Ich gestehe, ich habe gegen das Prinzip "Meinungsfreiheit" hier auf FuF wohl oft arg gefehlt in der Vergangenheit. Ich habe gegen und über andere Meinungen räsonniert, argumentiert, schwadroniert, polemisiert, diskutiert, sie pauschalisiert, bagatellisiert und was dergleichen Worte aus dem Thesaurus zur Verfügung stehen.
Aber ich gelobe Besserung! Ich mach das ab jetzt anders. Ich lasse andere Meinungen, die mir nicht in den Kram passen, einfach zu, und zwar dermaßen was von zu, daß es daraus gibt: kein Entrinnen außer von Innen. Warum sollte ich vergeblich versuchen, 4-Zoll-Nägel aus dem vernagelten Kasten zu ziehen, in den ein nur vermeintliches ICH eingeschlossen ist, wenn es denn anders viel einfacher geht?¹ Ganz abgesehen davon, daß ich das nicht kann. Ein Pferdefuß ist kein Kuhfuß. Und die Nägel, die ich sehe, sind für d. Ander. keine, sondern Garanten der eigenen Sicherheit, sie wehren sich mit Händen und Füßen gegen deren Verlust, und das zurecht.
Die Mauern durchbrechen
des eigenen Seins
ohne Hauen und Stechen
für Unsers und Deins²
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Danke!
- das ist immer wieder die Aufgabe, die sich ein. jed. stellt, meiner eigenen vernagelten Meinung nach, und es gilt der Wunsch:
Mögen sie durch Verbrauch von Trübem zur Klarheit kommen!³
in welchen "sie" ich mich, mit Verlaub, auch gerne wieder finden möchte. Ganz nach meinem Lebensmotto "erlösen was wir können - das ist unser Auftrag. Nicht mehr und nicht weniger." Ist doch eh alles bald vorbei (bald? in der Bibel steht: "des Menschen Jahre sind siebzig, wenn's hoch kommt achtzig Jahre" - und mir kommt es ziemlich oft hoch) und wir sollten uns genauso wenig um eine handvoll Quatsch streiten wie um eine handvoll Staub. Oder Wüstensand. Oder Öl. Oder sonstwas.
Ich bin, gelangweilt von mir selbst und angeödet von dem "da Draußen" die Reihen meiner Bücher entlang geschwiffen und fand im kurzerhand zur Hand genommenen "Alexandria Quartett" von Lawrence Durrell in Pursewardens "Gesprächen mit Bruder Esel" dieses schöne Gedeucht wieder:
Kein trübes Aug, kein krumbes Bein,
kein Glied, das aus der Art geriet
kann auch nur halb so störend sein
wie jener Geist, der sich in Zweifel zieht.
Es ist Geduld das Rad, darauf ich festgebunden.
Im Nichts der Zeit dreht es die Runden.
Jo mann, das stört. Willich nich. Also zieh ich mich weiterhin privat in Zweifel, und jedweden anderen öffentlich aber auch nicht. "Macht doch", wie man in Argentinien sagt, "aus eurem Arsch nen Garten. Ich bin dort nicht Gärtner."
Wenn's was Konstruktives zu diskutieren gibt bin ich gern dabei. Ansonsten ma fanculo, voll am Ding vorbei usw.
Ich halte "Meinung", "Freiheit" und "Meinungsfreiheit" sehr hoch, aber mit den Derivaten dieser 3 Prinzipien, die bis zur Verleugnung bis zu aller drei gehen - mit denen handle ich nicht mehr. Des Geld des spar i / für soviel fahr i / ned bis doher.
Also, 'Tschulligung, nix für ungut, ich halt mich mal raus.
saludos,
Q.
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¹) "Jeder ist ein Genie" sagte so oder ähnlich Joseph Beuys. In der Form stimmt es, denn: "das Genie geht glatt durch Mauern und stößt sich wund an der Luft" (Rolf Schott)
²) nicht etwa: Meins; das ist extra von mir für euch zusammenverreimt
³) Worte eines Weisen, den ich hier nicht nenne
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