Aloha :)

Nach meinem langweiligen Ausflug in die Linke Politik dachte ich mir, es ist an der Zeit wieder über etwas fröhlicheres zu schreiben. Aber worüber? Zuerst dacht ich an eine männliche Version von Frau Dichens "Baby, wie viele Männer hattest du vor mir?". Aber was gibts da groß zu sagen? Wir Männer prahlen halt gerne mit der Zahl unserer Betthupferl ... wenn sie ausreichend genug is um damit prahlen zu können natürlich. Bringt auch Schattenseiten mit sich, man vermag es kaum zu glauben. Ja, wirklich. Bei mir wars ja so .. ich bin ja als Eventfotograf für szene1.at (oder zuvor enjoy-it.at) ziemlich herumgekommen .. und als Fotograf tut man sich recht leicht an Frauen heran zu kommen. Die kommen ja direkt auf einen zu und wollen unbedingt Fotos machen lassen, weil sie heute ja so hübsch aussehen. Die Männer waren da immer zurückhaltender, ausser sie waren extremst betrunken oder so Sonnenbank-Gangster-Proleten. Jedenfalls (ich beginne schon wieder abzuschweifen und wir sind noch nicht mal beim eigentlichen Thema .. *argh*) hab ich demenstprechend viel Zeit in den Schlafgemachen verschiedener Frauen verbracht .. und sowas spricht sich auch mal rum. Ich hab dann 2009 mit dem fotografieren aufgehört und ein Leben abseits des Ruhms verbracht.

Meine Freundin von 2013 kam ca. 2 Wochen nachdem wir uns entschieden hatten eine Beziehung einzugehen auf mich zu und sagte mir, dass sie das Gefühl hätte, dass es keinen Sinn machen würde mit uns beiden. Aus allen Wolken gefallen hab ich sie natürlich gefragt wieso und weshalb, ob ich etwas falsch gemacht hätte (sowas mach ich zwar nicht, aber man weiß ja nie .. sicher ist sicher). Darauf antwortete sie, dass sie einfach das Gefühl habe, mir nicht genug zu sein (und sie war eine wirklich attraktive Frau) .. da sie ja meine Geschichten aus Fotografenzeiten kennt. Sie fragte mich ernsthaft, ob ich mit nur einer Frau glücklich werden könnte, ob mir das nicht zu wenig sei. Ich hab kurz gelacht und ihre Zweifel dann vom Tisch gewischt. Also: Eine hohe Anzahl an Frauenbekanntschaften kann auch uns Männern zum Verhängnis werden, nicht nur den Frauen. Und ich seh noch nicht mal gut aus .. wie sieht das dann erst bei den wirklich attraktiven Männern aus (Wie nennt man die heutzutage eigentlich? Machos? Playboys? Casanovas?)..?

Jedenfalls hat das alles überhaupt nichts mit meinem Thema zu tun. Ich will eigentlich mal kurz über die Opferdarstellung mancher Menschen reden. Viele Menschen die ich kenne (insbesondere Frauen) stellen sich immer gern als Opfer dar. Ich glaub oft, dass sie das nicht mal mit Absicht machen. Aber die Opferisierung (ja, ich erfinde jetzt einfach Wörter .. verklagt mich doch) ist schon derartig fortgeschritten, dass sie sich einfach immer zum Opfer machen, egal um was es geht. Pech in der Liebe? "Die Männer sind heutzutage alle komisch und nutzen einen nur aus". Pech im Job? "Meine Kollegen sind komisch und mögen mich nicht, ausserdem ist der Chef ein Arschloch" und so weiter. Jedenfalls: Es sind immer die anderen Schuld. Natürlich, ein Opfer darzustellen ist nicht schwer. Einfach jemand anderen die Schuld geben und fertig. Es kostet keine Kraft zu sagen "Ich bin Single, weil ihr Frauen alle scheisse seid und arrogante, hochnäsige Schnepfen die mich sowieso nicht mal mit dem Arsch ansehen". Es kostet keine Kraft mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen "Der da ist Schuld an meinem Unglück". Man lehnt sich einfach zurück und das wars, immerhin hat man jetzt alle Schuld von sich geschoben. Aber dazu eine Frage: Seid ihr euch sicher, dass immer andere Schuld daran sind, dass es euch hier und da schlecht geht?

Es kostet für manche bestimmt viel Überwindung, aber: Was wäre, wenn man selbst schuld an seiner Situation ist? Wenn man sagt "Okay, ich bin noch Single weil ich einfach zu hohe Ansprüche habe, von denen ich weiß, dass sie ohnehin nicht erfüllt werden können". Ich gebs zu, auch ich geb noch hin und wieder anderen die Schuld an so mancher Miesere. Aber in mir drin weiß ich, dass ich nicht unschuldig daran bin. Würde ich fleissiger arbeiten, wären die Kollegen nicht so beschissen zu mir. Würde ich meine Ansprüche ein wenig runterschrauben und nicht das schlechteste von den Frauen denken, würde ich bestimmt auch mal nette Frauen kennenlernen (Das alles sind im übrigen nur Beispiele, nichts davon trifft auf mich zu). Und so weiter. Also, dass man aus der Opferrolle heraustritt und sich selbst zum Täter macht. Dass man demjenigen die Schuld gibt, der auch wirklich Schuld an dem ganzen ist: Sich selbst. Natürlich, es ist nicht angenehm. Oder einfach.

Und man muss mit den Konsequenzen seiner Tat leben, ohne wenn und aber. Auch das ist zuweilen sehr unangenehm. Aber wisst ihr, was der unterschied zwischen Täter und Opfer ist? Macht. Der Täter hat die volle Macht über das Opfer. Das Opfer ist hilflos, arm, kann sich nicht wehren, hat keinerlei Einfluss darauf, die Situation zu ändern.. Der Täter hingegen schon, er hat die Kontrolle. Jetzt stellt sich nur mehr die Frage: "Wollt ihr ein Opfer sein und immer in eurer Pein gefangen bleiben, weil ihr euch (und auch kein anderer) daraus nie befreien könnt? Oder wollt ihr ein Täter sein. Mit den Konsequenzen eurer Taten klarkommen müssen, dafür aber auch die komplette Kontrolle über eure Situation erlangen?"

Das Opfer liegt - die Raben steigen nieder!

euer Duni

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Anna Fuchs

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Silvia Jelincic

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