Aloha :)

Es ist doch selbstverständlich, dass ich mir während meiner einwöchigen Abwesenheit Gedanken darüber gemacht habe, was ich schreiben soll. Und ich hatte viele Themen (ein paar davon werden ohnehin in den nächsten par Wochen folgen, inklusive eines zweiten Teils von Love and Tolerate .. dazu gibt es noch so viel mehr zu sagen.), aber heute hab ich mich, als ich von der Arbeit nach Hause gefahren bin, spontan umentschieden. Heute experimentier ich mal wieder ein wenig mit meinem Schreibstil. Viel Spaß dabei!

Es ist doch selbstverständlich, dass ich für meine Freunde versuche, ihnen ein guter Freund zu sein. Immerhin sind meine Freunde die liebsten Menschen auf der Welt, die ich kenne .. oder kennen darf. Eine Welt ohne sie, wäre doch total trist und langweilig, völlig leer von Verrücktheit und ohne Spaß.

Es ist doch selbstverständlich, dass ich mich in Gegenwart meiner Freunde immer wohl fühle, weil ich weiß, dass ich so sein kann wie ich bin. Ich muss mich hier für niemanden verstellen, ich muss noch nicht mal die ganze Zeit über freundlich sein.

Es ist doch selbstverständlich, dass ich versuche, meinen Freunden bei all ihren Problemen zu helfen. Den großen wie den kleinen.

Es ist doch selbstverständlich, dass ich stundenlang zuhöre, wenn mir jemand etwas über sein verkorkstes Liebesleben, seinen verlorenen Job, seine in die Brüche gegangene Beziehung oder einfach nur seine Angst vor der Zukunft, vor seinem weiteren Weg in diesem Leben erzählt.

Es ist doch selbstverständlich, dass ich immer mit Rat und Tat zur Seite stehe, so gut ich nur kann. Meine Ratschläge mögen nicht immer die sein, die man hören will, aber meine Freunde wissen, dass ich niemals schlechte Ratschläge erteile. Immerhin geht es dabei um DEREN Wohlbefinden und ich will, dass es ihnen gut geht, dass sie ihre trüben Gedanken hinter sich lassen. Das Leben ist schön, auch wenn hin und wieder die Wolken tief hängen.

Es ist doch selbstverständlich, dass ich oft den Dr. Sommer oder den Dr. Freud für meine Freunde spiele. Teilweise auch in täglichen, mehrwöchigen, sogar mehrmonatigen Sitzungen. Und das nur zum Preis des Wortes "Danke".

Es ist doch selbstverständlich, dass ich meine Freunde niemals im Stich lassen würde. Egal, ob sie völlig betrunken um 4 Uhr morgens an einem Wochentag anrufen oder Hilfe brauchen, um ihren Fernseher von einem Eck ins andere zu stellen.

Es ist doch selbstverständlich, dass ich mich, wenn ich weiß, dass es ihnen nicht so gut geht, nach ihrem Befinden erkundige. Das Leben kann einem hart zusetzen, da tut es gut, jemanden an seiner Seite zu wissen, der da ist, wenn man jemanden zum reden braucst. Sei es auch nur, um sich mal auszuheulen. 24 Stunden am Tag. 7 tage die Woche.

Es ist doch selbstverständlich, dass, sobald es den Leuten wieder besser geht, der Kontakt zu mir wieder weniger wird. Immerhin hat man sein Leben, seine Beziehung, seine Ängste nun wieder im Griff, wozu also braucht man dann einen Dr. Sommer oder Dr. Freud noch?

Es ist doch selbstverständlich, dass nie jemand auf die Idee kommen würde, seinen (Gratis)Psychiater mal zu fragen, wie es ihm eigentlich geht. Und damit mein ich nicht die Art von "Okay, du hast mich gefragt wie es mir geht, jetzt muss ich dich aus Höflichkeit auch fragen wie es dir geht". Ich rede vom echten Interesse an dem Wohlbefinden der Person.

Es ist doch selbstverständlich, dass der Kontakt immer mehr abbricht, je besser es dem "Geheilten" geht. Bis man irgendwann überhaupt nichts mehr miteinander redet, nur noch sinnlose "likes" auf Facebook austauscht und das wars.

Es ist doch selbstverständlich, dass, wenn der Kontakt über längere Zeit nur aus hohlen "Gefällt mir"-Drücken besteht, der Weg wohl oder übel nach einem längeren Zeitraum an einem "Als Freund entfernen"-Klick endet.

Es ist doch selbstverständlich, dass, wenn man sich dann irgendwo mal wieder zufällig trifft, sich eine Standpauke anhören muss, warum man es gewagt hat, die andere Person von seinen Freunden auf Facebook zu entfernen. Immerhin gibt es keine andere Art der Kommunikation. Nur Facebook.

Es ist doch selbstverständlich, dass man sich dann denkt: "Warum bin ich eigentlich immer so gutherzig und versuch ständig Freunden zu helfen, wenn das der Dank dafür ist?"

Es ist doch selbstverständlich, dass man sich daraufhin denkt "In Zukunft werd ich aufpassen und kritischer sein, wem ich noch vertrauen kann und wen ich noch als Freund bezeichnen kann."

Es ist doch selbstverständlich, dass man irgendwann niemanden mehr vertraut.

Wer die Güte andrer für selbstverständlich hält, wird nie recht dankbar sein können.

euer Duni

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:03

fischundfleisch

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