Ich fahre nach Hause, ein Wetter wie es nur ein Wetter sein kann in dieser Zeit des Klimawandels, parke das Auto und steige aus. Die Hunde sind voller Vorfreude, denn bald erfolgt die Fütterung.
Ich lasse die Hunde aus dem Auto springen, da setzt plötzlich in der frühabendlichen Sonnenflut ein ganz feiner Nieselregen ein.
"Was für eine zarte Erfrischung!" denke ich, und allsogleich: "moment mal, Sonne, Nieselregen... da wird es sicherlich auch einen Regenbogen geben."
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Danke!
Und in der Tat: ich trete auf die Terasse, und im Osten steht ein wunderschöner Regenbogen gegenüber der sich senkenden Sonne. Ich taste ihn mit den Augen ab, auch die Enden, Kisten voller Gold, wissenschon.
Dann fällt mir etwas auf: solange das Auge schweift, sehe ich den Regenbogen, egal ob er sich vor dem blauen Himmel oder vor Wolken abzeichnet, seien sie hellgrau, dunkelgrau oder weiß. Bleibt mein Blick aber auf einem Punkt des Spektralbandes stehen, dessen Farbe der des unbewölkten Himmels entspricht, dann verschwindet der Regenbogen! Ich schaue dorthin, wo Rot sein sollte. Da ist er wieder! Zurück zur Himmelsfarbe, weg, dann nach Grün, wieder da, bei Purpur - ebenfalls. Leicht bestürzt nehme ich wahr, daß meine Wahrnehmung die Wirklichkeit fälscht, und es meldet sich sogleich der Intellekt und sagt, daß das wissenschaftlich ein "jo eh" ist.
Ja und, alter romatischer Pseudowissenschaftler, was ist jetzt das Gleichnis?
Will mal so sagen: der blaue Himmel ist der Mainstream; schaust du beim Regenbogen auf den Mainstream, dann verschwindet die Mannigfaltigkeit. Um die ganze Pracht wahrzunehmen, muß man am Mainstream vorbeisehen.
Die Wahrnehmung spielt uns immer wieder raffinierte Streiche.