Slow food Messe Stuttgart: Die Interessen der Lebensmittelerzeuger.
Was ist Slow Food?
Hektik, Leistungs- und Zeitdruck bestimmen heutzutage viele Bereiche unseres Lebens. Und häufig haben wir wenig Gelegenheit, uns diesem temporeichen Rhythmus zu entziehen. Aber in den Situationen, in denen es möglich ist, habe ich mich dazu entschlossen, mich nicht länger unnötig treiben zu lassen. Unter anderem zählt dazu die Art meiner Ernährung. Statt mich wie früher beim Hetzen von einem Termin zum nächsten mit Fast-Food-Massenware vollzustopfen, pflege ich nun die Kultur des Slow Foods, die auf bewusstes Essen und Genießen regionaler Produkte setzt – eine Entscheidung, die ich nie bereut habe.
Selbstbestimmtes gesundes Essen
Wenn Ihnen ein Fremder in der U-Bahn ein Lebensmittelpaket zu einem günstigen Preis anbieten würde, würden Sie es annehmen? Vermutlich nicht, denn Sie kennen den Menschen nicht und Ihnen sind auch die Inhaltsstoffe sowie der Herstellungsweg der Nahrung nicht bekannt. Aber im Supermarkt, da kaufen die meisten Menschen ihr Essen ohne Bedenken ein, obwohl die Situation ähnlich ist wie die in der U-Bahn: Anonyme Führungskräfte von Großkonzernen entscheiden darüber, was in die Regale kommt. Und da die international agierenden Firmen meist ihren Sitz im Ausland haben, müssen die Waren lange Wegstrecken zurücklegen. Doch der Konsument vertraut den Entscheidungen fremder Menschen in Machtpositionen, deren Gesichter er noch nicht einmal gesehen hat. Kurze Entfernungen vom Produzenten zum Erzeuger sowie direkte Ansprechpartner zeichnen dagegen die regionale Landwirtschaft aus. Diesen Zweig zu unterstützen, hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit, sondern beeinflusst auch die sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Entwicklungen vor Ort. - Jeder kann selbst entscheiden, ob er sein Leben passiv und in Abhängigkeit von anderen oder aktiv selbst gestalten möchte. Ich habe Letzteres gewählt und genieße es, über Wochenmärkte zu bummeln, um mich mit saftigen Äpfeln und knackigen Salaten aus der Region einzudecken.
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Die Interessen der Lebensmittelerzeuger
Das Hauptinteresse von mächtigen Lebensmittelkonzernen ist bekannt: Es geht um Profit. Dabei spielen Fragen der Umwelt, fairer und kulturell angepasster Arbeitsbedingungen meist keine oder nur eine untergeordnete Rolle. In Extremfällen führt das Ziel der Gewinnmaximierung sogar so weit, dass es zu kriminellen Machenschaften kommt, wenn etwa Lebensmittel mit Billigzusätzen gepanscht oder falsch deklariert werden. Derartige Lebensmittelskandale, die es immer wieder gab und gibt, haben mit der Zeit das Vertrauen der Verbraucher erschüttert, weshalb sich mehr und mehr der Trend zu einer Ernährung durchsetzt, die ohne Chemie auskommt und bei der die Herstellungswege nachvollziehbar sind. Diese Kriterien erfüllen viele regionale Erzeuger, die mit großem Engagement eine naturnahe Bewirtschaftung ihrer Betriebe verfolgen.
Regionale Küche: Ein Feuerwerk für die Sinne
Fleisch- und Wurstwaren, die ich probiert habe: Der Unterschied zwischen abgepacktem Fleisch aus dem Supermarkt und den frischen Produkten aus der Metzgerei lässt sich nicht nur schmecken, sondern auch riechen und sehen. So überzeugen Letztere durch aromatische Würze, eine kräftige Farbe und einen appetitlichen Duft. Mein persönlicher Favorit sind die schonend und ohne überflüssige Zusätze zubereiteten Fleischwaren der Metzgerei Allmendinger in Undingen auf der Schwäbischen Alb. - Mein Tipp: Kaufen Sie würzige Bauernsalami und saftigen Kräuterschinken beim Bio-Erzeuger vor Ort und packen Sie sie in Ihren Picknickkorb – Schlemmen unter blauem Himmel, Genuss pur!
