Aloha :)
Wegen der ganzen schlimmen Nachrichten die man in letzter Zeit so hört (Udo Jürgens, Joe Cocker, Kurt Kuch, ..) dacht ich mir, ich würd auch gern mal was dazu schreiben. Aber mir fällt es schwer über Menschen zu schreiben, die ich nie kennenlernen durfte, mich aber trotzdem auf die eine oder andere Art inspiriert haben. Daher mach ich etwas anderes. Vor etwa drei Monaten hab ich auch einen Menschen verloren. Und dazu wollt ich damals etwas schreiben, einfach nur meine Gedanken und Gefühle rauslassen und das hab ich in zwei (damals auf Facebook erschienenen) Blogbeiträgen getan. Und die werd ich jetzt einfach ganz frech per copy+paste hier posten. Zuvor möcht ich aber sagen, dass es sich hier um MEINE Meinung zu diesem Thema handelt und ich bitte darum, dies auch dementsprechend zu respektieren. Andere Meinungen sind aber durchaus willkommen!
Na denn .. fangen wir mit dem ersten Teil an (Teil 2 wird dann am Wochenende mal erscheinen)
Aloha
Aus aktuellem Anlass möcht ich mal über ein Thema schreiben, über dass ich eigentlich schon länger mal schreiben wollt, aber nie den richtigen Moment dafür gefunden hab. Nun ist er da .. *ironisches yay*
Eines gleich im Vorfeld: Ich weiß, es ist ein heikles Thema, aber ich geh es genauso an wie jedes andere Thema auch. Mit Ironie, Sarkasmus und Zynismus, teilweise auch etwas schwärzerem Humor. Das soll keineswegs respektlos wirken, es ist lediglich meine Art mit solchen Dingen umzugehen und daher bitte ich euch, das zu verstehen und zu akzeptieren.
Hm .. jetzt sitz ich da und weiß nicht recht wie ich anfangen soll .. es ist schwer über sowas zu schreiben. Nicht, weil mir nichts einfällt, sondern weil ich nicht weiß wie ich beginnen soll. Mit den üblichen "Wir haben nur eine begrenzte Zeit hier auf Erden"-Zitaten? Nein tut mir leid, für sowas abgedroschenes bin ich grad nicht in Stimmung. Vielleicht mit "Es ist jetzt besser so"? Wirklich? Ist es das? Wer sind wir, die wir glauben entscheiden zu können, was für jemanden das Beste ist? Schon klar, wir wollen unser Gewissen damit beruhigen und uns selbst sagen, dass es nicht so schlimm ist. Nun .. woher wollen wir das wissen? Wir sind lediglich aussenstehende, die keine Ahnung davon haben, was ein Mensch wirklich denkt oder fühlt. Vielleicht denkt er "Verdammt, ich will noch zwei Jahre leben. Ich kann mich vielleicht nicht mehr so viel bewegen und liege eigentlich nur im Bett herum, aber allein das einatmen frischer Luft würde mir fehlen.!" Es mag vielleicht blöd klingen, aber würdet ihr nicht auch jeden Moment eures Lebens auskosten wollen, egal was ist? Egal ob ihr bettlägrig seid oder im Rollstuhl sitzt oder euch bester Vitalität erfreut .. wärt ihr nicht dankbar für jeden Moment, der euch geschenkt wird? Also ich schon.
"Sie ist jetzt an einem besseren Ort" .. meh, auch dieser Spruch findet nicht meine Zustimmung. Woher wissen wir das? Waren wir da? Wissen wir, dass dieser Ort wirklich existiert? Nein. Was wenn Himmel und Hölle tatsächlich existieren. Ich lehn mich mal aus dem Fenster und sage: 80% von uns würden in der Hölle landen. Sind wir dann auch an einem besseren Ort? Ich denke nicht, oder? Naja, ich schon, weil ich da unten den Laden mal übernehme wenns mal soweit ist. Dauert aber leider noch ein paar Jahrzehnte. Unkraut vergeht nicht, deswegen werd ich wahrscheinlich die 100 knacken .. und weil ich euch noch länger mit meiner Art, eurem hässlichen Charakter den Spiegel vorhalten will und auf den Sack gehen will. Ja ich habs gesagt, verklagt mich. Soviele von euch reden über gute Dinge, darüber was wertvoll im Leben ist, wie man das Leben von anderen besser macht, posten einen billigen Spruch nach dem anderen auf Facebook und vernachlässigen dann genau diese Dinge. *hustHEUCHLERhust* Aber ich schweife ab.
