Aloha :)
Vor einigen Minuten eben sah ich mir den Trailer für den 2018 kommenden neuen "Tomb Raider" Film an. Ähnlich wie die gleichnamige VideoSpiel-Reihe, sollten nun also auch die Filme ein Reboot erleben. Nachdem ich das Reboot und dessen Nachfolger ("Rise Of The Tomb Raider" ) sehr gern spielte, freu ich mich natürlich schon drauf. Damit ihr euch eventuell etwas mitfreuen könnt, hier der Trailer:
Aber die Vorfreude wurde etwas getrübt, als ich mir ein paar Kommentare unter dem Video durchlas. Unter dem deutschen Trailer ist die Stimmung noch relativ positiv. Lediglich das dazu gehörige Filmposter fällt dem Gespött des Internets zum Opfer. Aber wenn man in die Kommentar-Sektion des englischen Original-Trailers sieht, fallen bestimmte Kommentare immer mehr auf. Nämlich die, die bemänglen, dass Lara Croft, ihrer zwei größten Attribute beraubt wurde .. ihrer Brüste.
Ja, viele haben Lara Croft als Abenteurerin mit den großen (damals noch durch die geringe Pixelanzahl sehr kantigen) Brüsten kennengelernt. Und ja, das war bestimmt auch eines der Hauptmerkmale, warum in den beiden vorigen Filmen (die ich übrigens recht unterduchschnittlich fand) Angelina Jolie die Hauptrolle bekam. Aber Leute .. mal ehrlich. Wir haben mittlerweile 2017. Müssen wir Frauen immer noch auf ihr Aussehen reduzieren?
Ich versteh schon, dass ein Film der sich an einem Videospiel oder einem Comic oder sonst einer Vorlage orientiert eine gewisse Ähnlichkeit bieten muss. Und ich muss sagen: Die Ähnlichkeit der Schauspielerin Alicia Vikander zu der Lara des 2013er Videospiels ist schon sehr groß. Hätte ich mir die Kommentare nicht durchgelesen, wäre mir der Oberweiten-Unterschied nicht mal aufgefallen.
Ich hab mir übrigens letztens auch "Wonder Woman" angesehen und muss sagen, dass das einer der besten Comic-Filme seit langem war. Interessant bzw amüsant fand ich hier auch den Rollentausch der Geschlechter. Während Gal Gadot die titelgebende Heldin spielt, beschützt sie Sidekick Chris Pine des öfteren vor Gefahren .. ähnlich wie in Actionfilmen, in denen die sonst männliche Hauptrolle das immer mit dem weiblichen Love-Interest macht. Und jetzt ratet mal: Irgendwo auf der Welt gibt es Männer, denen das nicht passt. Weil Frauen ja keine Heldinnen wie Männer sein können. Genauso wie sich viele empörten, dass es zur Premiere von "Wonder Woman" ein "Women only"-Event gab. Der Aufschrei war groß, das Ego mancher Männer zutiefst verletzt. Einer schrieb sogar eine Beschwerde an den Bürgermeister der Stadt, in dem das Event stattfand.
Zudem auch viele FilmKritiker das (gute) Aussehen von Gal Gadot mal angeschnitten haben. Ja, sie sieht echt gut aus, aber ist das etwas was ich in einer Filmkritik erwähne? Nö. Aber dass sie die Charakteristika dieser fast schon kindlich naiven Neugier an den Tag legt, als sie von ihrer isolierten Insel in das ihr fremde London während des ersten Weltkriegs kommt, und verdammt gut rüberbringt, das will ich wissen. Ich will wissen wie sie schauspielert. Dass sie gut aussieht, seh ich auch selbst.
Dabei ist sie nicht die erste, die eine Bad-Ass Heldin spielt. Auch wenn die Filmreihe mit der Zeit etwas abflaute, aber so ist die "Underworld"-Reihe mit Kate Beckinsale in der Hauptrolle ebenfalls recht solide wenns um Action geht. Oder um mal das allerbeste Beispiel zu nennen: "Alien". Sigourney Weaver ist wohl einer der ersten Frauen, die dadurch einen Bad-Ass Status im Herzen vieler Leute bekam. Ja, der erste "Alien" war noch eher ein Sci-Fi-Horror, aber spätestens seit "Aliens - Die Rückkehr", der sich mehr an Action orientierte, wurde sie eine Action-Ikone. Und damals hat niemand ein Wort verloren darüber, dass die Rolle mit einem Mann besser besetzt gewesen wäre.
Andererseits gibts da wiederum eine Kehrseite. Als Beispiel: Der vor kurzem im Kino ausgestrahlte "Ghostbusters"-Film. Weil der Original-Cast gegen Frauen ausgetauscht wurde, wurde jeder Mann der sich negativ über den Film geäußert hat als Sexist oder ähnliches dargestellt. Und das find ich auch nicht richtig. Ich hab mir den Film im Kino angesehen, obwohl ich schon vom Trailer nicht so begeistert war. Und ich fand den Film nicht gut. Das liegt aber nicht daran, dass der Cast nun weiblich ist, sondern dass es (meiner Meinung nach) einfach ein allenfalls mittelmäßiger Film ist, dessen komödiantische Einlagen in den seltensten Fällen zünden. Und als "Ghostbusters"-Film war er einfach nur furchtbar. "Ghostbusters II" war schon kein Glanzstück, aber dieser letzte Film war einfach nur schlecht.
Long Story short: Wonder Woman ist ein verdammt guter Film mit einer starken Heldin. Tomb Raider sieht nach einem tollen Actionspektakel mit einer tollen Heldin aus. Gebt mir mehr von sowas. Wir haben 2017, ich will mehr Frauen als Bad-Ass Action-Heldinnen sehen. Welche, die Sigourney Weaver das Wasser reichen können. Vielleicht werden Frauen in Filmen dann etwas weniger als Objekt dargestellt und ständig auf ihr Aussehen reduziert. Obwohl .. das bleibt wohl Wunschdenken ..
euer Duni