Aloha :)

Was für ein schlimmes Jahr wir hinter uns haben, nicht wahr? Nicht viele Jahre können 2016 noch unterbieten. Und ich red hier nicht von persönlichen let-downs, sondern von den allgemeinen. Den Toden der ganzen Stars. Was für ein trauriges Jahr.

Aber warum nehmen uns solche Momente eigentlich so mit? Immerhin .. niemand von uns kennt doch einen Star persönlich. Niemand hat wirklich eine Bindung zu ihnen und trotzdem trauern wir über sie manchmal sogar mehr als über Menschen die wirklich mal an unserem Leben aktiv teilgenommen haben. Aber ich glaub der Grund, warum wir trotzdem um Promis trauern, ist, weil wir zu ihnen aufsehen. Weil sie unsere Helden sind.

Wir haben mit David Bowie ein Weltraum-Abenteuer erlebt, haben es mit Prince Lila regnen lassen, haben mit George Michael das letzte Weihnachten gefeiert, haben mit Alan Rickman den Zauberstab geschwungen, mit Muhammad Ali geboxt, mit Gene Wilder die Schokoladenfabrik erkundet, mit Leonard Cohan "Halleluja" gen Himmel gesungen, haben mit Ron Glass (leider viel zu kurze) Abenteuer auf der "Serenity" erlebt, haben an der Seite unserer liebsten Weltraumprinzessin Carrie Fischer Sternenkriege gefochten und mit ihrer Mutter Debbie Reynolds im Regen gesungen.

Diese (und noch unzählige andere) Menschen haben natürlich noch viel mehr geleistet, das hier war nur eine kleine Auswahl. Aber eben dadurch, dass sie soviel geleistet haben, uns so oft unterhalten haben, uns zur Seite standen in den ganzen guten wie in den schlechten Zeiten, deswegen sind sie für uns Helden. Freunde. Familie. Auch wenn sie real nie an unserer Seite sind, so sind sie trotzdem immer bei uns. In einer heart-shaped box.

Aber gleichzeitig müssen wir uns auch etwas eingestehen. Durch das dahinscheiden unserer Helden wird uns unsere Sterblichkeit immer wieder etwas bewusster. Immerhin sind wir mit vielen unserer Helden groß geworden, aufgewachsen. Und wir dachten immer sie wären unsterblich. Gut, sind sie ja auch auf ihre Art und Weise. Aber trotzdem: Wenn wieder einer unserer Helden stirbt, dann tut uns das auch oft weh. Nicht weil wir so emotional an sie gebunden sind, obwohl das auch eine Rolle spielt, sondern weil ein Held von uns gestorben ist. Jemand, den wir immer an unserer Seite hatten, wenn uns der Sinn danach war. Und die Anzahl unserer lebenden Helden wird immer geringer und geringer umso älter wir werden .. Und was sind wir ohne Helden/Vorbilder/Idole?

There goes my hero, watch him as he goes.

Am schlimmsten find ich es immer, wenn jemand an Krebs stirbt. Da denk ich mir oft .. "Wie würd ich eigentlich mit der Situation umgehen, wenn ich mit Krebs diagnostiziert würde?". Als Raucher eine durchaus berechtigte Frage. Meine Antwort darauf ist eine, die etwas .. naja .. "eigen" ist. Ich würde so reagieren, wie ich das bei Beziehungsenden mache: Ich versuch die Leute wütend auf mich zu machen. Warum? Naja, wenn man wütend auf jemanden ist, dann trauert man nicht. Oder nicht so stark. Mir ist lieber, die Leute weinen weil sie denken ich wäre ein Arsch, bevor sie weinen weil ich ihnen fehle. Ja, das was ich mach ist natürlich auch nicht "fair". Und manipulativ, ich weiß. Aber wie gesagt .. wenn die Leute sauer auf mich sind, dann glaub ich, dass es ihnen schneller wieder besser gehen wird. Zumindest schneller als wenn sie ständig an mich denken müssen. Daher würd ich mich von jedem abkapseln, mit Leuten die mir nahestehen Streit anfangen, und so weiter. Ob es wirklich hilft/besser ist als die Leute einfach trauern zu lassen? Keine Ahnung. Ich werds ja nicht erfahren. Aber ich hoffe es.

I wish i could eat your cancer when you turn black.

euer Duni

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