Alle Zeit der Welt ....

Ja, man kann es eine Kulturreise nennen: eine seltene Erfahrung, gleich zwei uralte, traditionelle Kulturen auf einen Schlag kennzulernen. Zum einen, die jahrtausend alte chinesische und zum anderen das traditionelle, europäische Bergvolk.

Sonntag um 6.20 uhr lerne ich erstmals die Mitreisenden kennen. Sitze still hinten im Auto und notiere geistig alle neuen Vokabeln des Bergvolks, die ich nicht kenne: enten, ins=uns, dreanten, zumpfele, Schluchtenscheißer und viele andere.

Fröhlich kichernd erinnern sich die drei, dass sie beim letzten Flug, 20 km lang am Pannenstreifen bis zum Münchner Flughafen gerast sind, weil sie sonst den Flug verpasst hätten. Deshalb fahren wir heute so zeitig, meint Chefin ZilDo und streicht sich energisch eine lange, rotbraune Haarsträhne aus dem Gesicht. (Um die Identität der mitreisenden Personen zu wahren, gebe ich ihnen chinesische Pseudonyme) Neu für mich ist, dass wir mit einer sibirischen Airline bis Moskau fliegen, was vielleicht der Grund dafür ist, dass bei diesem Schalter quasi niemand angestellt ist. Heimlich lese ich im google nach, dass seit bestehen der Airline s7 erst drei abgestürzt sind, na ok … “Jetscht gemma amal auf an Kaffee” , lautet das Kommando, wir haben alle Zeit der Welt, erörtern Frauenthemen, diskutieren die wichtigsten Weltereignisse  …. und bewegen uns anschliessend gemütlich zur Passkontrolle, die Schlange davor ist endlos … Gerade als SanLi und ich, lebenslinienmässig bei der Stillzeit unserer Kinder angekommen sind (Man will sich ja ein wenig kennenlernen), stehen wir vor dem Schalter und erfahren: Falscher Schalter. Anderes Gate. Alles zurück. Ans andere Ende des Flughafens. Unsere Zillertaler Amazone ZilDo und MaiLin waren plötzlich weg undSanLi und ich rennen wie die Deppen zum richtigen Gate. “Boarding,” ” Aufruf” blinken wie wild die Anzeigen, noch 15 Minuten bis zum Start …. Keuchend erreichen wir den sibirischen Vogel und lassen uns glücklich in die Sitze fallen.

Der Weiterflug nach Hongkong war zumindest mit einer mir bekannten Fluglinie: Cathy Pacific, in der wir bis zum Umfallen mit Essen versorgt wurden!

Nach ungemütlichen 11 Stunden Flug …. endlich in Hongkong!!!!

Unser Kontaktmann vor Ort, Mr. Li erwartete uns bereits am Flughafen.

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Naladin

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fischundfleisch

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