Aloha :)

Ja ich weiß, es ist ungewohnt, zweimal die Woche etwas von mir zu hören. Ist aber eine Ausnahme, wird bestimmt nicht zur Regel, da bin ich viel zu faul dafür. Warum ich die Zeilen hier schreibe? Weil mich jetzt gerade die Lust dazu gepackt hat. Weil mich mein Orm gerade erfüllt. Und das will ich nicht verschwenden. Wäre ja schade drum. Also denn: Worum gehts heute? Nun, wer von euch kennt die Phrase "You either die a hero or live long enough to see yourself become the villain"? Ich möcht diese Phrase mal etwas interpretieren und zwar auf einem ganz anderen Gebiet, als sie eigentlich gedacht ist: Sex!

Wie ich dabei auf Sex komme? Nun, ich hab gestern eine Diskussion geführt darüber, wie sehr Sex eine Freundschaft zerstören kann. Meine Meinung dazu lautet wie folgt: Es ist absolut normal, dass sich zwischen zwei Freunden unterschiedlichen Geschlechts mal so etwas wie (ich nenns mal so) "Interesse" am Gegenüber einschleichen kann. Das ist so diese kleine Stimme, die dir sagt "Eigentlich ist sie ja schon ziemlich süß". Zumindest sagt dir dein Gefühl, dein Trieb das. Der Kopf weiß es meistens besser und er warnt dich "Fang dir bloß nichts mit ihr an .. natürlich, es kann gut gehen und sich zu etwas größerem und besserem entwickeln. Aber was wenn nicht? Dann verlierst du einen Menschen, den du eigentlich total gern hast. Ist es dir das Wert?" Und dann entscheidet man sich meistens dazu, nichts zu unternehmen. Denn, wie oft findet man schon einen Menschen, mit dem man sich wirklich versteht und mit dem man immer Spaß hat und jede Sekunde seiner Zeit mit ihm genießen kann? Nicht allzu oft. Zumindest nicht so oft, dass man es sich meiner Meinung nach leisten sollte, das aufs Spiel zu setzen. Natürlich, Menschen kommen und gehen, aber diese Menschen, zu denen man einen besonderen Draht zu haben scheint, sind sehr rar.

Und plötzlich findet man sich, nur mit einem Bettlaken bekleidet, neben ihr im Bett wieder. "Unangenehme Situation" scheint groß auf einem Schild stehend mitten im Raum zu schweben. Irgendwie bekleidet man sich mit pillow talk, der eher in den "peinlichen Small Talk"-Bereich gehören sollte. Irgendwann steht man auf, zieht sich an, verabschiedet sich und die Wege trennen sich. Was nun? Im Kopf schweben Gedanken von "War das jetzt nur ein Versehen? Weil wir uns beide unkontrolliert unseren Trieben hingegeben haben? Oder steckt da mehr dahinter?" Die Gedanken drehen sich im Kreis, immer schneller und schneller. Und irgendwann hört man auf, darüber nachzudenken. Und man hört auf, sich beim anderen zu melden. Wie soll man auch ein Gespräch nach einer ungeplanten gemeinsamen Nacht beginnen? Man weiß, dass es einem peinlich sein wird, immerhin war das ein Versehen dass eigentlich nie hätte passieren dürfen. Tage, Wochen vergehen ohne Lebenszeichen vom anderen, da der genauso denkt. Man sieht sich vielleicht mal zufällig irgendwo und grüßt sich mit einem etwas verlegenen "Hi" im vorbeigehen. Und es ist genau das passiert, was man vorhergesehen hat. Man hat den Mensch verloren, mit dem man sich so gut verstanden hat, einfach weil man sich seinen Trieben hingegeben hat. Und man wünscht sich, nochmal eine Chance zu bekommen um alles anders machen zu können. Um aus diesem Albtraum entfliehen zu können.

Und plötzlich wacht man auf. Nur in einem Bettlaken bekleidet, findet man sich neben ihr im Bett wieder. "Unangenehme Situation" scheint groß auf einem Schild mitten im Raum zu schweben. Man überspringt den pillow talk und kommt gleich zum Punkt: "Okay, was war das jetzt?" Irgendwie hantelt man sich zum Kern der Situation vor. Ob es nur ein Ausrutscher war, oder ob doch mehr dahinter steckt. Sie, deutlich mehr beschämt als ich, sagt abermals dass es ihr leid tut, dass es gar nicht ihre Absicht war, hier zu landen. Aber sie hat sich, genau wie ich selbst, einfach der Situation hingegeben. Sie, die mir immer von ihren Männergeschichten erzählt hat und ich ihr immer von meinen Frauengeschichten. Sie, die ich eigentlich schon so lange kenne, dass ich dachte, so etwas könnte gar nicht mehr passieren. Immerhin kennen wir uns schon jahrelang. Man sollte doch glauben, dass das Interesse, falls es am Anfang existiert hat, mittlerweile gestorben ist. aber ich denke so etwas stirbt nie. Aber dennoch hab ich hier einen Vorteil.

Bei ihren Männergeschichten und meinen Frauengeschichten gab es immer einen gemeinsamen Nenner: Wir waren mit den Leuten, mit denen wir ungeplanten Sex hatten nicht befreundet, zumindest nicht so gut, wie wir beide es sind. Daher können wir nun auch ein wenig offener mit der Situation umgehen, auch wenn sie trotzdem peinlich für uns ist. Aber wir sind zum Glück niemanden Rechenschaft schuldig, da wir beide Single sind. Und durch unsere lange Freundschaft und dadurch, dass wir beide uns eben schon besser kennen, können wir mit der Sitation auch besser umgehen. Wir sind eben nun mal zwei Personen, die sich gern ihren Trieben hingeben. Und wenns gerade passt, dann passts. Und das wissen wir. Daher reden wir ganz offen drüber, werfen Worte wie "Fuckbuddys" und "Beziehung" in den Raum. Und nachdem wir die Situation geklärt haben, merken wir, wie unnötig unsere Bedenken waren. Wir einigen uns auf "Fuckbuddys" und stellen einige Regeln auf an die sich jeder ausnahmslos halten muss, wenn das funktionieren soll. Und das funktioniert auch ganz gut so. Etwa 6 Monate später lernt sie jemanden kennen und will mit ihm etwas ernstes eingehen, daher beenden wir die "Fuckbuddy"-Geschichte. Und auch jetzt, Jahre später, ist sie noch immer mit ihm zusammen. Und wir sind noch immer befreundet. Und das Feuer das in uns füreinander loderte, das ist als Held gestorben und ist nicht zum Bösewicht mutiert.

Come down, and waste away with me, down with me.

euer Duni

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Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:07

Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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