freiheit über alles.
Das Ergebnis: Kinder sterben. In Notaufnahmen kämpfen Ärzte um das Leben von Patienten, die nie hätten erkranken müssen. Und währenddessen sitzt in Washington ein Gesundheitsminister, der lieber Pseudowissenschaft verbreitet, als das zu tun, wofür er ernannt wurde – Menschenleben zu schützen.

olkazurav/pixabay https://pixabay.com/photos/kinder-baby-baby-feet-newborn-toes-4036490/