Aloha :)
So, genug der Höflichkeits-Floskeln, ich start gleich mal mit meinem Thema:
Letztens hab ich bei irgendwem auf Facebook einen Link zu einem Blogeintrag mit dem Thema "Krise der Endzwanziger" oder so gelesen. Ich hab lang hin und her überlegt, mein Leben mit den dort aufgestellten Thesen verglichen und bin zu einem Fazit gekommen:
So ein Bullshit!
Aber der Reihe nach ..
Die drei prägnantesten Themen waren (soweit ich mich erinnern kann) "Beruf", "Liebe/Familie" und "Perpektivenlosigkeit/sich alt fühlen" .. die drei Themen werd ich ebenfalls mal ein wenig anschneiden und dann erklären, warum es Bullshit ist
Beruf
In dem Blogeintrag wurde gesagt, jeder strebe nach einem Job der einem gefällt und der einem genug Geld liefert um glücklich leben zu können. Natürlich, dem widersprech ich auch nicht. Aber der Aussage der Autorin, dass man unglücklich ist im Job, weil der nicht soviel Geld bietet wie man wünscht .. dem stimm ich nicht zu. Wobei man hier mal zuerst hinterfragen muss: Wieviel Geld brauch ich, um glücklich zu sein? Wieviel Geld brauch ich, um zu sagen "Es geht mir gut"? Nun, als jemand der die Schatten und Sonnenseiten kennt kann ich sagen: Geld verdirbt die Menschen. Meiner Meinung nach reicht es, wenn man sein Heim bezahlen kann und jeden Tag eine warme Mahlzeit auf dem Tisch hat. Wozu brauchen wir 100 verschiedene Outfits? Wozu brauchen wir immer die neuesten Handys, egal ob richtige Handys oder iPhones? Wozu brauchen wir 400 Blu-Rays oder 200 PS3 Spiele? Reiner Luxus. Oder weil ich es letztens mal gehört hab "Ein Mann ohne Auto, des is nix." .. wirklich? Ist unsere Gesellschaft schon so auf Statussymbole fixiert, dass der Mensch nicht mehr zählt? Als jemand der kein Auto besitzt kann ich sagen: Fickt euch. Ich brauch solche Menschen die so denken nicht. Ich such mir doch auch niemanden des Autos wegen aus, wie degeneriert wär das denn? "Was fährst du? .. Was, nur einen 4er Golf? Tut mir leid, du bist nicht mein Typ" Schon ein wenig krank, oder? Ich komm so gut durchs leben, mich braucht niemand mitnehmen oder "Taxi" für mich spielen. Ich komm immer gut von A nach B wenn ich will, ich bin auf niemanden angewiesen. Eine Konversation vor einigen Wochen bringt das gut auf den Punkt:
Ich: "Mich könntest sogar in Alaska aussetzen und ich würde trotzdem einen Weg nach Hause finden."
X: "Das liegt aber vor allem an deiner Persönlichkeit."
Also ich fasse zusammen: Geld macht nicht glücklich. Statussymbole machen keinen besseren Menschen aus dir. Ein gutbezahlter Job ist kein Garant für einen guten Menschen. Solang du ein Dach über dem Kopf und was zu Essen hast: Sei glücklich .. lass dir von Freunden oder Medien keinen Bullshit eintrichtern. Die wichtigsten und besten Dinge im Leben kann man ohnehin nicht mit Geld kaufen ;)
Liebe/Familie
Hierzu wurde erwähnt, dass man Ende 20 schon ein wenig Torschlusspanik bekommt. So im Sinne von "Wars das jetzt?". Egal ob in einer Beziehung oder nicht, liebe Endzwanziger, denkt mal nach .. ihr habt in etwa noch 40 - 50 Jahre zu leben .. wovor habt ihr Angst? Ich sprech jetzt mal nur für mich: Nur weil ich ein paar Beziehungen in den Sand gesetzt hab, hab ich mit 29 noch lange nicht das Gefühl, irgendwas oder irgendwen zu verpassen. Ich sags jetzt mal direkt heraus: Ich bin zur Zeit Single, meine letzte Beziehung ist etwa ein Jahr her und es gibt keine Frau in meinem Leben die ich interessant finde. Klar, hin und wieder gabs schon welche in letzter Zeit, aber das waren auch nur Fehlschläge. Mal war ich dran schuld, mal sie. Aber der Punkt worauf ich hinaus will ist der: Ich habe keine Angst davor, "übrig zu bleiben." Ich habe keine Angst davor, nie eine Familie gründen zu können. Es ist halt einfach momentan nicht drin. Deswegen mach ich mir doch keine Sorgen. Wie vorher auch, gilt meine Regel hier: Es wird schon alles irgendwie werden .. das tut es immer.
