Aloha :)
Ach, das Leben ist ne Achterbahnfahrt. Mal hoch, mal runter, mal links, mal rechts, mal nen Looping, mal eine Entgleisung, mal Tote.. ich schweife ab. Obwohl .. erinnert mich an eine Mini-Achterbahn-Fahrt (Ich weiß nicht mehr, wo das war .. Ungarn vielleicht, ich war noch um die Hälfte jünger als ich es jetzt bin). Simples Hochfahren, Links-Kurve, Runtersausen, Rechts-Kurve. Und das ein paar mal. War eigentlich nicht sonderlich tragisch .. bis der Sicherheitsbügel nachgegeben hat. Mit Müh und Not konnt ich ihn damals noch fest an mich ziehen und immer irgendwie mit den Fliehkräften spielen, dass ich nicht rausgefallen bin. Seitdem mag ich keine Achterbahnen mehr. Bin auch nie wieder mit einer gefahren.
Aber damals hab ich mir so meine Gedanken gemacht. Ich war zwar nie tief-religiös, auch damals nicht, aber ich zweifelte die Vorstellung von Gott nicht an. Okay, warum auch. Ich war noch zu jung, um mich mit dem Darwinismus zu beschäftigen und genügend Religionsfanatiker gabs ja auch, die ihrem Herrn und Meister Gebäude errichteten, um mit ihm reden zu können, die Schreine für ihn errichteten, Hexen verbrannten, etc. Aber nach diesem Ereignis in der Achterbahn dacht ich mir: "Hasst mich Gott so sehr, dass er mich tot sehen will? Oder macht ihm das Spaß, mich so zu ängstigen?" Als Kind schon etwas deprimierend, dieser Gedanke.
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Danke!
Haha, ich muss gerade lachen. "Deprimierend" .. wenn ich das von damals mit meinem heutigen Ich vergleiche, dann war die Form der Depression damals noch zu vergleichen mit einem magischem Land voller bunter Regenbögen, majestätischen Einhörnern und zauberhafter Magie. Aber: Ich schweife ab.
Ich glaub, das war damals der Punkt, an dem ich für mich selbst entschlossen habe, diesen Humbug von Gott nicht mehr zu glauben. Der Glaube warf ohnehin mehr Fragen auf, als er beantwortete. Gleichzeitig wandte ich mich aber auch vom Teufel ab. Immerhin .. welchen Sinn hätte der Teufel, würde Gott nicht existieren? Aber ich zog mir dennoch die dunklen "Satanisten"-Shirts an. Die mit den Totenköpfen drauf (ich glaub das Label hieß "Alchemy" oder so), mit den Pentagrammen und Skeletten. Die düsteren, die aussahen, als wären sie von einem Iron Maiden Album-Cover geklaut. Übrigens wechselte ich auch zur "Satanisten"-Musik: Heavy-Metal!!! Slayer, Children of Bodom, Marilyn Manson, Cradle of Filth, White/Rob Zombie. Und warum? Nicht weil ich ein Satanist war, nein. Weil das Zeug einfach scheisse-geil war. Witzigerweise hör ich in diesem Moment grad "Cradle of Filth - From Cradle to Enslave" .. Apropos Cradle of Filth .. von der Band hab ich auch ein tolles Band-Shirt: Vorne eine masturbierende Nonne drauf und hinten in ganz fetten Buchstaben: JESUS IS A CUNT. Ich liebe dieses Shirt. Wenn ichs im Sommer an hab, von der Arbeit nach Hause fahre und dann bei meiner Bushaltestelle aussteige, schaun die Leute immer recht blöd. Selber schuld, wenn man die Bushaltestelle genau vor ne Kirche stellt. Aber ich hab meinen Spaß dabei.
Aber meine Meinung über den Glauben bleibt bestehen: Gott existiert nicht. Falls doch: Warum muss man dann für seinen Glauben bezahlen (Kirchensteuer)? Warum gibt es soviel Leid in der Welt? Wenn Gott uns nach seinem Ebenbild geschaffen hat, haben wir genau den selben Geist wie er, die selben Gedanken? Oder ist es nur das Äüßere, das uns mit Gott verbindet? Wenn wir alle von Adam und Eva abstammen, heisst das dann, wir sind nichts anderes als ein Produkt von Inzucht? Okay, würde wenigstens die geistigen Verunstaltungen mancher Menschen erklären. Aber dennoch: Warum setzt uns Gott in die Welt, nur um uns dann leiden zu sehen? Ist Gott ein Sadist? Oder nur das sprichwörtliche Kind mit der Lupe über dem Ameisenhaufen? Warum gibt es andere Völker, deren Gott etwas ganz anderes predigt als "unserer"? Ist Gott vielleicht shizophren? Und ein Sadist? Und ein Kind mit einer Lupe über dem Ameisenhaufen?
"Das sind Prüfungen" hör ich euch sagen. Prüfungen sind okay. Aber müssen dabei Menschen zu Schaden kommen? Sich selbst das Leben nehmen, weil sie es nicht mehr ertragen können? Weil die perspektivenlosigkeit überhand genommen hat, der Schuldenberg wächst und wächst, genauso wie die Depressionen, weil man keinen Partner finden kann, im Job nicht ernstgenommen wird, von der Familie ausgestoßen wurde, von den Eltern verprügelt wurde, weil der Preis für die Drogensucht ziemlich hoch ist? Oder haben wir nur das Code-Wort vergessen, mit dem wir Gott dazu bringen können aufzuhören mit den Qualen, weil es uns zuviel wird? Oder vielleicht ist Gott eine Frau, das würde auch ziemlich viel erklären, besonders warum wir Männer es so schwer haben im Leben. Kurz: Ich weiß nicht ob Gott existiert oder nicht. Aber falls er es tut, dann muss er uns ziemlich hassen, soviel steht fest.
„Für jene, die an Gott glauben, sind die meisten der großen Fragen beantwortet. Aber für diejenigen von uns, die das Gottesschema nicht bereitwillig annehmen können, bleiben die großen Antworten nicht in Stein gemeißelt. Wir passen uns an neue Bedingungen und Entdeckungen an. Wir sind anpassungsfähig. Liebe muss kein Gebot sein und Glaube kein Diktum. Ich bin mein eigener Gott. Wir sind hier, um die Lehren der Kirche, des Staates und unseres Bildungssystems zu verlernen. Wir sind hier, um Bier zu trinken. Wir sind hier, um den Krieg zu töten. Wir sind hier, um über die Wahrscheinlichkeiten zu lachen und unsere Leben so gut zu leben, dass der Tod erschauern wird, uns zu holen.“
Charles Bukowski
euer Duni