Als ziemlicher Laie in wirtschaftlichen Fragen und – ich gestehe das sehr verschämt ein – als absoluter Laie in Allgemeiner Bankbetriebswirtschaft, denke ich dennoch in letzter Zeit viel über die eigentlichen Aufgaben der Banken nach. In der Steinzeit, also als ich ein bisserl studiert habe, habe ich das so verstanden: Eine Bank ist im Wesentlichen ein Institut, das sich mit der Abwicklung von Zahlungsverkehr, dem Verwalten von Spareinlagen und der Vergabe von Krediten beschäftigt. Wenn ich mich recht erinnere, hatten Banken damals hohes Ansehen und ihre Mitarbeiter einen besonderen Vertrauensstatus, sie waren ja „Bankbeamte“!
Den Banken und seinen Mitarbeitern und auch seinen Kunden ging es damals relativ gut, es gab natürlich auch Banken die „Krachen gegangen sind“, weil ihre Inhaber vielleicht schon damals ein bisserl unvorsichtig spekuliert haben und auch die Wirtschaftslage ein bisserl turbulent war. In der Zwischenkriegszeit waren nicht weniger als 62 Konkursfälle im österreichischen Kreditwesen zu verzeichnen und viele Leute, leider nicht nur die Spekulanten, aber vorrangig die, haben viel Geld verloren. Jetzt sind wir da aber viel weiter. Jetzt habe ich gehört, ich verstehe ja nix davon, dass es so etwas wie einen „Shareholder Value“ also einen Aktionärswert gibt .Laienhaft ausgedrückt, wie sonst könnte ich das tun, wäre das also eine Unternehmenspolitik, die versuchen wird, den Kurswert der Aktien und damit den Marktwert des Gesamtunternehmens zu erhöhen und das geht natürlich nicht mit den klassischen Bankaufgaben, ist eh klar! Also schafft man einen abgeleiteten Begriff für sogenannte „Produkte“ nämlich „Derivate“.
Das ist nichts greifbares, sondern eher ein Begriff, der für viele nicht mehr begreiflich ist, offenbar auch nicht mehr für deren Erfinder-also die Großbanken-und darum haben sie auch so viele Probleme damit. Aber und das ist der echte Fortschritt, mit denen werden sie nicht mehr allein im Regen gelassen. Wir alle sind jetzt durch die Bank-der Begriff ist ja weiblich- für solche Banken Kavaliere und helfen mit Rettungsschirmen gegen den sauren Verlustregen und nur einige Wenige, also solche Laien wie ich, stellen sich die blöde Frage, wovon die Banken eigentlich früher gelebt haben, als man noch nicht in mit aller Gewalt expandierte, es noch ordentliche Zinsen gab und sie noch gute Schalterdienste mit vielen angesehenen Mitarbeitern hatten, sich auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentriert haben und noch keine Verluste schrieb und nicht gerettet werden mussten?