Es mahlen die Windmühlen den Wind,

und die Gebeine der Don Quijotes

Wachsen wie die Saat eines fernen Sturmes

der Sonne entgegen, der Sonne.

Es mahlen die Windmühlen Lügen

und nähren mit Lügen die Erde.

Gebeine brechen, Speere brechen nicht,

Und Don Quijotes fechten.

Es mahlen die Windmühlen Hinterlist,

Doch der Tod der Don Quijotes

Baut aus Gebeinen die Brücke,

Auf der die Wahrheit dann steht.

Einst müssen die Windmühlenflügel zerbrechen

An den aufgetürmten, weißen Gebeinen.

Nah ist die Ferne der großen Stunde,

Wenn der Unverstand den Verstand großzieht.

Laßt die Windmühlen Wind mahlen,

Laßt unsere Gebeine sich anhäufen.

Es keimt schon des Sturmes Saat

Der Sonne entgegen.

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von Vizma Beslevica. Aus: Lettische Lyrik, Maximilian Dietrich Verlag, Memmingen 1983; übertragen ins Deutsche von Edith Zuzena-Metuzala. Das Buch ist, wenn überhaupt, nur antiquarisch zu erhalten.

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