Eine Betrachtung zur Lage auf der moralpolitischen Intensivstation von Marcus J. Ludwig

Okay.

Eines vorab: Ich werde nie wieder schreiben, dass irgendein Text mein letzter zu einem bestimmten Thema sei. Diese Strategie der Entwöhnung durch Verlautbarung guter Vorsätze funktioniert offenbar nicht bei mir. Ich dachte mir letzthin im September wohl, der Corona-Wahnsinn würde irgendwie auf dem gewohnten Niveau an Paranoia und Propaganda weitergehen, vielleicht etwas heruntergedimmt durch die Impfung – wie mäßig ihre Wirksamkeit auch sei –, ich dachte, der Winter würde trotz der zu erwartenden saisonalen Erkrankungswelle ein leichtes Abflauen des Irrsinns und eine Tendenz zur Beruhigung der hysterisierten Gemüter zeitigen und es gäbe für mich daher nichts großartig Neues und Anderes mehr zu der ganzen Schlamastik zu sagen. Falsch gedacht. Keine Tendenz zur Beruhigung in Sicht, der Trend geht rapide Richtung Tobsucht.

Dramen spielen sich ab auf der moralpolitischen Intensivstation: Der politmediale Patient hat offenbar die letzten Reste von Verstand und zivilisatorischer Affektkontrolle verloren. Er schlägt wild um sich, wirft mit Bullshit, Drohkulissen, Gewaltphantasien nach allem, was er als bösen Blutwurm und Brunnenvergifter ausgemacht hat, und ist einer argumentativen Ansprache kaum mehr zugänglich.

Natürlich waren chronische Realitätsverweigerer wie Söder, Montgomery, Spahn et. al. ohnehin nie irgendwelchen rationalen Erwägungen zugänglich, aber die Hemmungslosigkeit, mit der sie sich nun aus dem Wörterbuch – und dem Werkzeugkasten – der Schwarzen Pädagogik bedienen, um ihr Wahngebilde gegen Gefährder aus der wirklichen Welt zu verteidigen, ist von neuer und – zugegebenermaßen – unerwarteter Qualität.

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Letzter Satz:

Corona-Realisten werden sich langsam Gedanken machen müssen über Formen des wahnbrechenden Widerstands, die mehr Wirkung erzielen als gelehrte Gutachten, geistreiche Kommentare und Betrachtungen wie die, die hier mit pessimistischster Ratlosigkeit zu Ende geht.

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