Und jeder von euch weiß was passiert, wenn man sich krampfhaft auf die Suche nach einem Partner begibt, oder? Ja, du da hinten? Richtig .. man findet ohenhin niemanden. Je weniger man sich deswegen stresst und Sorgen macht, desto einfacher kommt man durchs Leben. Man ist gelassener und entspannter und -bam- auf einmal steht einem seine Traumfrau (oder Traummann) gegenüber und man legt den besten Grundstein für eine der solidesten Beziehungen die man je führen wird. So langsam zeichnet sich ein Muster ab, nicht wahr?
Perspektivlosigkeit/Sich alt fühlen
Hierzu wurde gesagt, man diskutiert nicht mehr mit einer solchen Passion, mit der man es Anfang 20 getan hat. Man geht nicht mehr auf Partys, man lernt das bald zu Bett gehen schätzen .. man fühle sich alt.
Wer mich kennt, weiß, dass ich des öfteren "Ich bin zu alt für den Scheiss" sage .. geklaut von der "Lethal Weapon"-Reihe. Aber das tu ich nicht. Das ist lediglich meine Art von Humor, damit umzugehen, dass ich oft der Älteste in der Runde bin. Ich bin nichtmal 30, wo bin ich bitte alt? Ich bin ja nichtmal erwachsen .. und das, meine lieben Leser, empfind ich als etwas Gutes. Vor etwa einem Jahr musst ich mir von drei 21-jährigen Mädls anhören, was die denken, wie sich ein Erwachsener verhalten solle .. und ich musste lachen. No offense, but .. was wollen mir 21-jährige übers Leben erzählen? Und deren Vorstellung von "erwachsen sein" klang für mich wie die von kleinen Kindern wenn sie Vater-Mutter-Kind spielen .. keine Ahnung haben was sie tun, aber hauptsache mit voller Inbrunst Recht haben wollen .. Egal, zurück zum Thema: Erwachsen sein bedeutet nicht, in Museen zu gehen, seine Gefühle zu unterdrücken oder sich nur noch kalt und humorlos zu geben. Erwachsen zu sein bedeutet meiner Meinung nach folgendes: Rechnungen bezahlen und was zum Essen auf dem Tisch zu haben. Der Rest, der Charakter jedes einzelnen, sollte frei sein. Du bist 30 und schaust My Little Pony? Okay, warum nicht. Du bist 40 und gehst auf ein Miley Cyrus Konzert? Viel Spass. Du bist 50 und zockst jeden Tag auf der PS4? Lass uns mal zusammen zocken! Warum in dreiteufels Namen versuchen immer alle möglichst erwachsen zu wirken, indem sie Dinge machen, die ihnen, wenn sie ehrlich sind, nicht mal Spaß machen, sie aber machen wollen/müssen weil das "Erwachsene nun mal tun"? Vielleicht liegts daran dass ich Künstler bin, aber ich scheiss doch drauf, was irgendjemand den ich nicht mal kenn von mir denkt ... und die Leute die meine Freunde sind, die sind es weil ich bin wie ich bin und wenn ich mich jetzt möglichst "erwachsen" verhalten würde, weiß ich nicht ob ich noch mit ihnen befreundet wäre .. ich hab Spaß am Leben, das ist meine Definition von erwachsen sein. Tun und lassen zu können was man will, aber auch die Konsequenzen zu tragen. Und im übrigen: Jeder der schon mal mit mir diskutiert hat, weiß, dass ich noch mit vollstem Herzen diskutiere und nicht sag "Okay, du hast gewonnen, ich bin zu alt dafür."
Fazit:
Hab Spaß am Leben. Zahl deine Rechnungen und dann leb dein Leben so wie du willst. Lass dir von niemanden vorschreiben, was du zu tun hast oder wie du dich verhalten sollst. Solche Leute sind nur perspektivenlose Mitläufer einer Maschinerie, die jeden zugrunde richtet der keinerlei Individualismus mehr besitzt. Scheiß auf Geld oder Statussymbole. Folge deinem Herzen. Koste dein Leben aus, sonst bereust du es womöglich noch wenn du mal alt bist. Schlaf mit Leuten die du nicht kennst, zerstöre deine Beziehungen, zieh um die Häuser bis 8 Uhr morgens ... mach alles was du mit 16 auch gemacht hast -> LEBE!
So long,
euer Duni