- Käse, den ich probiert habe: Ein wirklich guter Käse kann nur aus der Milch einer Kuh hergestellt werden, die artgerecht und stressfrei gehalten wird. Dies ist beim Comté aus Frankreich der Fall. Produziert wird der Rohmilchkäse in der Jura-Landschaft der Franche-Comté, wo sich rund 3.500 Bauern zusammengeschlossen haben, um naturnahe- und –schonende Lebensmittel auf den Markt zu bringen. Der Comté enthält zahlreiche lebenswichtige Vitamine und Nährstoffe und stammt von der Montbéliard-Kuh, die zu den milchreichsten Fleckviehrassen zählt. – Mein Tipp: Genießen Sie den fruchtig-nussigen Geschmack des Comté-Käses bei einem Glas Champagner – Träumen von Urlaub in Frankeich!
- Bier, das ich probiert habe: Es muss nicht immer Becks oder Heineken sein, in Baden Württemberg gibt es auch Brauereien, die Bier mit Leidenschaft produzieren. Ein Beispiel ist die kleine Traditionsbrauerei "Berg" in Ehingen, die sich der klassischen und aufwändigen Brauweise verschrieben hat und die nur Gerste und Hopfen aus regionalem Öko-Anbau verwendet. Das Berg-Bier ist stets frisch und naturbelassen, da auf Pasteurisierung zur Haltbarmachung verzichtet wird. – Mein Tipp: Neben der frischen Vesper vom Metzger sollten Sie auch ein "Schäfleshimmel"-Berg-Bier in den Picknickkorb legen – bei strahlendem Sonnenschein die Seele baumeln lassen, was will man mehr?
- Whisky, den ich probiert habe: Es muss auch nicht immer Jack Daniels oder Jim Bean sein, wo es doch so hervorragenden schwäbischen Whiskey gibt, der wie in der Bellerhof-Brennerei von Thomas Dannemann nach dem Slow-Food-Gedanken hergestellt wird. Und das Ergebnis kann sich nicht nur mehr als sehen lassen, sondern ist auch ein Fest für den Geschmacks- und Geruchssinn: Golden strahlend, nach frischem Heu duftend präsentiert sich der schwäbische Whiskey mit seinem angenehm milden Geschmack, den eine feine Rauchnote untermalt. - Mein Tipp: Machen Sie es sich an einem kalten Regentag vor dem Kamin gemütlich, trinken ein Glas Whiskey und schmökern in einem Buch – den Alltag vergessen, abschalten, entspannen!
- Fruchtsäfte, die ich probiert habe: Fruchtsäfte bieten unbeschwerten Genuss für jeden Tag. Sie sind gesund und schmecken einfach lecker. Aus rund 50 verschiedenen Sorten an Fruchtsäften, Nektar und Fruchtsaftgetränken findet jeder seine Lieblingssorte. Ich persönlich bevorzuge die Natur-Produkte der Boller-Kelterei in Baden-Württemberg, bei der es sich um einen Familienbetrieb handelt, der seine Säfte umweltbewusst in Glasflaschen verkauft. – Mein Tipp: Trinken Sie jeden Morgen ein Glas vitaminreichen Orangensaft und starten Sie fit und mit Elan in den Tag – für ein gesundes und aktives Leben!
Ihre Entscheidung: Industrielle Lebensmittel versus regionale Ernährung
Ein wesentliches Merkmal der globalisierten Supermarktketten ist der Mangel an Transparenz. Deutlich wird dies beispielsweise, wenn mal wieder ein Lebensmittelskandal ans Tageslicht kommt und sich die beteiligten Unternehmen gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben. Und oft ist es dann auch schwierig, den tatsächlichen Übeltäter ausfindig zu machen, weil etwa Gesetzesschlupflöcher genutzt oder durch Lobbyisten neu geschaffen werden, um die Angelegenheit juristisch zu umgehen. Aber der Verbraucher ist nicht machtlos, sondern er kann durch sein Konsumverhalten die Ernährungsindustrie maßgeblich beeinflussen. Um sich einen Überblick über die Alternativen zur Supermarkt-Massenware zu verschaffen, bietet sich ein Rundgang über die Genussmesse in Stuttgart an, auf der Sie sowohl die immense Vielfalt regionaler Spezialitäten als auch die Lebensmittelproduzenten persönlich kennenlernen können. Denn unsere Gesundheit und unsere Umwelt sind ein hohes Gut, das wir nicht leichtfertig und aus Bequemlichkeit aufs Spiel setzen sollten.