Ich mach mal einen Sprung zu einem anderen Thema, das pseudo-philosophische und theoretische ist heut nicht so mein Ding. Reden wir über den letzten Abschied. Ich find solche Abschiede im Prinzip nicht schlimm. Es ist eine nette Art einen Menschen und seinem Leben nochmal eine Ehre zu erweisen. Ich glaub, was dem ganzen einen negativen Beigeschmack gibt sind die "Mein Beileid"-Typen. Natürlich, man will auch etwas Respekt zeigen. Aber genau das ist es, was diese Abschiede so hart und schwer macht, denkt mal drüber nach. Jedesmal wenn jemand "Mein Beileid" sagt, ist das wie ein Schlag in die Magengrube, da man ständig wieder erinnert wird, warum man eigentlich hier ist. Und das ist es was einen wirlich zu schaffen macht. Aber es ist nunmal Brauch soetwas zu tun, daher lassen wir uns eben wieder und wieder quälen. Zumindest bei Familienangehörigen. Da muss man sich quälen lassen. Nicht auszudenken wie sich alle das Maul zerreissen würden, wenn man nicht auftauchen würde. Bei anderen kann man sichs aussuchen. So wie bei meiner damaligen Ex-Freundin. Ich war nicht dort, habs einfch nicht geschafft. Ich hab sie seitdem nicht einmal besucht. Aber das muss ich auch gar nicht. Ich denk oft an sie. Meistens wenn ich "Tears in heaven" auf der Gitarre dahinzupfe. Und dann denk ich auch an alle anderen. Ich muss nicht an einen "besonderen" Ort gehen um mich zu erinnern. Die Erinnerungen hab ich immer bei mir. Ich brauch auch keinen "Feier"tag der mir sagt, wann ich diese Menschen ehren soll. Ich hab zu Hause meine Bildchen stehen und meine Erinnerungen an die Personen im Herzen, ich ehre sie damit jeden Tag. Und jedesmal denk ich mir, wie wertvoll unser Leben ist. Und welch Idioten wir Menschen eigentlich sind, da wir uns das Leben oft unnötig schwer machen. Durch unseren Stolz. Durch die Chancen die wir nicht nutzen und hinterher bereuen. Die Liebe, die wir aus Angst vor erneuten Schmerzen nicht geben. Soviele Menschen die wir gern haben und es ihnen nicht sagen .. oder wann habt ihr ihnen das das letzte mal gesagt? Was war das letzte was ihr eurer Familie, euren Freunden, euren Lovern gesagt habt? Käme euer Gewissen damit klar? Oder hättet ihr Gewissensbisse? Vielleicht weil ihr sie vernachlässigt habt oder weil ihr euch gestritten habt oder vielleicht auch nur weil ihr ein schlechtes Gewissen habt? Manchen von euch muss ich sagen: Ich hätte sie an eurer Stelle schon .. zumindest mir gegenüber ;)
Aber das Leben ist zu kurz zum nachtragend sein. Es wäre schon toll, wenn wir aus unseren Fehlern lernen würden und uns so zu besseren Menschen machen. Selbst mich betrifft das. Aber ich versuch mein bestes. Natürich ist es halt nicht immer einfach ... Ich würde auch lieber wie Gene Kelly sorgenfrei durch eine regnerische Nacht tanzen und dabei "Singing in the rain" singen. Geht aber leider nicht, da ich keinen Regenschirm habe.
Anyway, das wars mal wieder, ich hab mal wieder ein Ventil gebraucht, da tut es gut ein Schreiber zu sein. Erspart mir den Seelenklempner.
Bleibts anständig,
euer Duni