Aloha :)
Können sich einige von euch noch an meinen ersten Blogbeitrag hier erinnern? Nein? Nun, hier ist eine kleine Gedächtnis-Stütze mit dem wundervollen Titel Endzwanziger in der Krise. In den mittlerweile sieben vergangenen Monaten haben sich einige Ansichten geändert, einiges ist dazu gekommen und manches gleich geblieben. Und da ich in etwa 13 Tagen 30 werde, dachte ich, es wird Zeit mal ein endgültiges Fazit abzugeben.
First of all: Meine Meinung zum Geld und zum Materialismus ist immer noch die selbe wie man in Can buy me love! nachlesen kann. Also das wird sich in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten bestimmt nicht ändern. Wie schon oft erwähnt .. vielleicht hab ich einfach zu wenig Geld, um den Wert davon begreifen zu können, warum manche ihre Seele oder gar ihre Liebe dafür geben würden. Ich habs nie verstanden und sofern ich nicht irgendwann durch irgendwas mal steinreich werd, zum Beispiel durch das schreiben eines Bestsellers, werd ichs auch nie verstehen. Auch werd ich nie verstehen, warum manche für Sex bezahlen. Ich gestehe hier nun mal etwas: Ich war noch nie in einem Bordell, Sauna-Club, Puff, whatever. Ich seh da einfach keinen Sinn dahinter. Ich mein, okay, wenns jemand macht, dann verurteil ich ihn auch nicht dafür, es soll jeder so machen wie er es für richtig hält. Aber für mich ist das halt nix. Das einzige Geld das ich bis jetzt in Sex investiert habe, war beim kauf von Kondomen .. und das muss reichen.
Der zweite Punkt Liebe/Familie .. den betracht ich mittlerweile ein wenig anders. Ich mein, okay, ich hab immer noch keine Angst vorm übrigbleiben oder so, aber ich hab letztens etwas anderes bemerkt. Durch die zahlreichen Fehlschläge in den letzten paar Jahren, verlier ich langsam aber doch die Lust an dem ganzen Liebes-Gedöns. Man könnt fast sagen, es schleicht sich eine Art von Resignation an. Ich seh ein hübsches Mädel irgendwo und ich hab absolut nicht das Bedürfnis es anzuquatschen. Viel eher geht das eher so in die Richtung: "Eh nur verschwendete Zeit." Und das find ich selbst ein wenig traurig. Natürlich, meine hin und wieder auftretende Depression ist da nicht ganz unschuldig dran. Aber trotzdem. Ich bins einfach schon so leid, Kraft und Gefühle und das alles in etwas zu investieren, was am Ende ohnehin wieder scheitert. Ich weiß, ich weiß, bedeutungsloser Sex macht auch nicht glücklich. Aber es ist immerhin besser als nichts. Und doch, hin und wieder, wenn ich so Pärchen seh, die etwa in meinem Alter zu sein scheinen und mit einem Kinderwagen herumlaufen, kommt mir trotzdem der Gedanke, dass ich irgendwo mal eine falsche Entscheidung im Leben getroffen habe, da ich immer noch Single bin, ohne Aussicht auf Besserung. Aber vielleicht soll das alles auch so sein. Vielleicht ist das einfach mein mir selbst auferlegtes Schicksal. Oder vielleicht ist das einfach ein Anzeichen dafür, dass ich mir lieber eine Katze zulegen sollte, statt einer Freundin.
Der letzte Punkt ist für mich auch der Interessanteste: Perspektivenlosigkeit/Sich alt fühlen. Also, auch wenn ichs oft im Scherz sage: Ich fühl mich nicht alt. Klar, ich brauch zwei Tage zum ausnüchtern wenn ich mit meinen jüngeren Kumpels fort war. Und ja, ich spür auch schon, wie mir mein Körper sagt, dass manche Dinge nicht mehr so einrfach laufen wie mit Zwanzig. Aber trotzdem fühl ich mich nicht alt. Perspektivenlosigkeit ist aber wieder ein anderes Thema. Ich bin jetzt zwar nicht perspektivenlos im eigentlichen Sinne, aber ich mach mir doch auch Gedanken in letzter Zeit. Ist das wie es jetzt ist, wirklich alles was ich in den letzten 30 Jahren erreicht habe? Mehr ist da nicht? All die Träume die man als Teenie hatte .. was ist aus denen geworden? Warum sind die einfach mit der Zeit verschwunden, haben sich im Nichts aufgelöst? Was hab ich denn erreicht? Letztere Frage ist oft ein Punkt, der Hand in Hand mit depressiven Schüben geht. Wenn ich mir so überlege, was andere in meinem Alter schon alles erreicht haben und was ich im Vergleich dazu erreicht habe, dann kommt mir erneut der Gedanke, irgendwo mal eine falsche Abzweigung im Leben genommen zu haben. Erfolg hab ich eigentlich keinen zu verbuchen. Ich bin weder ein herausragender Blogger, noch ein guter Autor. Ich hab mein Buch, was ich schon seit einem Jahr schreiben will, immer noch nicht fertig. Musikalisch kann ich zwar ein paar schiefe Noten spielen aber von erfolgreich bin ich noch weiter weg als vom Autoren-Traum. In den Klub 27 hab ichs auch nicht geschafft, was also bleibt unterm Strich übrig? Nicht viel. Mittelmaß wenns hoch kommt. In sämtlichen künstlerischen Bereichen. Oder wenn ich so drüber nachdenke .. eigentlich in allen Bereichen.
Und das alles nur, weil ich bin wie ich bin, weil ich mich einfach für Erfolg verbiegen lasse und mich nicht zu einer unterwürfigen Marionette machen lassen will, die alles für den Erfolg tun würde. Und wenn ich an meinen Geburtstag denke, muss ich auch zwangsläufig an meine Ex-Freundin denken, was mir die ganze Sache, den Geburtstag zu feiern und ihn zu genießen, auch sehr schwer macht. Oft haben mir meine Freunde mit ein paar unerwarteten Kleinigkeiten eine Freude bereitet. Zumindest für eine Weile. Aber da mein Geburtstag von diesem traurigen Ereignis überschattet wird, fällt es mir sehr schwer ihn wirklich feiern zu wollen. Eigentlich will ich ihn ja auch gar nicht feiern. Ich würd mich gern am 12. so betrinken, dass ich erst am 14. wieder das Bewusstsein erlange und ich diesen furchtbaren Tag erfolgreich übersprungen habe. Spielts aber nicht. Ich kann daher nur hoffen .. nein warte, lasst mich das anders formulieren: Ich bitte darum, dass mein Geburtstag, insbesondere mein 30er, kein großes Ding wird. Ich will nicht feiern, oder "Zwangspoltern" weil ich ja 30 und noch Single bin. Ich weiß, meine Freunde meinen es nur gut, tun es mit den besten und nettesten Absichten. Aber, falls ihr dass hier lest: Bitte lasst es. Ich will diesen Tag nur hinter mich bringen. Die Facebook-Gratulanten abarbeiten und fertig. Ich will meine Ruhe haben. Ich will einfach nur schlafen. Oder eben den Tag überspringen, als ob er nie existiert hätte. Oder den Tag einfach verschlafen. Ich bin einfach schon so müde ...
Wish we could turn back time, to the good old days.
When our momma sang us to sleep, but now we're stressed out.
euer Duni